Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück. Danach erkundigte ich mich, wie man sich einen Bademantel ausleihen kann (meinen eigenen hatte ich in voller Absicht nicht mitgenommen, weil der die Tasche zur Hälfte ausgefüllt hätte) und organiserte 2 Pflasterfolien für diesen und den nächsten Tag.
Die erste Anwendung wäre erst um 11 Uhr gewesen und dann wäre es dicht getaktet bis 18:30h durch gegangen. Das medizinische Training kann man ja jederzeit machen, deswegen ging ich um 9:30h runter, trainierte fleissig und gründlich (auf dem Rad: 15 Minuten, 8 Löcher, 50 Watt) und ging um 11 zur Wärme und danach zum Strom.
Dann war schon Mittagessen. Danach hatte ich eine knappe Stunde Zeit, die ich für Ausruhen und Coolpack aufs Knie nutzte, bevor ich zur Motorschiene ging (105 Grad, immer noch anstrengend am Anfang, OK am Ende). Die Krankengymnastik-Session, die dann folgte, war brutal. Erst wurde mein Bein sanft massiert und ausgestrichen, dann ging es um Streckung.
Ich durfte mich auf den Bauch legen (mit Kissen unter dem Knie und Halbrolle unter dem Unterschenkel, damit es nicht gar so durchgestreckt wird) und bekam erst mal die Beinrückseite massiert. Vor allem am Wadl war das arg schmerzhaft.
Und dann ging es ans Dehnen. Die Therapeutin bog mein Bein nach unten und den Fuß nach vorn. Immer ein klitzekleines Bisserl länger, als ich eigentlich ausgehalten hätte. Und dann nochmal und nochmal. Ooooooh!
Am Ende bekam ich noch 2 Übungen als Hausaufgabe und ein paar Tipps, wo und wie ich Streckung üben könne. Mein MTT-Pensum steigt gerade ordentlich an, ich brauche die Zusatzaufgaben für den Oberkörper gar nicht mehr, glaube ich.
Nach kurzer Pause durfte ich dann wieder in/auf den Antigravity-Trainer. Die Neoprenhose, die ich dieses Mal bekam, war noch enger und ich bekam sie kaum angezogen. Dafür war sie aber deutlich dichter und es blies nicht so viel Luft raus. Ich bekam 50% Körpergewicht eingestellt und durfte 15 Minuten gehen. Die Therapeutin korrigierte ein paar Mal (beim Abrollen länger auf dem rechten Bein bleiben, rechtes Fußgelenk hinten mehr strecken), dann liess sie mich 10 Minuten allein üben und korrigierte danach noch mal. Das war insgesamt nochmal sehr anstrengend fürs Knie.
Ich sauste zurück aufs Zimmer und zog mich um, denn als nächstes kam die Wassergymnastik dran. Beim Badepflaster-Kleben ist noch Luft nach oben, denn ich produzierte ein paar Luftblasen. Naja, war ja eh nur für kurze Zeit.
Weil ich ja noch nie im Schwimmbad war, war ich viel zu früh dran. War egal, denn ich wusste ja schon, dass man auch dann ins Wasser darf, wenn da noch eine andere Gruppe drin ist, man darf sie halt nur nicht stören. Ich ging also ins Wasser und paddelte da noch 15 Minuten rum. Das war nett.
Die Wassergymnastik fand ich erstaunlich fordernd. Weniger wegen des Kraftaufwands, sondern eher wegen Gleichgewicht und des Wasserwiderstands. Dafür konnte ich im Wasser wie normal laufen, das war schön.
Nach der Gruppe sauste ich zurück ins Zimmer und zog mich in Windeseile um und den Kompressionsstrumpf an. Es gab schon wieder einen (eigentlich mehrere) Abschied und die Gehenden hatten beschlossen, mit dem Bus nach Tegernsee zu fahren und ins ‘Herzogliches Bräustüberl Tegernsee’ zu gehen. Die Verniedlichung kann man getrost ignorieren, das ist ein sehr großes Restaurant in mehreren gewölbeartigen Räumen eines riesigen und vermutlich alten Gebäudes. Es liegt über den See drüber genau gegenüber der Rehaklinik.
Es war brutal voll da drin und sehr sehr laut. Aber es war nett, mal wieder draußen zu sein und das Essen war sehr gut. Ich konnte aber bald nicht mehr auf dem harten Stuhl in meinem beengten Eck sitzen und Nico ging es ähnlich. Wir ließen die anderen da also weiter rumsitzen und nahmen zu zweit den Bus zurück. Das war zwar ein kurzer Ausflug, aber doch recht abenteuerlich, mit dem Regen, den engen Bussen und allem.