Wie jedes Jahr hatte Yak zum Winterraumfondue geladen und wir hatten Zeit. Ursprünglich war die Kaltenberghütte am Arlberg geplant gewesen, aber da sich das Wetter geradezu gruselig winterlich entwickelte (-16 Grad da oben, viel Schnee, 70 km/h Wind), plante Yak am Freitag um und das neue Ziel war die Lindauer Hütte. Auch im Montafon aber etwas tiefer und vor allem deutlich geschützter gelegen.
Wir trafen uns um 12 am Speichersee an der Golmerbahn, den wir mit nur einem kleinen Schlenker (zu früh abgebogen) erreichten. Wir waren die Letzten (was eher ungewöhnlich ist) , die anderen waren aber sicherlich noch nicht lang da, die waren auch noch mit Umziehen und Herrichten beschäftigt. Am See war es grün, deswegen ließen wir die ausgeliehenen Schneeschuhe im Auto (großes Gelächter allüberall, weil ich Schneeschuhe dabei hatte). Dann gingen wir los, wobei die Hochtourenstiefel (ich) und Expeditionsstiefel (der Allgäuer) erst mal arg überdimensioniert schienen.
Wir marschierten gemeinsam ins Gauertal hinein und nahmen nach der ersten Steigung den rechten Weg (weil keiner was sagte und ich nach rechts wollte – sah auf der Karte kürzer aus). Nachdem wir ein Stück ins Tal hineingelaufen waren, lag dann endlich der erste Schnee auf der Wiese :-) Kurz drauf begann es dann auch zu schneien (keine Überraschung).
Die Teerstraße endete an einer Alm, dann ging es auf einem gut ausgebauten Bergweg weiter. Der Schneefall nahm zu, der Schnee auch :-) Bei der nächsten Alm hatte es dann schon eine ordentliche geschlossene Schneedecke und der Weg (Spuren unter dem Neuschnee) war nur mehr schwer zu erkennen.
Die Gruppe marschierte dann geradeaus an der Alm vorbei auf einen steilen Hang zu, der mir ganz und gar nicht wegig aussah (und wo es deswegen potenziell unsichtbare blöde Löcher zum Rein- und Durchtreten haben könnte). Der Weg auf dem Navi führte auf der anderen Seite um die Alm herum und ich ging da entlang. Der beste Allgäuer und Climby folgten mir.
Nach dem steilen Hang wurde der Weg flacher und geradezu romantisch winterlich :-) Ich stapfte neben dem Weg durch 40 Zentimeter fluffigen Pulver, das war großartig! Danach erreichten wir bald die Hütte und traten in den komfortabelsten Winterraum, in dem wir je waren (was jetzt so schwer auch nicht ist, das war der 2. oder 3. jemals). Licht, Heizung, Strom, fließendes Wasser, eine funktionierende Toilette und schöne Lager. Alles super!
Wir waren deutlich hinten dran und als wir kamen, war es schon warm im Raum und alle saßen mit Getränken um den Tisch herum. Wir packten aus (Bier, Limo, Käse, Brot, Knabberkram, Lebkuchen), bezogen unsere Lager, machten Kaffee und setzten uns dazu. Der Abend wurde dann sehr nett mit viel Essen, Käsefondue, Fleischfondue, allerlei Getränken und überhaupt einer lustigen Runde. Draußen stürmte und schneite es, was das Zeug hielt.
Am nächsten Morgen war ich als Erste wach und weil ich, wenn ich wach bin, halt wach bin, stand ich auf und räumte die Küche auf. Das dauerte etwa eine Stunde, dann konnte ich endlich Kaffee machen und die anderen tauchten auf. Statt Frühstück gab es Gulasch aus den Fleisch- und Gemüse-Resten, das bereiteten aber andere zu :-)
Nach dem Gulasch machten wir uns langsam für den Abstieg bereit und putzten den Winterraum, wie sich das so gehört. Der Menge Dreck beim Kehren nach zu urteilen, verließen wir die Hütte sauberer als sie gewesen war. Auch wurscht :-)
Draußen schneite es nach wie vor dicke Flocken, der Wind hatte aber weitgehend nachgelassen. Wir nahmen den ‘Alten Alpweg’ zurück ins Gauertal. Ich durfte durch den fluffigen Schnee vorne weg stapfen und hatte da viel Freude dran. Oben wären Ski nicht ganz verkehrt gewesen, aber schon bald war die Schneedecke arg dünn. Sie dämpfte aber bis auf die letzten Meter den Abstieg sehr freundlich ab.
Unten verteilten wir uns auf die Autos und dann ging es zurück nach Hause.
Treffen am Parkplatz
Auf dem Weg ins Gauertal
Es schneit!
Die Anderen abseits des Weges
Climby und ich am Weg
An der Lindauer Hütte
Käsefondue
Fleischfondue
Frühstücksgulasch kochen
Frühstücksgulasch essen
Hüttenabstiegsbild
Abstieg
Auf den letzten Metern