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Donnerstag, 14.03.2019: Talwanderung

Dienstag, März 26, 2019

Die Nacht über hatte es geschneit (der LLB sprach von 20-30cm), die Lawinenlage hatte sich etwas verschärft und die Wetter-Aussichten waren eher mäßig. Noch schneite es, aber mit etwas Glück würde es ab Vormittag ein Wetterfenster geben, wo es wenigstens aufhören sollte zu schneien.

Am Vortag hatte einer der Schweizer Bergführer (nicht von der 20er-Gruppe sondern von einer kleineren Gruppe) in der Sauna von den katastrophal schlechten Bedingungen auf der Südseite erzählt (übler Bruchharsch bis über 2500 Meter hinauf), deswegen wollten wir da nicht hin. Nordseitig ist aber fast alles ganz schön steil. Nachdem wir uns die Hangneigungskarte gut angeschaut hatten, beschlossen wir über das Windtal ins Lenkjöchl zu gehen. Das sah bei vernünftiger Spurlage ganz OK aus (wenn auch ziemlich ‘hatschig’).

Wir ließen uns viel Zeit zum Losgehen und dem Füllungsgrad des Skiraums zufolge waren wir so gut wie die Letzten, aber als wir auf der Loipe Richtung Heiliggeist-Kirchlein liefen, schien außer uns keiner unterwegs zu sein. Es gab danach auch keine Spuren im frischen Schnee, also hatten wir wieder die Ehre, selbst spuren zu dürfen :-)

Vom Kirchlein geht es erst mal noch ein Stück ins Tal hinein zu ein paar Almhütten unter der Achsel. Dort biegt man dann ins Windtal ab. das lag dann vor uns, weit und lang und total unberührt. Inzwischen war auch das Wetterfenster angekommen und die Gegend sah super aus mit Sonne und Wolken und unberührtem strahlend weißem Schnee. Nochmal ein Geschenk :-)

Wir spurten abwechselnd ins Tal hinein, immer auf der rechten Seite. Das Tal ist zwar nicht ganz so lang und flach wie das Röttal, aber auch da geht es erst mal weit hinter. Auf einem der hinteren Hügel konnten wir dann den Weg ins Lenkjöchl sehen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach muss man auf dem Weg dorthin erst mal ein wenig runter, um nicht zu nah an die steilen Flanken der rechten Talseite zu kommen (was natürlich beim Rückweg bedeutet, dass man da wieder ein Stück rauf muss), um dann erst rechts ins Joch aufzusteigen. Das gefiel uns nicht, auch nicht die schon vorhandenen Lockerschneelawinen in den steilen Flanken. Und hinter uns, auf der Südseite, verschwanden schon die ersten Gipfel in Wolken. Das Wetterloch neigte sich dem Ende zu.

Wir erklärten einen Felsen knapp über uns zum Tagesziel und machten dort Pause. Wenn wir jetzt abfuhren, hätten wir wenigstens noch Sicht. Nullsicht und Whiteout hatten wir ja schon gehabt und der Reiz davon ist doch eher überschaubar ;-)

Die Abfahrt ium flachen Windtal war ganz nett, aber der richtige Abfahrtsspaß des Tages war, von den Almhütten unter der Achsel zum Bach abzufahren. Das waren erst eher flache und dann eher steile Hänge, weit und total unberührt und super zu fahren. Und unten auf dem Winterweg hatte es viele Leute, die stehen bleiben und uns zuschauten :-)

Von den Almhütten aus sahen wir auf den gegenüber liegenden Talseite eine Riesengruppe aufsteigen, geschätzt um die 30 Leute (!!!), und wir beglückwünschten uns dazu, da zu sein, wo wir waren. Die zu treffen wäre wirklich höchst lästig gewesen.

Der Plan war eigentlich gewesen, zur Jägerhütte abzufahren und da einzukehren, weil das am ersten Tag ja so nett gewesen war. Da hätten wir allerdings noch oberhalb der Almhütten auf die andere Seite eines Seitenbaches wechseln müssen, was wir da oben aber nicht gemerkt hatten. Aber es hat ja noch mehr Hütten am Winterweg und so kehrten wir in der Talschlußhütte ein.

Und das war eine super Idee, denn da gab es auch prima Kaffee (naja, Italien, da erwartet man das ja) und zusätzlich gab es wunderbaren Erdbeerkuchen (Ralle) und Marillenknödel (ich).

Das schlechte Wetter ließ sich viel Zeit, bis es tatsächlich kam, aber als es kam, da legte es dann ordentlich los. Abend konnte man den Kangoo schon kaum mehr erkennen und es sollte die Nacht über und den ganzen nächsten Tag weiter schneien. Und dann war Regen angesagt!

Beim Abendessen traf uns dann fast der Schlag, denn die Riesengruppe vom Nachmittag residierte in unserem Hotel und zwar zu einem guten Teil in unserem Nebenraum. Die hatten alle schon gut gebechert, verstopften das Salatbuffet und machten einen Höllenlärm, weil sich natürlich alle gegenseitig mit ihren tollen Stories überbrüllen wollten. Naja, fairerweise: nicht alle waren so, aber leider die bei uns im Speiseraum. Ich bin jetzt endgültig alt, fürchte ich, denn bei sowas will ich nicht mitmachen sondern flüchten.

Das Essen war aber gut wie immer.


Start in Kasern


Blick zur Sattelspitze. Irgendwo da oben in dem weiten Kar haben wir abgebrochen.


Das Heiliggeistkirchlein


Keine Spuren weit und breit :-)


Das Schönwetter-Fenster holt auf :-)


Auf dem Weg zum Endpunkt (der kleine schneebedeckte Felsen)


Abfahrtsfreuden oben ...


... und unten.


Gegenüber. Sieht aus wie 3 Gruppen, ist aber eine.


Erdbeerrolle :-)


Marillenknödel :-)


Schneefall. Der zweite Hügel unterm Baum ist der Kangoo.

Von engel am 26.03.2019 20:37 • outdoorski
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