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Neue Wege

Montag, September 08, 2014

Die Sache mit dem Wetter ist derzeit ja ein wenig - ich sag mal unvorhersehbar.
Wobei - dass es regnen wird, kann man eigentlich schon vorhersehen.

Jedenfalls, und das ist der Grund für die kryptischen Sätze da oben, kann man zur Zeit nicht so wirklich planen. Dass weder unsere Fitness noch Verfassung momentan so richtig große fordernde Touren hergeben, ist eine ganz andere Sache und ist erst mal zweitrangig.

Weil aber immer dieselben überschaubaren Touren in der Nähe so langsam langweilig werden und zu dieser Jahreszeit eh alles überlaufen ist, habe ich angefangen, alle verfügbaren Karten (und Führer) auf neue Wege hin zu untersuchen. Es ist ganz erstaunlich, was man da so alles findet, wenn man genau schaut :-)

Samstag, Rappenschrofen und Einstein

Der Einstein ist eigentlich ein netter Berg. Überschaubare Höhenmeter, gut zu erreichen, feine Aussicht. Aber genau deswegen auch so gut wie immer voll. Aber man kann den Einstein auch von der Rückseite begehen und man kann da sogar eine richtig schöne Runde draus basteln.

Der Weg in die Scharte zwischen Rappenschrofen und Einsteinrücken ist genau genommen gar kein Weg und noch genauer genommen hat es da sogar nur ausnehmend selten sowas wie Trittspuren. Das ist wohl auch der Grund, warum der Waldarbeiter, der uns offensichtliche Touris darauf hinweisen wollte, dass die Forststraße nach wenigen Metern endet, uns nicht glauben wollte, dass wir da hinten wirklich hoch wollen. Er schüttelte ein wenig ungläubig den Kopf und dachte vermutlich ‘Blöde Touristen!’.

Egal, man kann da gehen. Das Gelände gibt den Weg vor, man muss gar nicht wirklich aufs GPS mit dem eingezeichneten Track schauen. Oben wird es dann auch reichlich steil und der Rappenschrofen selber kostete meine Wenigkeit ein paar adrenalingeschwängerte Schweißtropfen, weil ich so steiles Gras ohne richtige Tritte nicht wirklich mag. Runterwärts nahm ich die noch steilere Variante, die dafür ein paar kleinere Felsen im Gras aufwies.

Von der Senke zwischen Rappenschrofen und Einstein geht es zunächst steil einen grasigen Rücken hinauf, dann kommt man auf den Grat zwischen den beiden Bergen, der schön ausgesetzt, gelegentlich scharf, aber nie wirklich schwierig zum Einstein hinüber führt. Das Wetter war uns gnädig und schüttelte zwar gelegentlich ein paar vereinzelte Tropfen auf uns drauf, ließ die wirklichen Schauer aber anderweitig runter gehen.

Der Abstieg auf dem nordseitigen Normalweg ist oben eher unschön, weil schmierig, unten im Almgeländer aber wieder sehr hübsch. Zurück zum Auto ging es über einen langen Forstweg, der genauso grässlich war, wie ich befürchtet hatte. Ganz erstaunlicherweise kommt nämlich mein Knie mit ungraden Bergwegen oder auch mit noch ungraderen gar-keinen-Wegen viel besser zurecht als mit geraden, eigentlich einfach zu laufenden Straßen. Was ja eigentlich ganz gut ist, denn anders herum wäre das viel schlechter. Aber das macht die Rückwege halt manchmal recht unerfreulich.


Der Weg zur Scharte


Abstieg vom Rappenschrofen


Am Grat


Nochmal am Grat


Wo Regen, da manchmal Bogen


Forststrassenhatscher vorm Aggenstein

Sonntag, Knittelkarspitze

Das Liegfeist im Allgemeinen und die Knittelkarspitze im Besonderen mag ich recht gern. Das ist ein imposanter Klotz von einem Berg, inmitten großartiger Landschaft gelegen, es führen nette (interessante, steile) Wege rauf und trotzdem ist es da nie voll. Für das Wetter am Sonntag schien mir daher der direkte Anstieg von Namlos aus ein interessanter neuer Weg.

Der Weg ist sehr gut gezeichnet, was ich zwar erstaunlich (weil er in meiner ‘richtigen’ Karte gar nicht und auf der OSM nur schwer erkennbar - T5 - eingezeichnet ist), aber im Nachhinein ganz gut finde, denn ohne die Zeichnungen wäre die Wegfindung teilweise recht schwierig gewesen.

So war nur der Weg selber schwierig, das aber in Besonderem Maße. Was jetzt nicht am Weglein selbst lag, das halt sehr schmal und sehr steil ist, sondern an den Bedingungen. Durch den ständigen Regen hatte sich das Weglein nämlich im unteren Bereich (Wald, Wiese, Kraut) in eine Art Kette aus Schlammlöchern verwandelt. Und das im richtig steilen Gelände. Man muss, während der untere Fuss schon abrutscht, schnell den oberen Fuss ins nächste Schlammloch stellen und hochsteigen, bevor man den Schwung verliert. Uaah!

Weiter oben wird es trockener und ab da macht der Weg richtig Freude. Er ist durchwegs steil, ziemlich einsam und man muss ihn gelegentlich trotz der Markierungen suchen. Am Gipfel war uns eine angenehme Pause in der Sonne (!!!) vergönnt, dann wurden die Wolken plötzlich deutlich schwärzer und wir machten uns eilends an den Abstieg über den Normalweg nach Kelmen. Der führt in steilen Kehren durch eine fast senkrechte Felswand, ist aber trotzdem recht gut zu gehen. Der Regen erwischte uns dann im Almgelände der Kars. Über uns blauer Himmel, doch es regnete trotzdem. Hatte vielleicht mit den dunklen Wolken rundrum zu tun ;-)

Im Abstieg nach Kelmen gab es nochmal einen Schüttler, aber in Kelmen konnten wir bei beinahe-Sonne Kaffee trinken und Kuchen essen :-)
Der Hatscher zurück nach Namlos hängt mir heute aber noch nach, Forstwege und Strassen und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr.


Blick von Namlos nach Fallerschein


Im Steilwald


Die Steigung läßt nicht nach (aber es wird trockener)


Ganz spät erst sieht man das Ziel


Gipfelvögelchen


Oben


Der neue Schirm wird nötig


Zurück nach Namlos

Von engel am 08.09.2014 21:13 • outdoorberg
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