Nach den beiden Nixtun-Tagen (Donnerstag heimfahren, Freitag Heimarbeit), gab es am Wochende 2 kurze Zu-Fuß-Touren.
Bei der ersten jammerte das Knie unerwartet viel (unverständlich, eigentlich hätte es total erholt sein müssen), aber am Ende des Abstiegs ging Absteigen dann trotz motzigem Knie erstaunlich gut. Es fühlte sich irgendwie ‘richtiger’ an, obwohl es schmerzte. Bei der Abendverpflichtung humpelte ich dann so sehr, dass der beste Allgäuer das sogar kommentierte, das macht er sonst selten.
Bei der Tour am Sonntag ging es dem Bein dann unerwartet gut. Und zwar nicht nur rauf, sondern auch runter! Zumindest wenn es nicht allzu steil war. Ich brauchte eine Weile, um das einzuordnen (Schnellmerkerin halt) und stellte dann fest, dass das operierte Bein anscheinend jetzt gelernt hat, den Schritt nach unten abzufedern. Mit Muskelarbeit, so wie sich das gehört.
Bisher habe ich den komplexen Bewegungsablauf eines Schrittes nach unten trotz bestem Willen einfach nicht geschafft. Statt mit leicht (wirklich minimal) gebeugten Bein aufzukommen und dann das Gewicht mit weiterem Beugen anzufedern, bin ich entweder mit ganz gestrecktem Bein aufgekommen oder das Bein war so sehr gebeugt, dass ich zu weit runter musste und zudem der Muskel das nicht auffangen konnte.
Beides verhindert flüssiges Laufen und das mit dem gestreckten Bein sorgt noch dazu für viel zu viel Last auf dem Knie, Stöcke hin oder her. Dieser Abstieg war der beste seit der Knie-OP :-) Ich kam sogar fast ohne Schmerzen unten an. Es fühlte sich beinahe richtig an und ich bin sogar (muss auch ja geübt werden) oben um die 30 Höhenmeter ohne Stöcke abgestiegen :-) Am Ende ging dem Bein dann aber die Kraft aus und ich wurde wieder humpeliger.
Der Rest vom Wochenende bestand aus viel TV-Sport mit großartigen Speedrennen sowohl der Herren als auch der Damen und dem Team-Springen aus Zakopane. Alles in allem rundrum gelungen.
Ich wäre jetzt bereit für Schnee!
Der Crosstrainer Abbruch am Vortag war wohl gut gewesen. Ich schlief mit nur einer Unterbrechung und dem Knie war in der Früh relativ wohl.
Und auch die Streckung fand ich ganz gut, als ich bei der C. auf der Liege sass. Ein bisserl geschwollen war es allerdings, das Knie. Das fand sie alles auch und meinte - am Ende der Session - man merke durchaus, dass alles besser würde, die Spannungen im Bein seien deutlich besser als vor dem Urlaub. Fein :-)
Die Session selbst war dann echt hart. Die C. biegt und streckt mein Bein sehr langsam ein winziges Stück über den Punkt hinaus, den ich selber schaffe und hält es da dann mit minimalen Bewegungen und gelegentlicher Massage und Ausstreichen von einzelnen Stellen. Das fühlt sich anfangs etwas unangenehm an und wird mit der Zeit immer schmerzhafter. Bei jeder Stellung noch mehr.
Der Übergang von Streckung (immer noch das meiste, das sie macht) zu Beugung fühlt sich dann jeweils an, als würde mir ein Messer ins Knie gerammt. Das wird aber glücklicherweise nach kürzester Zeit wieder besser. Ich versuchte die ganze halbe Stunde über entspannt zu bleiben, musste aber zwischendrin immer wieder bewusst die Schultern runter nehmen, die Hände öffnen und den Bauch los lassen. Echt, Therapie ist kein Zuckerschlecken!
Der C. ist es unangenehm, mir weh zu tun und sie fragt immer nach, ob ich das aushalte, was sie macht. Eigentlich nicht, aber ich sage immer ja, und dass ich mich dann melden würde, wenn es allzu schlimm wird. Bislang wurde es aber nicht allzu schlimm, ausser beim Übergang von Streckung zu Beugung und das ist schnell vorbei.
