Ich ging um 7 zum Frühstück, denn der Vormittag war dicht gepackt mit Terminen. Ich war auch schnell fertig mit dem Frühstück (trotz vollem Programm: Obstsalat mit Joghurt, eine Semmel mit Wurst/Käse und Frischkäse/Marmelade auf je einer Seite, Orangensaft und viel Kaffee) und traf keine der anderen Tischdamen. Vor dem ersten Termin sauste ich noch ins Zimmer hoch, um meine Teekanne abzustellen und das Badezeug mitzunehmen.
Um 8 war Wassergymnastik mit einer sehr großen Gruppe. Sehr effektiv und sehr nett. Jede Übung endete mit “Und jetzt das Ganze nochmal mit geschlossen Augen!”, was ein ganz neues Schwierigkeitslevel darstellt. Besonders wenn man mit speziellen Schrittfolgen das Becken queren soll. Faszinierend war übrigens, dass mein Beinschlag derzeit keinen Effekt hat. Ich hatte ein Schwimmbrett und wollte daran ein Stück paddeln, aber ich strampelte total auf der Stelle. Seltsam!
Ich war diesmal in Normalkleidung runter gegangen und hatte mich umgezogen statt im Bademantel direkt aus dem Zimmer zu kommen. Nach der Wasssergymnastik zog ich mich wieder um und sauste ins Bewegungscenter um mein Training durchzuziehen. Ganz kurz versuchte ich 10 Löcher auf dem Rad, also die volle Kurbellänge, aber das war nichts. Ich ging zurück auf 9 Löcher, nahm dafür aber 60 Watt.
Ich war mit meinem Knie-Training gerade rechtzeitig zur Gehschule fertig. Die war wieder fordernd, wie üblich. Ich versuchte, wo möglich die Krücken nur mitzuführen, aber nicht zu verwenden. Das ging vorwärts schon ganz gut, rückwärts und seitwärts aber gar nicht. Am Ende spielten wir ‘Fussball’ mit kleinen gefüllten Stoffsäckchen. Kicken ist auch noch nicht so meins.
Danach radelte ich nochmal 10 Minuten und ging dann hoch, um laaaang zu duschen und ein Coolpack aufs Bein zu legen.
Beim Mittagessen machte ich mit Nadine aus, dass wir uns um 2 treffen würden, um zum Edeka zu gehen. Ein richtiger Ausflug! Nadine ging sich ausruhen (stressiger Vormittag) und ich ass gemütlich fertig. Noch während ich am Tisch sass, wuchs die Menge der Leute, die später zum Edeka gehen würden, deutlich an ;-)
Wir trafen uns im Aussencafe und diskutierten eine Weile, ob wir den nahegelegenen (etwa 900 Meter) oder den weiter entfernten Edeka (etwa 2,5 Kilometer) nehmen sollten. Ich war nicht sicher, ob ich den weiten Weg schaffen würde (man muss ja auch wieder zurück) und zwei der Herren verweigerten den weiten Weg komplett. Damit war klar, dass wir zum nahegelegenen Edeka gehen würden. Das ist eh der schönere Weg, weil man am Söllbach laufen kann.
Meine Motivation war nur, Kaugummi und Haarspülung zu kaufen und halt einen Spaziergang zu machen (Kirschen und runtergesetzte Schokolade liefen mir allerdings auch über den Weg). Die Gruppe aber kaufte für eine Strandparty ein: Chips, Würstchen, Käsewürfel, Zeugs. Bier war schon besorgt worden. Ich wurde auf dem Rückweg auch eingeladen.
Zurück in der Klinik waren fast alle kaputt. Gut 2 Kilometer laufen ist kein Zuckerschlecken, wenn man nichts mehr gewohnt ist. Wir setzten uns noch gemeinsam ins Aussencafe und ich trank - es wird niemanden wundern - einen Eiskaffee. Dann war aber echt wieder Zeit, das Bein hochzulegen und zu kühlen. Ich verabschiedete mich.
Nach dem Abendessen holte ich mir noch eine Jacke und ging dann runter an den See, wo die Herrschaften schon 3 Bänke zu einem U zusammengestellt hatten. Ein Kasten Bier und Radler stand im See und in die Mitte des Us waren all die Fressalien ausgekippt worden. Ich bekam ein Radler spendiert und bediente mich an Radieschen und Kirschen. Es war nett, aber ziemlich kühl da unten. Um 9 verabschiedete ich mich.
Nachtrag:
Als wir so gemütlich beisammen sassen, ganz und gar nicht leise, schwamm ein Biber vorbei. Grad mal 10 Meter entfernt!
Unerschrockener Enterich bei der Mittagspause am See
Ein Biber schwimmt vorbei