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Dienstag, 23.04.2019: Gründlich misslungener Mini-Test

Sonntag, Mai 05, 2019

Auch der Dienstag sollte schön sein und weil nach den Osterfeiertagen fast alle Skigebiete den Betrieb einstellten, wollten wir zu Fuß am Ifen auf der Piste aufsteigen und dann mit den neuen Minis abfahren.

Nach den Erfahrungen letztes Jahr mit dem Sommerschnee an Daumen und Hochvogel, wo die alten kurzen schmalen Minis ja dauernd eingestochen waren und wir an den Schuhkanten hängen geblieben waren, hatten wir etwas längere und breitere Blades gesucht, die ebenfalls mit den Hochtourenstiefeln zu fahren sein sollten. Ich hatte welche mit 109cm bestellt, der Beste Allgäuer von Allen hatte sich für welche mit 119cm entschieden. Beide Satz Ski waren im Februar gekommen und sind echt arg schwer. Nur an der Sicherheitsbindung (die den Vorteil hat, dass man recht hoch steht und deswegen die Schuhe weit weg vom Schnee sind) kann das aber nicht liegen. Immerhin passen aber die Hochtourenstiefel gut in die Bindung rein.

Der Himmel war dunkel und bewölkt, als wir zur Auenhütte hinter fuhren. Da hatte der Wetterbericht aber was anderes vorhergesagt. Und warm war es auch, 7 Grad an der Hütte. Naja, ist wie es ist, wir gingen erst mal los.

Die Piste war zwar weich, aber halt Piste, deswegen sanken wir nicht weit ein. Wir wichen unten auf den Rücken unter der Bahn aus, wo wir ein gutes Stück schneefrei aufsteigen konnten. Die neuen Nicht-Ganz-Minis am Rucksack waren zwar schwer, trugen sich aber doch besser als wir befürchtet hatten.

Wir waren natürlich nicht die einzigen, die unterwegs waren, aber außer uns waren alle mit Tourenski unterwegs und wir ernteten einige verwunderte Blicke.

Zur Nicht-Sonne gesellte sich ab der Mittelstation ein starker und unangenehm kalter Wind, der noch weiter oben noch zulegte. Ich war auf Sonne eingestellt gewesen und fror meistens leicht. Nicht genug allerdings, um die Jacke drüber zu ziehen, denn dann hätte ich geschwitzt. Wir nahmen Handschuhe, Mütze und Buff.

Ein einzelner Skitourer stieg zum Ifen auf. Ich betrachtete den Aufstieg und die Scharte interessiert, denn da waren wir noch nie.

Der Weg von der Gipfelstation zum Gipfel war gespurt, das ist wohl im Winter ein Spazierweg. Wir sausten nur ganz kurz zum Gipfelkreuz hinauf und verzogen uns dann in eine grasige windgeschützte Mulde, wo es beinahe warm war. Nach gemütlicher Pause wurde es spannend: der Test der neuen Minis stand an.

Der Start war erst mal schwierig, denn wir mussten durch freies Gelände mit echt weichem Schnee bis auf den Winterweg. Anfangs weiß man bei neuen Minis auch noch nicht so Recht, wo der Schwerpunkt hin muss. Ist er zu weit vorn, sticht der Ski ein und gräbt sich nach unten, ist er zu weit hinten, fällt man einfach um. Die vergleichsweise weichen Hochtourenstiefel machen das Ganz natürlich auch nicht leichter.

Auf dem Winterweg ging das Fahren dann schon leichter, wenn auch noch nicht wirklich gut. Der Beste Allgäuer von Allen fand seine Ski arg wackelig und meinte, das läge daran, dass man mit der Sicherheitsbindung doch recht hoch steht. Und die Spur würden sie auch nicht richtig halten.

Ich dagegen fand die Ski da schon recht gut fahrbar, allerdings fiel ich bei nahezu jeder Linkskurve aus dem rechten Ski, weil die Bindung auf den Hochtourenstiefeln nicht richtig schliesst. Aber mit sowas hatte ich gerechnet und hatte ‘Schließbändel’ dabei. Wir machten an der Gipfelstation Pause.

Während ich die Bändel um Bindung und Schuhe montierte, betrachtete der Beste Allgäuer von Allen seine Ski genauer. Die Bindung war tatsächlich ein wenig wacklig, vor allem an einem Ski. Nachdem er die Sicherheitsbindung ausgelöst hatte, fand er auch gleich raus warum: bei diesem Ski waren die vorderen Schrauben der Bindungsplatte überdreht und hielten nicht. Diese Bindung war auch schräg auf dem Ski montiert, deswegen verlief der beim Fahren wohl auch so.

Aber Fahren war so eh nicht mehr drin. Wenn sich die Bindungsplatte löst, saust der Ski ungebremst ins Tal. Mit ausgesprochen schlechter Laune stapfte der Beste Allgäuer von Allen also zu Fuß ins Tal. Bei Schnee. Auf einer guten Piste. Mit Skiern am Rucksack. Die Blicke der anderen waren nun noch verwunderter.

Ich fuhr aber ab. Ich hatte kurz überlegt, aus Sympathie auch zu Fuß zu gehen, aber das Knie jammerte ja eh schon rum und überhaupt ... Abfahrt! Also wenn das schon geht, dann will ich auch! Die neuen Minis schlugen sich nun, da ich nicht mehr aus der Bindung fiel, auf der weichen Piste echt gut und auch die wenigen Ausflüge ins freie Gelände (wo der Schnee aber auch recht kompakt war) gingen gut. Das ließ sich schon mal ganz gut an. Allerdings war die Abfahrt erbärmlich kalt, weil ich immer wieder auf den Absteiger warten musste und Abfahren ja kein bisserl anstrengend ist und es nach wie vor windig und kalt bei zu wenig Kleidung war.

Während wir abstiegen/abfuhren wurden sämtliche Pisten mit Pistenraupen umgegraben. Der Sinn des Ganzen erschloß sich uns nicht und einfach nur ‘Boshaftigkeit’ (‘Das sind unsere Pisten und ihr Skitourer könnt mal schön schauen wo ihr bleibt, wenn das bollig zammfriert.’) kann das ja auch nicht sein.

Danach begann die Verhandlung mit dem Händler, die, ich nehme das mal vorweg, am Ende darin resultierte, dass wir 50€ Nachlass bekamen und der Beste Allgäuer von Allen die Ski selbst reparierte. Neue Ski als Ersatz waren nicht mehr zu bekommen.

Nachtrag:
Beim Aufschreiben der Tour hat mich die Sache mit dem Piste-Umgraben dann doch noch mal interessiert und ich habe kurzerhand bei den Oberstdorfer/KLeinwalsertaler Bergbahnen nachgefragt. Schon am nächsten Tag (!) kam eine Antwort, in der sinngemäß stand, dass man halt aufräumen müsse (Pistenbegrenzugen, usw.) und zum Schonen der Pistengeräte die Heckfräsen abmontiert. Klingt logisch, hätten wir auch drauf kommen können. Und zudem würde die umgegrabene Piste wegen der größeren Schneeoberfläche schneller schmelzen. Kann ich auch nachvollziehen.


Mit den neuen Minis am Parkplatz


Aufstieg über die Piste an der Mittelstation


Der Weg zur Gipfelstation ist lang


Rückblick


Die Scharte zum Ifen


Kurzer Gipfelbesuch


Bindungsreparaturversuch


Abstieg zu Fuß :-(


Abfahrt :-)


Mehr Abstieg zu Fuß :-(


Mehr Abfahrt :-)

Von engel am 05.05.2019 15:50 • outdoorski
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