Nach der halben Stunde Folter bekam ich noch Eis aufs Knie, dann radelte ich zurück. Das Knie fühlte sich beweglich an und ich hatte Kraft und konnte sogar die Treppe der Physiopraxis zu Fuss gehen, aber die ganze Zeit blieb da ein latenter Schmerz, egal was ich machte. Der liess erst im Kino nach, wo ich das Bein hoch legte und ausstrich.
Aber: da war wieder mehr Streckung. Wir kriegen das schon noch hin bis November!
Ich sah Late Night und fand Emma Thompson mal wieder total großartig. Mindy Kaling ist auch gut, aber ich habe halt einen kleinen Girl-Crush für Frau Thompson.
Nach dem Kino ging es dem Knie wieder gut und ich radelte ins Studio. Auf dem Weg plante ich schon mal mein Training, diesmal auch Arme. Aber schon auf dem kurzen Weg vom Radl-Parkplatz in den Keller vom Fitness Center schmerzte das Knie ordentlich. Ich kam bis kurz vor die Umkleide und dreht dann um. Kein Training für’s Knie, das brauchte Ruhe (natürlich hätte ich auch nur Arme machen können, aber darauf hatte ich dann auch keine Lust).
Der restliche Abend war dann gemütlich :-)
Das würde kommen müssen, das war uns schon klar, aber als der Sonntag dann da und schließlich rum war, war das schon sehr schade. Aber trotz zwischenzeitlich arg un-sommerlichem Wetter und doch sehr eingeschränkten Touren war das ein gefühlt sehr langer Urlaub gewesen. Liegt vermutlich an dem Feier- und Brückentag vorne dran :-)
Die Biketouren waren nahezu uneingeschränkt prima. An ganz steilen Stücken steige ich vorsichtshalber ab statt zu radeln bis das Bike steigt und wenn das Gelände gar so rau wird, auch. Ich war vorher schon eine Schisserin, jetzt grade noch mehr. Ich bin da insgesamt total zufrieden und fühle mich fast nicht mehr ‘krank’.
Die Lauf-Einlagen dagegen waren ... eher nicht so sehr prima. Im steilen Bergwald, weglos und voller Hindernisse, Gestrüpp und Brombeerranken fühlte ich mich erstaunlich wohl und hatte eigentlich wenige Probleme (obwohl ich da oft mit nur einem Stock unterwegs war - ich brauchte eine freie Hand für die Pilztasche :-)).
Aber bei dem Mini-Berglein bei der Bike&Hike-Tour war ich ganz schön frustriert. Da ging aber schon das bergauf gehen nicht so gut, weil das Knie mal wieder motzig war. Das stellt sich manchmal aus nicht offensichtlichen Gründen an, verträgt dann aber offensichtliche Anstrengung erstaunlich gut. Bergab war dann eine echte Herausforderung (umso erstaunlicher war deswegen, dass es dem Knie am nächsten Tag richtig gut ging).
Das ist alles ein bisserl frustrierend, weil ich halt doch irgendwie dachte, das würde in absehbarer Zeit wieder alles fein und besser werden. Aber das dauert alles! Und dauert und dauert.
Das Knie wird aber durchaus besser, das muss schon auch erwähnt werden. Wenn ich von Woche zu Woche schaue, dann gibt es da durchaus immer einen (kleinen) Fortschritt. Mal ist es ‘achtlos ums Eck gehen’, wo ich vorher immer vorsichtig jeden Schritt setzen musste, mal ist es ‘aufstehen und loslaufen’, wo ich vorher erst mal einen Bedenk-Moment brauchte. Nur so von Tag zu Tag ist das alles noch immer ziemlich Achterbahn.
Wenn ich ganz frustriert bin, halte ich mich an die Schwägerin, die sagte: “In einem Jahr ist alles vergessen.”
