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Sommerwochenende

Montag, Juli 20, 2009

Denn wenn es draussen schnürlregnet, kann man das ja einfach als ‘Sommersonne’ bezeichnen, um den Anschein zu bewahren ...

Das Wetter hielt sich am Samstag exakt an die Vorhersage und liess Sommersonne aus dunkelgrauem Himmel (‘Sommerblau’) fallen, dass es eine wahre Pracht war. Wenn schon Wasser, dann aber Wasser, dachten wir uns und verlegten den Wandertag mit den Südfranzosen kurzerhand in die Breitachklamm.

War auch ganz beeindruckend, denn die Breitach führte - welch Wunder - ziemlich viel Wasser. Zu den üblichen Wasserfällen in der Klamm gesellten sich saisonbedingt (Sommer halt) ein paar weitere Wasserfälle, so dass wir schon ziemlich feucht aus der Klamm selber kamen. Nach dem Abstecher zur Alpe nach der Enge (sehr nett) und dem abschliessenden heftigen Schauer kurz vor dem Auto waren wir dann alle gründlich nass und halbwegs durchgefroren, immerhin hatten ja hochsommerliche 8 Grad geherrscht.


In der Breitachklamm

Für den Sonntag war eigentlich Regenpause und ‘richtiges’ Sommerwetter angesagt gewesen, aber das hatte der Wetterdienst wohl übersehen, auch dem Wetter mitzuteilen. Es war kühl und feucht, aber immerhin trocken. Man muss ja nehmen, was man kriegt zur Zeit, daher liessen wir uns nicht abhalten, endlich mal zum Klettern zu gehen, damit auch der beste Allgäuer von Allen mal wieder Fels unter die Finger kriegt.

Aus dem neuen Allgäu Rock hatte ich den Besler rausgesucht. Ein Klettergarten mit etwas Zustieg (immerhin um die 300 Höhenmeter) und ‘alpinem Ambiente’, was immer das heissen mochte. Ausschlaggebend war das Vorhandensein von 4er und 5er Routen und die Südausrichtung gewesen, so konnten wir immerhin hoffen, dass der Fels schon trocken war.


Zustieg (unter dem Beslerkopf)

Der Zustieg war nass und matschig, die Kletterwände aber waren tatsächlich weitgehend trocken. Bis auf die beiden 4er Routen natürlich, die - hatte ich übersehen - nach Südwesten ausgerichtet sind. Wir kletterten also über die Steilstufe des Zustiegs auf die Südseite und fanden dort wie versprochen 5er Routen in trockenem festen Kalk, die hervorragend mit nigelnagelneuen Bohrhaken abgesichert waren. Angesichts des ‘alpinen Ambiente’, nämlich gut 200 Meter steilst abfallende felsdurchsetzte Wiesen, die fast den Eindruck erweckten, man befände sich hoch in einer Wand, war das auch ganz gut. Die Aussicht in die mit frischem Neuschnee bedeckten Gipfel des Allgäuer Hauptkamms war grossartig, wenn auch wenig sommerlich.


Blick übers Illertal (man beachte den Schnee auf Entschenkopf und Nebelhorn)

Die erste Route sah gar nicht übermässig schwer aus, hatte es aber in sich. Der Hinweis im Führer ‘schwerer aus es aussieht’ kommt nicht von ungefähr. Der beste Allgäuer von Allen liess es sich trotz jahrelanger Kletterabstinenz (von der Biberkopf Südwand mal abgesehen und die war ja ‘bloss’ III) nicht nehmen, die Route im Vorstieg zu machen. Trotz ganz offensichtlichem Unbehagen schaffte er es bravourös bis zum Haken, da war ich wirklich beeindruckt. Wenn mir so unwohl ist, dann höre ich auf, glaube ich.


Oben!

Nachdem das Seil dann drin war, konnten wir uns nach Belieben an den diversen Routen, alles 5er, die zur selben Umlenkung führten, vergnügen. So richtig schwer war es nirgends, manche Stellen hätte ich im Vorstieg aber nicht unbedingt machen mögen. Der Fels war super, griffig und kaum abgeklettert (der Vorteil des langen Zustiegs), so war der Nachmittag recht kurzweilig.


Beim Sichern

Was es übrigens nicht war, war warm. Nicht nur, dass sich die Sonne nur höchst selten blicken liess, der scharfe Wind bei 12 Grad (jaja, Sommer und so) liess uns immer wieder frösteln. Nach 5 Routen hörten wir dann auf.

Auf dem Rückweg gab es dann noch Kaffee und Kuchen auf der Alpe Schönberg , die ganz super nette Leute bewirtschaften. War echt mal wieder Zeit, mit dem besten aller Männer zum Klettern zu gehen :-)

Von engel am 20.07.2009 21:56 • outdoorsonst
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