Der Samstag sollte schön werden. Ganz kurz überlegten wir, ob wir auf einem Berg steigen sollten, aber dann entschieden wir uns doch für eine Bikerunde. Zur Abwechslung mal in die andere Richtung, um die Gegend dort anzuschauen.
Wir radelten zur Iller runter, wo es schön kühl, aber nach dem Hochwasser auch ziemlich matschig war. Neben den Fahrspuren konnte man aber ganz gut radeln. Dann ging es über die Gräbelesmühle und den Pferdehof nach Leubas und weiter die Leubas hinauf, wenn auch meistens in einiger Entfernung. Das ist sehr nett da und es war ziemlich leer.
An einem der Höfe nahmen wir vermutlich die ungeschickte Variante, denn wir landeten auf einem tief zerfurchten Lehmweg mit Pfützen. Danach war auch das letzte saubere Fleckchen an den Rädern futsch ;-)
Der Weiher, den ich in der Karte als möglichen Badeweiher identifiziert hatte, entpuppte sich als Fischweiher mit ‘Baden verboten’-Schild. Dafür hatte es da einen sehr netten Steg mit Bank, ideal für Pause.
Danach radeln wir über einen Umweg zur Burgruine Wagegg. Direkt am Anfang kam noch mal ein Fischweiher, etwas kleiner und auch sehr schön hergerichtet, dann bogen wir auf einen in meiner Karte als ‘Feldweg’ deklarierten Track ab, der schmal und sehr feucht und entsprechend schwer zu radeln war. Immerhin war er nicht allzu steil, deswegen musste ich nur einmal absteigen.
Die Burgruine Wagegg ist eigentlich nicht mal mehr eine Burgruine. Es hat nur noch den Burgfelsen, erkennbar an einer einzigen Mauer direkt am Felsen. Der Anstieg ist sehr steil und nahezu weglos und weil es so feucht war, war es auch recht rutschig. Oben hat es eine kleine Fläche und vorn eine Bank mit schöner Aussicht. Da saßen aber schon Leute, deswegen gingen wir gleich wieder. Im Abstieg zeigte sich, dass die Joggingschuhe des besten Allgäuers dem feuchten Burgfelsen nicht gewachsen waren, denn er rutschte ein paar Mal und fiel einmal hin. Das Ergebnis war ein blauer Finger :/
Eigentlich hatte ich auf dem Wanderweg (deklariert als ‘M1’, also leicht radelbar) weiterradeln wollen, aber den verpassten wir und landeten erst mal auf der Forststraße, die parallel zum Wanderweg verläuft. Ein Stück weiter vorn gab es eine Querung zum Wanderweg, die wir nahmen. Das schien anfangs keine gute Idee, weil es unglaublich matschig war, aber dann wurde der Weg ausgesprochen nett und gut radelbar. Wo es dann wieder bergab ging, waren viele Wurzeln zu queren und ich schob ein paar Mal.
Kurz drauf bog der Pfad steil nach rechts unten ab. Hier hatte es zwar Bike-Spuren, aber so steil wollte auch der beste Allgäuer nicht radeln, deswegen schoben wir, was für den besten Allgäuer gar nicht so gut war, weil er so rutschige Schuhe anhatte. Meine Trekkingschuhe hielten gut.
Auf dem nächsten Absatz konnten wir wieder radeln, mussten aber wegen eines umgefallenen Baums weiter unten wieder absteigen und die Räder drüber heben. Der beste Allgäuer war schon ein Stück weiter, weil ich für so was immer etwas länger brauche, deswegen sah er auch nicht, wie ich beim ersten Schritt hinter dem Baum, noch mit dem Bike in der Hand, inzwischen mit dicken Lehmklumpen unter den Schuhen (was ich aber nicht gemerkt hatte), ausrutschte und mich dann volle Breitseite in den Lehm legte. Er hörte mich nur und erschrak sich sehr.
Er sauste sofort zu mir zurück, aber da hatte ich mich schon wieder aufgerappelt. Und ich sah toll aus: die ganze linke Seite war voller Lehm, das Bike eingeschlossen! Aber ich war sehr weich gelandet ;-)
Irgendwas zu säubern war hoffnungslos, deswegen streifte ich nur die gröbsten Lehmbrocken ab und radelte dann halt zur Hälfte mit Lehm bedeckt weiter. Auf dem Rest der Runde erntete ich viele amüsierte Blicke und gelegentliche Kommentare.
Zur Forststraße war es nicht mehr weit. Die (unscheinbare) Abzweigung zur nächsten Piste verpassten wir zunächst und mussten umdrehen. Diese Piste war aber sehr nass und steinig und steil (eigentlich ein Bach), deswegen mussten wir die Räder schieben. Wir erreichten aber bald Fleschützen.
Ab da hatten wir wieder ordentlich radelbare Pisten vor uns. Als erstes ging es steil hinauf zum Wald zwischen Wildpoldsried und Börwang, dann radelten wir sehr bequem auf breiten Pisten eine große Runde im Wald, auf der der beste Allgäuer mittendrin ein Büschel Stockschwämmchen entdeckte. Das nahmen wir natürlich mit :-)
Wir kamen fast zurück nach Fleschützen und fuhren dann nach Haldenwang ab. Von dort führt eigentlich ein schöner breiter Radweg nach Leubas, aber wir wollten ja die Gegend erkunden, deswegen hatte ich mir auf der Karte einen reichlich gewundenen Weg erst auf der anderen Seite der Leubas, dann auf unbekannten Wegen unter der Autobahn durch und durch Lauben und schließlich zur Iller runter rausgesucht.
Dort radelten wir auf der ‘anderen’ Seite zurück nach Hirschdorf und dann auf direktem Weg (statt weiter an der Iller, inzwischen tat uns das Sitzfleisch schon weh) zurück nach Hause. Nette Runde mit tollen und spektakulären Einlagen. Das ist ausbaufähig :-)
Start an der Iller, alles ist sehr grün
Ein Wiesensee
Am Fischteich mit Steg
Aussicht von der Burgruine Wagegg
Auf dem Track nach der Burg
Weiter hinten hat es viele Wurzeln
Das Steilstück schieben wir
Hingefallen
Eingelehmt
Rückweg an der Iller