Ich glaube da dran und auch daran, dass das wirklich und ernsthaft mit der Zeit alles gut wird.
Die Bikerunde vom Wochenende war vielleicht doch ein wenig viel gewesen? Ich schlief nicht gut, weil mich das Knie plagte, und als ich um 3 dann nahezu endgültig war war, fuhr ich halt nach München und schlief da nochmal eine Stunde. Das Knie war weder heiss noch geschwollen (es ist generell dicker als das andere, seit Jahren schon), aber es motzte. Nach dem Frühstück nahm ich dann doch eine Ibu.
Um 8 war Termin beim Operateur und ich hatte befürchtet, er würde schimpfen, weil ich das Bein ja noch immer nicht vollständig strecken kann. Aber er war recht zufrieden. Er meinte sogar, die volle Streckung würde ich möglicherweise nie erreichen bei der Vorgeschichte (ich habe fest vor, das hinzukriegen!). Mit der Beugung war er sehr zufrieden und da würde vielleicht noch ein bisserl gehen, aber nicht viel. Ich soll in einem Jahr nochmal kommen.
Auf meine Fragen, was ich denn jetzt darf und wieviel ich darf, kamen leider keine klaren Ansagen. Einerseits: ‘Die Prothese ist fest, Sie dürfen alles.’ und andererseits: ‘Sie mussen da schon vorsichtig sein. Das ist Metall da drin, das kann ermüden. Also nicht übertreiben.’ Ja, was denn nun?
Mir ist schon klar, dass man keine verbindlichen Aussagen machen kann, was ein Patient mit so einer Prothese am Ende tatsächlich machen kann oder auch nicht. Aber so ein bisserl mehr ‘Guideline’ hätte ich mir schon gewünscht. Natürlich hängt es ganz stark auch davon ab, wieviel und welche Prothese da drin ist, um eine Aussage zu Belastung und Möglichkeiten zu machen.
Ich stehe also weiterhin relativ allein auf weiter Flur und muss halt rumtesten. Vorsichtig natürlich und in kleinen Schritten, das versteht sich von selbst. Ich nehme an, das bedeutet, dass ich noch eine ganze Weile lang nicht durchschlafen werde, weil das Knie nachts rummotzen wird. Tagsüber ist es inzwischen meistens so OK, dass ich total vergesse, dass da was ist. Ausser ich übe gerade Streckung oder stehe auf.
Er testete auch das Spiel der Prothese, also das was ich als ‘Nackeln’ wahr nehme. Offensichtlich ist auch da alles, wie es sein soll.
Nachgelesen:
Titan hält weniger aus als Stahl (mehr Abrieb, weniger Festigkeit). Das finde ich jetzt sehr ungünstig, denn ich habe Titan im Knie, weil ich eine blöde Nickel-Allergie habe. Das hätte ich ja auch nicht gedacht, dass mich diese Pipfax-Allergie mal in den Hintern beissen würde. Inwiefern das relevant ist, ist schwer zu sagen, aber das heisst, dass ich noch mehr drauf achten muss, alles mit Muskeln zu machen und nicht das Gelenk arbeiten zu lassen.
Schon auf dem Weg zum Doc hatte es geregnet. Auf dem Weiterweg ins Büro regnete es noch mehr und als ich mich am Nachmittag auf den Heimweg machte, schüttete es wie aus Giesskannen. Ich kam ein wenig durchgeweicht am Fitness Center an. Die Sportklamotten im Rucksack waren aber noch trocken :-)
Ich ging 30 Minuten auf dem Crosstrainer. Schön langsam und meistens schön sauber (zwischendurch verlor ich mich in meinem Hörbuch, da ließ das mit dem sauber vermutlich etwas nach) und es kamen 2,5 Kilometer dabei raus. Dem Knie ging es dabei, selbst wenn ich wirklich auf die Streckung achtete, sehr gut. Genau gemommen geht der Crosstainer viel besser als ‘richtig’ laufen, das war immer schon so (soll heissen: auch vor der OP). Damit kann ich weiter machen, denke ich, und langsam die Schnelligkeit und die Länge steigern.
