Bei der Überlegung, ob und wenn ja wo sich eine Skitour lohnen würde, waren wir im Lechtal gelandet. Oder vielmehr ich war, der beste Allgäuer hatte größte Bedenken, hatte sich dann aber zum Mitkommen überreden lassen. Auf dem Weg kommentierte er dann auch, wo es überall keinen Schnee hatte.
In Gramais sah es dann aber genauso aus wie auf der Webcam (also weiß) :-) Wir parkten am Basecamp und stapften dann erst mal die Straße runter zum Abzweig des Forstwegs. Auf dem Teer war es glatt, der Schnee auf den wenigen Metern, die man abrutschen kann, war eisig und man brach nebendran bei Belastung (Kurven) ein. Weia.
Unten am Bach hatte es Eisplatten auf dem geräumten Forstweg, nach der Abzweigung konnten wir dann aber doch auf geschlossener (und gefrorener) Schneedecke gehen. Bis zur Bachquerung hatte es 2 Stellen, die fast schneefrei waren, sonst lag überall genügend Schnee zum Abfahren.
Nach dem Bach hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass nun so langsam die Neuschneeauflage anfangen müsste, die es eigentlich hätte haben sollen, aber die Schneedecke war nach wie vor ohne Auflage hart gefroren. Immerhin hatte es eine schön raue Oberfläche, auf der man gut gehen konnte und man brach nebendran auch nicht mehr ein.
Was es nicht hatte, war leider Sonne. Oben schon, da war strahlend blauer Himmel, nur ins Tal schaffte es die Sonne nicht. Dabei hatte ich vor dem geistigen Auge all die Stellen gehabt, an denen man da eigentlich in Sonne aufsteigt. Anscheinend aber nicht im Januar.
Der Anstieg über den Steilhang nach dem Talboden war weiterhin hart, war aber gut zu gehen. Das hatten wir schon deutlich schlechter. An verschiedenen Stellen waren alte (also vom Vortag) hart gefrorene Nassschneerutsche zu queren (nicht immer einfach) und um eine größere Lawine führte die Spur herum. Hier fing dann endlich die sehnlich erwartete Neuschneeauflage an! 4 Leute fuhren schon ab und das sah immerhin einigermaßen vergnüglich aus.
Ab hier wurde Schnee immer besser und je höher wir kamen, umso großartiger wurde die Gegend. Der Anstieg zum See und danach aufs Sattele zog sich aber wie immer gewaltig. Auf den allerletzten Metern kamen wir dann auch endlich in die Sonne. Wir kamen am Sattele an, als gerade die erste geführte Gruppe abgefahren war und kurz bevor die zweite geführte Gruppe ankam. Ganz kurz waren wir mit einem Splitboard-Aufsteiger allein am Gipfel im wunderschönen Schafkar :-)
Als die zweite Gruppe angekommen war, machten wir uns an die Abfahrt. Wir nahmen den direkten Weg vom Gipfel, weil wir da einen mit wirklich schönen Kurven hatten abfahren sehen, aber der war wohl echt gut gewesen. Der Schnee war zwar nicht ganz perfekt, aber doch ziemlich schön. Der beste Allgäuer hatte da allerdings erst mal mit den längeren und breiteren Skiern zu kämpfen, die er selten nimmt.
Die weitere Abfahrt war oben dann wirklich schön (zumindest, wenn man um die Eisbrocken herum fuhr). In der Mitte, wo der Neuschnee weniger wurde, war es ganz OK und als es dann hart wurde, konnte man immerhin gut fahren und brach nicht ein. Wir kamen ohne Probleme bis in den Talboden, was ich beim Aufstieg wirklich nicht erwartet hatte ;-)
Im Tal hatte es dann sogar noch eine kleines Eck Sonne, wo wir ohne Wind noch mal Pause machen konnten. Dann fuhren wir bis zum Bach, rutschten über den harten und überhaupt nicht aufgegangenen Forstweg in Tal und stiegen zurück zum Auto auf.
Das war dann insgesamt doch eine schöne Tour, auch wenn es zwischenzeitlich nicht danach aussah ;-)
Aber Skitour, Lechtal, Winter, Sonne (wenn auch eher über als bei uns), das war super :-)
Start in Gramais
Bachquerung
Aufstieg ins wunderbare Schafkar
Anstieg über den Steilhang
Querung des gefrorenen Schneerutsches
Vor der Lawine
Auf den letzten Metern
Am Sattele
Abfahrt vom Gipfel
Abfahrt über die weiten Hänge
Abfahrt zwischen Eisbrocken
Lechtalblick
Schöne Bogen
Abrutschen über den Forstweg
Aufstieg zurück zum Auto