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Vinschgau - Zufallspitze, Cevedale

Donnerstag, April 23, 2009

Nach der gestrigen Eingehtour sollte es heute auf den Giganten des hiesigen Tals gehen: Zur Zufallspitze. Und weil die Schneebedingungen da oben so gut waren wie seit Jahren nicht mehr, hofften wir auch zum Monte Cevedale hinüber queren zu können. Hawkeye und Dohle wollten zunächst eine Akklimatisationstour machen, so dass wieder Yak, Claudine, Ralle und ich zusammen starteten.


Die Zufallspitze im Morgenlicht

Die geführten Tourengeher hatten dasselbe Ziel und brachen in drei Gruppen auf. Wir vier packten uns da irgendwie dazwischen und stapften nach der ersten und vor der letzten Gruppe los. Ralle und ich waren bald ein Stück vor Yak und Claudine, weil es nach der Hütte erst mal ein Stück nach unten geht, Vorteil für die Skifahrer. Grad als es wieder nach oben ging, blieb der beste Allgäuer von Allen fluchend stehen: ‘Ich hab den Pickel vergessen!’ Oops. Ich auch!


Ralle kommt vom Pickel-Holen zurück

Unter dem Gelächter und Gefrozzel der restlichen SAN-Leute drehte der Ralle also um und stapfte im Eiltempo zurück zur Hütte um die vergessenen Gerätschaften zu holen. Yak und Claudine meinten, sie würden unterdessen langsam weiter gehen. Jaja, langsam, kenn ich doch. Ich war sicher, die würden wir nie wieder einholen, in 20 Minuten kann man sehr viel Weg zurücklegen.


Im Aufstieg zur Zufallspitze

In dem Wissen, dass noch einige Höhenmeter und Kilometer vor mir lagen, versuchte ich, ein Tempo anzuschlagen, das sowohl schnell als auch gemässigt war. Also schneller als sonst, aber nicht zu schnell (hoffte ich). Passend dazu ging bald dem GPS der Saft aus, so dass ich nochmal 10 Minuten spendieren musste, um die einen Akkus raus und die anderen Akkus rein zu würgen. Geht ja nicht an, dass auf der ersten ‘richtigen’ Tour dann kein Track zum Auswerten da ist!


Pause; Wir haben Yak und Claudine endlich eingeholt

Schön langsam arbeiteten wir uns nach vorn und holten Yak und Claudine schliesslich auf dem Absatz vor dem Aufschwung zum Gratübergang ein. Die nächsten 350 Höhenmeter bis zum Grat-Übergang wurden dann langsam relativ anstrengend. Einerseits wegen der Höhe und andererseits weil dann doch wieder Harscheisen fällig waren, mit denen man einfach nicht so schön laufen kann.


Am Zustieg zum Grat

Yak - heute eigentlich mit Skiern unterwegs - rüstete vor dem Steilstück zum Grat in gewohnter Manier auf Nicht-Ski um. Das Steilstück war wirklich ein wenig schwierig aufzusteigen, weil es ziemlich hart war, danach allerdings ging es auf der anderen Seite des Grates einfach und in angenehmer Steigung weiter. Problematisch war hier eher, dass wir uns in dichtem Nebel befanden.


Wo bitte geht’s zum Gipfel?

Anhand der breiten Spur war der Gipfel aber glücklicherweise nicht zu verfehlen. Netterweise erbarmte sich Wetter exakt zu dem Zeitpunkt, als wir den Gipfel erreichten, so dass wir gemütlich in der Sonne Pause machen konnten. Zusammen mit vielen, vielen anderen Menschen, allein waren wir wahrlich nicht da oben.


Ralle auf der Zufallspitze

Die Pause währte nicht allzu lang, denn man konnte wunderbar den Grat zum Cevedale hinüber sehen und es war gut zu erkennen, dass die Bedingungen tatsächlich fantastisch waren. Der Felsriegel an der tiefsten Stelle des Grates liess sich auf einer breiten Skispur im linken Steilhang problemlos passieren. Der Tiefblick in die Spalte am Abhang (die knapp vor dem Felsriegel überschritten werden musste), war auch ganz nett.


Übergang zum Cevedale

Der Nebel, bzw. die Wolken hüllten uns bald wieder ein, was den Cevedale irgendwie zu einem Lowlight machte. Man stapfte im dichten Nebel auf einem Grat gemässigt nach oben, links weisse Suppe, rechts weisse Suppe, und dann standen plätzlich viele Menschen auf einem Haufen und das war’s dann. Kein Kreuz, keine Markierung und vor allem - kein Ausblick. Naja.


Am Cevedale

Zudem war es ziemlich frisch da oben, weil ein steter kalter Wind wehte. Wir machten uns umgehend zur Abfahrt bereit. Mit Yak und Claudine machten wir aus, dass wir direkt abfahren würden, die beiden waren sicher, den Abstieg allein zu schaffen. Für diesen (geplanten) Fall hatten ja sowohl Yak als auch Ralle jeder ein Seil im Rucksack.

Die Abfahrt war abenteuerlich. Im dichten Nebel mit beinahe Null Sicht blieb nicht viel, als sich an der Aufstiegspur zu orientieren und genau da abzufahren, wo wir aufgestiegen waren. Fahrtechnisch blieb der Spass dabei ziemlich auf der Strecke, aber es war ein guter Test für die Nützlichkeit des GPS. Man konnte die Spur zwar finden, wenn man aufmerksam genug guckte, aber es war ganz nett, das auf dem GPS anhand des Tracks überprüfen zu können.

Hätten wir das Ding schon vor einem Jahr bessen, wäre uns der abenteuerliche Abstieg vom Strahlhorn erspart geblieben. So im Nachhinein erzählt sich das ja ganz gut, aber diese Spalten-Querungen waren ziemlich gefährlich und mir ist auch im Nachhinein sehr unwohl dabei.


Zurück an der Marteller Hütte

Wieder waren wir die ersten zurück auf der Hütte, Yak und Claudine, die nur mit Pausen und sehr langsam absteigen konnten (und sich dabei im Nebel wohl auch mal verhauten) tauchten erst kurz vor dem Abendessen wieder auf. Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen. Umsonst :-)

Von engel am 23.04.2009 20:23 • outdoorski
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