Danach trainierte ich noch ein wenig an Geräten und beschränkte mich wieder nur auf Bein-Training, weil das halt gerade das Allerwichtigste ist. Bislang bin ich noch beim geringsten Gewicht, ich versuchte aber, den Bewegungsumfang bei Beinstrecker und Beinbeuger zu steigern. Beides ist noch schwierig. Ohne Last sind beide Bewegungen gut möglich, allerdings bisher nur langsam und mit Konzentration, sonst ‘zwickt’ es irgendwo (meistens in der Kniekehle).
Ich radelte im Gewitterregen nach Hause und kam da total durchgeweicht an. Nachdem ich trockene Klamotten angezogen hatte, wurde mir auch wieder warm. Ich ging früh schlafen.
Ich schlief ausgezeichnet, was vor allem daran lag, dass es dem Bein wieder gut ging. Sehr gut sogar, denn nach dem Aufstehen fühlte es sich fast ‘normal’ an. Etwa so wie an einem moderat schlechten Tag vor der OP. Das soll heissen, ich merkte das Knie eigentlich nicht (so wie man seine Gelenke halt nicht merkt, die sind einfach da), bei blöden Schritten oder Belastungen meldete es sich aber deutlich.
Ich fing daheim mit der Arbeit an. Allzu weit kam ich allerdings nicht, dann musste ich zum Doc wegen der neuen Physio-Rezepte. Den Zeitpunkt erwischte ich perfekt, denn kaum war ich draußen, schüttete es wie aus Kübeln und ich kam reichlich nass in der Praxis an.
Diesmal musste ich wirklich lang warten, denn mein Doc war wieder allein und die Praxis war entsprechend voll. Er freute sich, dass es mir so gut ging und stellte mir neue Physio-Rezepte aus. Dann wollte er mich ohne Nachfrage weiter krank schreiben. Dass ich arbeiten gehen wollte, erfreute ihn, weil das ja ein weiteres Zeichen der Genesung ist und aus seiner Sicht bei meiner Tätigkeit nichts dagegen spricht. Und dann ermahnte er mich nochmal eindringlich, nicht zu übertreiben. Echt, was die alle haben! Ich werde bis zum 7.8. (das sind dann 3 Monate seit der OP) nur flaches Zeug machen und dann wirklich sehr vorsichtig anfangen, die Bergab-Muskeln wieder aufzubauen.
Ich radelte eilends ins Büro (natürlich ohne zu übertreiben, München ist flach und das Rocky ist schnell), kam aber doch zu spät, um mit den Kollegen zum Essen zu gehen. Stattdessen ging ich mit dem Kollegen, der die ‘Transition’ managt, zum Essen und bekam gleich mal den neuesten Stand und allerlei zu Abfindung und Vertrag erzählt. Das war interessant, denn am Donnerstag bekomme ich meinen Vertrag überreicht.
Ich weiß jetzt auch, dass ich bis zu meinem Exit-Termin nicht allein im Büro sitzen werde, das ist immerhin schon mal gut. Das hätte ich dann doch echt blöd gefunden.
Am Nachmittag machte ich mit der Physiopraxis alle Termine auf den neuen Rezepten aus (ich hatte bisher nur 2 ausgemacht). Ich bekomme nach 2 Ausweich-Therapeuten eine mir bisher unbekannte Therapeutin. Na, das ist auch OK, gelernt haben die ja alle was.
Ich wurschtelte mich durch den Mail-Berg (das Zeug zu Transition schob ich erst mal weg) und bearbeitete schon mal die einfacheren Dinge. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich wirklich auf Stand bin.
