Die EngelChronik

... ging das Knie kaputt.

Es fing am Pfingstmontag ganz harmlos mit einem netten Spaziergang zur Hirschalpe (im Schneetreiben!) an, um da mal wieder den guten Kaiserschmarrn zu essen. Irgendwo im Abstieg, Teerstraße, mittelmäßig steil, natürlich mit Stöcken, nichts Besonderes, tat das Knie plötzlich beim Auftreten weh. Schütteln, bewegen, anders auftreten, nichts half. Naja, das passiert manchmal, allerdings gibt es meist irgendeinen Auslöser, also ein falscher Schritt, gestolpert, irgendwas.

Wir stiegen langsam zum Auto ab, daheim gab es Voltaren. Dienstag dann wie üblich Radeln ins Büro. Erst ordentlich Aua, dann wurde es besser. Radeln ist die beste Therapie, geführte Bewegung ohne Last und so. Am Mittwoch war es noch besser, Donnerstag merkte ich nichts Ungewöhnliches mehr, ließ aber doch lieber die Crosstrainer-Session im Studio weg, weil ja das lange Fronleichnam-Wochenende kurz bevor stand.
Klettern ist normalerweise unproblematisch, deswegen fiel das nicht aus. In der ersten Route zuckte ich einmal bei einer seitlichen Belastung zusammen, in der zweiten war alles mehr oder weniger OK, in der dritten dann wieder Schmerzen bei einer seitlichen Belastung. Abbruch und nur noch Sichern. Auf dem Heimweg hinkte ich dann schon deutlich.

Freitag in der Früh ließ sich das Knie nicht mehr beugen. Zurück im Allgäu versuchte ich das Übliche: Radeln. 8 Kilometer im Schneckentempo entlang der Iller, aber obwohl die Beugung besser wurde, tat das Knie verdammt weh. Samstag verbrachten wir gemütlich im Garten und auf der Terrasse und das Knie ‘derappelte’ sich wieder. Am Sonntag gingen wir nur ganz langsam radeln (und ganz kurz im Eschacher Weiher baden) und das war problemlos.

Dann 3 Tage Heimarbeit. Montag in der Früh, in der Küche ein seitlicher Schritt und Schmerzen. Wieder keine Beugung mehr, Radeln auf dem Standfahrrad hatte Null Effekt, tat aber höllisch weh und ich stellte es ein. Komplettruhe. Bis Mittwoch verbesserte sich der Zustand des Knies in der Ruhe (keine Schmerzen), aber es war nur wenig Beugung möglich. Zu wenig für Treppensteigen und zu wenig für das Standrad. Bis zu einer bestimmten Beugung tat nichts weh, dann Schmerzen wie Messerstiche.

Über das lange Wochenende waren wir 3 Mal mit dem Rad am Eschacher Weiher. Radeln ging grad so mit leichter Verdrehung in der Hüfte und Konzentration wegen der korrekten Fusstellung (zur Entlastung des Knies). Das Bein einfach ohne Kraft mitlaufen lassen, ging nicht weil weh, richtig Treten wenn die Beugung passte, war aber problemlos. Sehr seltsam, das alles.
(Arzt-Termin wäre frühestens am Montag gegangen, aber da war ich dann ja eh in München).

Und so ist der Zustand jetzt: Übermäßiges Beugen und seitliche Belastungen tun weh (Beugen ist ein dumpfer Schmerz, seitliche Belastungen eher ein Messerstich), wenn man das Knie aber in Ruhe lässt, ist es weitgehend OK. Also auch beim Laufen und Treppensteigen. Die Beugung reicht jetzt grad so zum Treppensteigen, aber grad eben nicht ganz fürs Radeln, so dass da Konzentration wegen der korrekten Fußhaltung angesagt ist. Immerhin kann ich radeln.

Das MRT heute Mittag zeigte im Vergleich zu 2010 weitere Abnutzungserscheinung. Was Wunder, ich hab es ja ganz ordentlich benutzt, das Knie. Allerdings ist seit heute (bis eben stammte der Text von Mittwoch) wieder alles etwas besser. Die Beugung ist weitgehend wieder da und als mein Orthopäde in der Früh seitlich in die Menisken bohrte, tat das zwar weh, aber weniger als noch vor Kurzem einfach nur seitliche Belastung. Ich wollte ein MRT um zu sehen, wie es da inzwischen aussieht, er auch.

Nächsten Mittwoch reden wir drüber. Er war sich heute morgen ziemlich sicher, dass das Knie noch ganze Weile hält. Die MRT-Ärztin war aber maßlos entgeistert über das was sie sah, das gab mir dann doch wieder einen kleinen Dämpfer. Allerdings hat die vermutlich nicht so den praktischen Überblick, was welche Abnutzung tatsächlich bedeutet, zumal das ja eh von Mensch zu Mensch verschieden ist. Ich bleibe jedenfalls jetzt erst mal vorsichtig optimistisch.