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Mittwoch, 28.12.2022: Föhnsturm

Mittwoch, Januar 11, 2023

Nach einem Tag Pause sollte es wieder schön werden und wir nahmen uns einen weiteren Südseitenanstieg im Tannheimer Tal vor. Die Kameras hatten wir inzwischen halbwegs passend eingestellt (hofften wir), sodass es bei schönem Wetter und gutem Licht ein besseres Ergebnis geben sollte.

Am Parkplatz bei Grän standen schon ein paar Autos. Die Leute, die kurz vor uns und kurz nach uns losgelaufen waren, ließen uns bald hinter sich, weil wir natürlich weiter mit Motivsuche und Ausprobieren beschäftigt waren (wobei die schnellen jungen Männer hinter uns sowieso bald vorbei gezogen wären).

Es hatte eine leichte Schneeauflage und es war unten erst mal einigermaßen kalt. Nach der zweiten Brücke kamen wir in die Sonne (leider hatte es Schleierbewölkung) und konnten immerhin eine Schicht Kleidung ablegen. Der Schnee und das festgetretene Eis wurden langsam mehr und so konnten wir kurz vor dem Sattel das nächste tolle Christkindmitbringsel (wieder für beide, nur diesmal aus der anderem Richtung) ausprobieren: Leichtsteigeisen, Kettengrödel oder wie immer die Dinger heißen. Nicht leicht anzuziehen, aber wenn die mal drauf sind, sind sie Klasse :-)

Am Sattel wurde es windig. Wir gingen bis zur Kissinger Hütte und machten dort auf windgeschützten den Bänken vor dem Winterraum eine Teepause. Hier legten wir eine weitere Schicht auf (bei mir war dann Ende mit Zusatzklamotten, ich hatte das Wetter komplett falsch eingeschätzt) und nahmen Handschuhe. Und das war gut so, denn als wir hinter der Hütte auf dem Weg zum Gipfel ums Eck gebogen waren, legte der Wind ordentlich zu. Den Wolken nach war das ein Föhnsturm und er wurde umso stärker, je höher wir kamen.

Die ‘Winterrinne’ am Gipfelaufbau hatte kaum Schnee und das Seil des Sommeraufstiegs verschwand auf halber Höhe unter einem steilen Schneefeld. Die meisten gingen bis zum Schneefeld und drehten dann um. Wir schauten uns das alles gut an und beschlossen dann, dass dieser Tag kein Gipfeltag war. Von oben wurde ständig neuer Triebschnee in das Schneefeld geblasen und die Steigspur verschwand immer wieder unter Triebschnee. Das konnte nicht sehr stabil sein und der Weg nach unten ist da oben schon ganz schön weit. Wir gingen lieber rüber zum Nebengipfel.

Dort war es natürlich auch sehr windig und entsprechend kalt. Nach ein paar Fotos stiegen wir wieder zur Bad Kissinger Hütte ab, wo es auf den Bänken vor dem Winterraum inzwischen schon relativ voll war. Es ging gerade jemand, deswegen fanden wir Platz für die zweite Teepause.

Wir gingen in Vollmontur weiter, aber schon nach dem Absatz hinter der Hütte ließ der Wind nach und war auf dem Abstieg nach dem Sattel kaum mehr zu spüren. Es dauerte nicht allzu lang, wieder warm zu werden und Schicht für Schicht abzulegen. Der weitere Abstieg war so friedlich und einfach, dass wir kaum glauben konnten, was da oben für ein Sturm gewesen war. Die neuen Grödel legten wir bei der Pause am Wasserhüttchen ab, danach war kaum noch Eis auf dem Weg.

Im Abstieg schauten wir immer wieder mal nach oben, wo der leicht weiße Gipfel vor einem schön blauen Himmel strahlte. Es war angenehm da unten und da oben sah alles ganz unschuldig und harmlos aus, ganz und gar nicht nach Sturm und wüstem Winterwetter.


Winterliches Ziel


Anstieg in Schnee (etwas zumindest)


Auf halbem Weg: Sonne!


Blick vom Sattel auf den Hüttengipfel


Bad Kissinger Hütte


In voller Montur geht es weiter


Gut eingepackt


Gams


Blick zum Gipfel mit dem Schneefeld


Querung zum Nebelgipfel


Übergang


Im Sturm am Nebengipfel


Abstieg


Weiter unten ist alles friedlich


Rückblick

Von engel am 11.01.2023 21:04 • outdoorberg
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