Am späten Nachmittag radelte ich zum Cinema und sah The Secret Life of Pets 2. In 3D. Der lag zwar relativ weit unten auf meiner ‘will-ich-sehen’-List, aber er lief zu einem günstigen Zeitpunkt im Cinema. Da setze ich mich ja immer so hinter einen der Notsitze, dass ich auf dem zugeklappten Notzsitz die Beine hochlegen kann und das hoffte ich, würde dem Bein gut tun. Der Film war banal und nett :-)
Das Hochlegen tat dem Bein auch gut, aber ich konnte danach trotzdem nicht sehr gut laufen. Das Knie war einfach angestrengt, so ein Arbeitstag ist halt schon lang. Ich radelte bedächtig nach Hause und legte da ein Coolpack drauf, das tat gut. Während endlich mal wieder eine Rechner-Sicherung lief, machte ich den letzten Touren-Bericht (vom 1. Mai!) fertig und legte eine Art Inhaltsverzeichnis für die Knie-OP samt Reha an. Damit bin ich natürlich noch lang nicht fertig, aber nun ist ja nicht mehr jeder Tag ein Reha-Tag. Glaube ich. Ich ging früh schlafen.
Zusammenfassung der Einträge zur Knie-OP in chronologischer Reihenfolge. Zum einfachen Wiederfinden und zur besseren Übersicht, weil die Knie-OP Kategorie verkehrt herum sortiert ist.
Ich schlief nicht allzu gut. Bei jeder Bewegung schmerzte das Bein und ich wachte auf. In der Früh konnte ich die Treppe aber ganz gut runter laufen und das Bein war weder besonders heiss noch besonders geschwollen. Es war aber ziemlich empfindlich.
Ich verbrachte den Vormittag mit dem Notebook auf dem Sofa und erledigte Orga-Kram. Das musste unbedingt noch fertig werden, bevor ich nächsten Freitag das Notebook einschicken würde, denn auf dem Mini-Notebook - mit dem ich wohl die nächsten 4 Wochen zurecht kommen muss - ist ja keine wichtige Software drauf. Die Geburtstaghörbücher für’s Schwesterle bereite ich auch gleich vor, denn auf die habe ich dann auch keinen vernünftigen Zugriff mehr.
Am Nachmittag packte ich für München. Das ‘Lotterleben’ würde ein Ende haben, denn ich wollte ab Montag wieder arbeiten. Nicht mal so sehr wegen der Arbeit (weil, das interessiert ja eh keinen, was ich da mache), als wegen der neuen Physio-Termine und weil ich so langsam wieder ein geregeltes Leben haben will.
In München kann ich so viel radeln wie ich will, da ist eh alles flach (Jaja, der Giesinger Berg und das Isarufer, aber was ist das schon?) und da radel ich, um irgendwo hin zu kommen. Daheim langweilen mich die Strecken an der Iller langsam, weil ich die jetzt schon kenne. Natürlich sind die trotzdem schöner, aber der Zweck des Radelns ist unter der Woche halt ein anderer und das macht den Unterschied.
Am Nachmittag erreichte uns ein Hilferuf der besten Eltern, die einen Handwerker benötigten, um einer widerspenstigen Lampe eine neue Birne zu verpassen. Das war ganz praktisch, denn da konnten wir den Orga-Kram gleich abgeben und Schwesterles Festplatte deponieren und die guten Taten der Woche erledigen ;-)
Nach dem Abendessen schlief ich auf dem Sofa ein und war dafür dann, als wir wirklich ins Bett gingen, wieder wach. Getreu dem Grundsatz, dass man Schlafzeit nicht verschwenden darf, stand ich nach einer knappen halben Stunde halt wieder auf und fuhr nach München. Das war ereignislos und danach war ich dann auch müde genug, umgehend einzuschlafen.
Der beste Allgäuer von Allen schlief lang aus. Ich machte meine Übungen diesmal gleich in der Früh, noch vor dem Frühstück, um mich schon mal an die zukünftige Routine zu gewöhnen.
Nach dem Frühstück ging ich Einkaufen, der beste Allgäuer kümmerte sich unterdessen um den Garten. Das Wetter sah erst wirklich gut aus, wurde aber schon gegen Mittag schlechter. Der Himmel war bedeckt und es war windig. Dann begann es zu nieseln. Na prima!
