Das mit dem ‘im eigenen Bett schlafen’ ist noch kein voller Erfolg. Ich wache immer wieder auf und muss mich anders hinlegen, weil das Bein jammert. Nicht schlimm aber halt doch so, dass ich davon kurz aufwache. Na, wird schon noch werden.
Nachdem ich am Vortag ja nochmal intensiv über die Prothese und wie ich damit zurecht kommen will nachgedacht hatte (recherchiert hatte ich natürlich auch, aber TEP-Reha und sonstige Maßnahmen werden nur für wirklich alte Menschen beschrieben, nicht für welche, die damit echt aktiv sein wollen), hatte ich ja eine neue Vorgehensweise beschlossen. Zu der gehörte auch - als ausgleich sozusagen - nochmal ein eher Pausetag.
Am Vormittag ging ich 15 Minuten radeln, machte Pause und danach meine Übungen mit nochmal Radeln vorne weg. Dann gönnte ich dem Knie Eis und machte Essenspläne und einen Einkaufszettel. Vor dem Einkaufen warf ich noch Wäsche in die Maschine. Treppe steigen geht inzwischen gut genug, dass ich den Wäschekorb auf der Hüfte tragen kann. Eine Hand brauche ich aber am Geländer. Für die Klappentreppe unterm Dach ist deswegen noch der beste Allgäuer von Allen zuständig, da trage ich noch nichts rauf oder runter, weil ich beide Hände brauche.
Einkaufen ging ich ohne Krücken und das ging ganz gut. Ich muss allerdings schon sehr konzentriert gehen, um nicht zu humpeln. Oder wenig zu humpeln. Es fanden auch wieder Erdbeeren ihren Weg in meine Kiste und die waren deutlich besser als die letzten :-)
Daheim war dann nochmal Pause und ich überlegte, ob und wie ich irgendwo laufen solle. Das Knie war gut warm und ich beschloß, einfach nichts zu tun. So ein fast normaler Alltag ist ja schon Stress genug und eigentlich war es mir draußen eh zu warm. Ich standradelte stattdessen nochmal, übte an Streckung rum und las einen kleinen Teil der angesammelten Zeitschriften nach.
Abends grillten wir, was wieder sehr gut war.