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Juniurlaub IV

Mittwoch, Juni 27, 2012

Tatsächlich war der Himmel am Mittwoch in der Früh klar und blau mit einzelnen Schäfchenwolken. Aaaah, so schön kann der Gardasee also aussehen! Heute war wieder Radeln dran und der beste Allgäuer von Allen hatte aus dem zweiten Moser-Gardasee-Guide eine eher komplizierte aber schöne und anspruchsvolle Runde zwischen Arco und Varone ausgesucht.

Weil die Fahrräder eh schon im Auto waren, fuhren wir die paar Kilometer nach Arco und starteten von dort. Erst mal ging es durch Arco selber, das wirklich eine entzückende Altstadt unter dem grossen Burgfelsen hat. Danach führte eine sehr komplizierte Fahranweisung durch die Wein- und Oliven-Haine hinter Arco, in denen wir uns irgendwann komplett verfuhren und auf unfahrbar steilen Betonpisten landeten.

Nach einiger Suche (und etwas Schieben) kamen wir dann aber doch auf die kleine Strasse nach San Giovanni al Monte. Da hatte es regen Mountainbike-Verkehr, denn die Tour nach San Giovanni wird heftig beworben.

Wir bogen am Doss del Clef auf eine Forststrasse ab und radelten hinauf zur Bocca di Tovo. Das Wetter hatte sich inzwischen deutlich verschlechtert und es grummelte beständig auf der anderen Seite des Berges.

An der Bocca sahen wir 2 jungen Mountainbikern zu, die Biker-Rüstung anlegten (Schienbein-, Knie- und Unterarm-Schützer und Helm natürlich) und sich dann samt aktivierter Helmkameras auf den seitlich hinab führenden Pfad stürzten. Oha. Was uns da wohl erwarten würde?

Ein ziemlich steiniger, teils sehr steiler Trial erwartete uns. Der beste Allgäuer von allen fuhr das Meiste ab, ich hatte natürlich erst mal Bammel, weil ich selten so langsam fahren konnte, wie ich gerne gewollt hätte ;-)

Der Trial ging in eine steile Betonpiste über, dann in eine Forststrasse. Von der sollte dann links ein schmaler Pfad abgehen. Einen Pfad fanden wir keinen, aber etwa in der richtigen Gegend eine nigelnagelneue Piste. Die nahmen wir und das war wohl richtig, denn daraus wurde bald wieder ein teils steiler halb verfallener Maultierpfad.

Übung macht die Meisterin ;-) Nein, natürlich nicht, aber ich wurde dann doch immer mutiger und lernte eine Menge dazu.

Unser Timing konnte sich sehen lassen. Kaum hatten wir den Pfad hinter uns und näherten uns Tenno, holte uns das Gewitter ein und es fing an zu regnen. Wir nutzten die Gelegenheit zu einer Pause mit Kaffee und Croissant. Leider liess das Gewitter dann nicht wirklich nach, so dass wir die weitere Runde abbrachen. Aber die hätten wir eh nicht fertig fahren können, uns war die Zeit ziemlich davon gelaufen.

Der Donnerstag fing wieder strahlend schön an. Klar, das war unser letzter Tag, wir mussten heim. Auf dem Heimweg hatten wir vor, in Sarche einen relativ kurzen Klettersteig zu machen und dann gen Norden zu düsen.

Den Rino Pisetta hatten wir vor Jahren schon mal gemacht und ich hatte da eine einzelne sehr schwere Stelle in Erinnerung. Sonst nichts mehr. Der Zustieg zum Klettersteig ist nicht ganz einfach, weil der ganze Wald unter dem Dain Picol von Pfaden durchzogen wird. Einmal eine falsche Abzweigung gewählt, ist die Wegfindung ganz entschieden schwierig.

Wir brauchten 3 schweisstreibende Versuche, um schliesslich an der richtigen Stelle an die Wand zu kommen. Hmmm. Die Einstiegswand sah schon mal anspruchsvoll aus. Wir guckten den beiden einzigen anderen Ferratisti zu, wie sie am Seil die glatte Wand hinauf turnten und machten uns dann auch an den Steig.

Es zahlt sich nicht wirklich aus, einen Klettersteig schnell mal aus der Karte rauszusuchen ohne sich tatsächlich auf diesen speziellen Steig vorzubereiten. Kletterschuhe wäre nicht schlecht gewesen. Und Klettersteighandschuhe, denn dank des inzwischen reichlich glatt polierten Felses musste man oft ins Seil greifen (wir mögen eigentlich beide die Steige lieber, wo man im Fels gehen kann).

Wir brachten die Einstiegswand problemlos hinter uns und kletterten am Notausstieg vorbei. Nach zwei weiteren glatten Passagen mit einer eher ekligen Querung kam der beste Allgäuer von Allen zu genau der Stelle, an die ich mich noch erinnern konnte. Eine trittfreie Querung zu einer senkrechten Passage. Und rutschte in der Querung mit beiden Bergstiefeln gleichzeitig ab.

Er fiel zwar nicht in die Sicherung, aber wir beschlossen, den Steig abzubrechen. Die Blasen an 3 Fingern von Ralles rechter Hand wären weiterer Seilhangelei wenig dienlich gewesen und ich hatte auch schon sehr gestresste Hände. Für den Rino Pisetta muss man sich einfach besser ausrüsten. Wir kletterten zurück zum Notausstieg (nicht ganz einfach, das) und folgten dem Seil teils durch Vegetation krabbelnd zurück zum Einstieg und stiegen nach Sarche ab.

Zum Ausgleich für die Niederlage wäre uns ein ordentliches Eis Recht gewesen, aber Sarche besteht nur aus einer grossen Kreuzung und es gab keine Gelateria dort. Wir gönnten uns feine Pasta zwischen den beiden Seen stattdessen. Danach blieb nur noch, nach Hause zu fahren.


Auf dem Weg durch Arco.


Blick auf den Gardasee


An der Bocca di Tovo


Vorsichtige langsame Abfahrerin


Mutiger rasanter Abfahrer


In Tenno dann Regen


Irgendwo auf einem falschen Weg zum Einstieg. (Wieso war da ein Seil?)


Und schliesslich und endlich dann doch der richtige Weg!


Ralle in der Einstiegswand


Ich komme hinterher

Von engel am 27.06.2012 20:24 • diaryurlauboutdoorbergmtb
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