Der Regen hörte netterweise schnell wieder auf. Wir bauten dennoch das Dach auf, um im Fall des Falles beim Fest wenigstens etwas Schutz zu haben. Unter einem Dach sitzen ist natürlich nicht so nett, wie komplett im Freien zu sitzen, aber nass werden ist noch blöder.
Das Wetter wurde erst besser, pünktlich zum Beginn des Festes fing es aber wieder an zu regnen und es kam ein fürchterlicher Wind auf, der gleich mal die Tischdecke umdrehte und die Blumen darauf umwarf. Das Dach wackelte bedenklich, aber weil wir recht geschickt an der Stirnseite des Hauses aufgebaut hatten, passiert weiter nichts. Das Ganze hörte dann auch schnell wieder auf und auch wenn wir insgesamt kaum Sonne hatten, blieb es trocken und warm und das Fest wurde ein voller Erfolg :-)
Alle fanden es gut, sogar der kleine Hund, der sich an einem der Sparerib-Knochen abarbeitete und dann so müde war, dass er fast umfiel. Zum Schluss sassen noch der beste Allgäuer und ein Schwager draußen, aber da war ich dann so alle, dass ich mich ins Bett verabschiedete.
Der lange und anstrengende Tag war dem Bein nicht gut bekommen. Erst stand ich viel in der Küche rum und dann lief ich viel hin und her, immer mit Zeug in den Händen, und die Eingangsstufen frei rauf und runter. Abends legte ich es beim Rumsitzen zwar immer hoch, aber das ist natürlich nur ein unzureichender Ersatz für aufs Sofa liegen und kühlen. Aber es war nicht wesentlich geschwollen oder heiss, das zumindest war gut. Als ich ins Bett ging, war ich aber nicht sicher, ob das jetzt ingesamt vielleicht zu viel gewesen war.
In der Früh ging es dem Bein nach der langen Runde vom Vortag wieder gut, das erleichterte mich sehr. Die letzte Therapie-Session war leider nicht mehr beim S. sondern bei der unerbittlichen zarten Therapeutin, die mir vor 2 Tagen das Bein gestreckt hatte. Diesmal gab es aber nur noch angenehme sanfte Lymphdrainage. Man kann einem Bein halt auch nur begrenzt Stress zumuten.
Ich bedankte mich bei allen und fütterte das rosa Trinkgeldschweinchen. Eigentlich hätte ich gern weiter Therapie beim S., aber das geht ja nicht. Vielleicht wird es in München ja was mit der netten Therapeutin, die meine Ellenbogen so gequält hatte. Nächste Woche hat sie Urlaub, aber dann vielleicht.
Ich nahm einen mittel-langen Rückweg, erst am Bachtelweiher vorbei und dann über Leubas ins Industriegebiet und von da auf einem immer schmaler werdenden Weglein aufs Steilufer am Illerbogen. Am Ende verschwindet der Pfad fast vollständig in der Wiese, er ist aber nach wie vor ausgeschildert. Vom Steilufer kann man kann man kaum zur Iller runter schauen, aber ich mochte den Aussichtsplatz trotzdem sehr, das war schon fast wieder eine ‘richtige’ Tour, mit Wildnis, nahezu weglosem Rumgestakse im Wald (das mit dem Gehen im Gelände, das dauert noch) und Mini-Abenteuer :-)
Das Bein schluckte alle Schwierigkeiten anstandslos (und es gab da dann doch einige, zu Fuß auf einem kurzen schmalem ausgesetzten Rücken zum Aussichtspunkt runter zum Beispiel). Daheim legte ich trotzdem erst mal ein Coolpack drauf und setzte mich dann mit Kaffee in den Schatten im Garten und las.
Am Nachmittag nahm ich den besten Allgäuer mit zum Einkaufen, denn er sollte das Bier fürs Familienfest selber aussuchen (und tragen). Später fuhr ich ihn nach Akams, weil da das Firmen-Sommerfest statt fand. Für mich gab es eine Gemüse-Pfanne mit Halloumi. Halloumi mag ich immer lieber :-)
Was schlecht war: Keine Übungen. Ich muss mich bessern!
Bachtlweiher
Verfallenes Haus am Weg zur Steilwand
Eingang zum Aussichtspunkt
Schwer zu erkennen: Tiefblick zur Iller
Mein Ghost im Wald
Zum Frühstück gab es wieder Obst. Dann duschte ich und radelte zur Therapie, im Navi die geplante Route vom Vortag und Badezeug.
Diesmal war die Therapie wieder beim S. und wir unterhielten uns gut über Touren und Urlaube in fernen Ländern, während er meinen Unterschenkel malträtierte. Anscheinend ist ein Teil meines Wadl-Muskels so verhärtet, dass er (neben vielen anderen Dingen, fürchte ich) die Streckung des Bein behindert. Ich bekam gezeigt und als Hausaufgabe, den Muskel auch selbst zu massieren.
Danach war das Knie nicht wesentlich gestresst und das Wetter wunderschön, also machte ich mich auf die geplante lange Runde :-)
Ich radelte durch (und über, das war teilweise doch recht steil) mir bislang völlig unbekannte Teile von Kempten und kam etwa beim Bachtlweiher aus der Stadt raus. Von dort aus folgte ich vielen mir neuen kleinen Straßen und Fortswegen und kam kurz vorm Kempter Wald an einem Hof zu einem Schild ‘Privatweg’.
Der Hofhund war nicht begeistert, dass ich da zwischen den Gebäuden stand und bellte und knurrte mich böse an. Ich wollte grad umdrehen, da kam ein älterer Mann aus einem der Gebäude und fragte wo ich hinwollte. Ich deutet auf den Privatweg un meinte, ich hätte eigentlich da lang wollen. ‘Genehmigt.’, meinte er, also radelte ich, zur Freude des Hofhundes, der mich damit erfolgreich verbellt hatte, den Weg entlang. Das war nett, der Weg wurde nämlich immer schmaler und am Ende radelte ich auf einer Traktorspur über Wiese :-)
Danach kam ich auf weitgehend bekannten Wegen zum Dengelstein und fuhr großzügig um den Tobias herum Richtung Durach und dann zum Öschlesee. Der Plan war gewesen, dort einen Badestopp einzulegen, aber darauf hatte ich gar keine besondere Lust. Ich fuhr also weiter zur Iller, um auf dem Illerradweg heim zu fahren. An der ‘Alten Bleiche’ gönnte ich mir noch einen Eiskaffee, aber der war leider nicht annähernd so gut wie in Bad Wiessee. Dafür ist die Alte Bleiche aber toll gelegen und echt schön.
Kurz vor daheim, nach ziemlich genau 2 1/2 Stunden Benutzung, meldeten die Ohrknubbel ‘Power low’ und sagten kurz drauf ‘Power Off’. 2 1/2 Stunden finde ich OK für die Knubbel. Für die normale Nutzung reicht das locker, sie werden ja bei jedem Wegpacken in der Box neu geladen. Die Box hat angeblich 15 Stunden Hörzeit - in 2 /12 Stunden Abschnitten halt ;-)
Daheim war das Knie dann sehr angestrengt. Ich machte mir etwas zu Essen und legte ein Coolpack drauf. In Ruhe war es dann wieder zufrieden, das Knie, beim Laufen jammerte es allerdings weiterhin. Ich machte mir Sorgen, ob ich übertrieben hätte, aber genau kann man das ja erst 1-2 Tage später sagen. Ich liess jedenfalls die Übungen ausfallen ... auch die neue Massage-Übung, der Wadlmuskel schmerzte eh schon ohne Berührung.
Am Abend gab es Schwesterle-Geburtstagsessen bei der besten Mama. Das war ein sehr netter Abend da oben, allerdings war ich danach auch froh, wieder daheim zu sein, denn das Bein war echt angestrengt.
Neuer Waldweg irgendwo hinter Kempten
Rückblick vom ‘Privatweg’ auf den Hof mit dem bellenden Hund
Tiefblick zum Öschlesee
Eiskaffee