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Scheibenbremsen-Test am Weiherkopf

Dienstag, Juni 12, 2007

Oder auch: Runde ums Bolgental mit Steilabfahrt

Nach der langen Tour am Donnerstag, sollte es am Freitag etwas kürzer und Knie-unstressiger werden. Radeln also, mit Zeit für ein feines Frühstück und einem Teil der wochendendlichen Erledigungen davor. Bis wir mit allem fertig waren, war es Mittag und das Wetter in den Bergen sah bedrohlich aus.

Egal, bei Gewittern weiss man eh nie, was wo und wie heftig runter kommt, fahren wir einfach los! Wir parkten auf dem grossen Parkplatz in Fischen und schlängelten uns auf Nebenwegen (mit diversen Irrwegen) nach Bolsterlang und dann nach Sonderdorf, um von dort ins Bolgental abzubiegen.

Zunächst auf der falschen Strasse, doch wir merkten den Fehler nach vertretbar wenigen Höhenmetern und drehten um, um auf der richtigen Strasse hinauf zur oberen Bolgenalpe zu radeln. Der erste Teil der Strasse zur Alpe ist wirklich knackig steil. Dass meine Muskeln von der Tannheimer 5-Gipfel-Tour noch einigermassen mitgenommen waren, half da natürlich nicht wirklich. Zudem fing es schon im unteren Teil an zu regnen.

Wir zogen den Regenschutz über die Radrucksäcke und ignorierten die Nässe von oben. Da es unglaublich schwül und die Steigung beachtlich war, machten die Tropfen von oben uns nicht merklich nasser als das, was eh schon an uns runter lief ;-)

Der Regen hörte bald wieder auf und wir konnten in zwar sehr feuchter Luft aber ohne Nässe-Nachschub von oben weiter radeln. Nach dem steilen unteren Wegstück öffnete sich das Tal und der Weg schlängelte sich in merklich verminderter Steigung immer weiter ins Tal hinein. Als ich schon glaubte, dass wir doch irgendwo eine Abzweigung verpasst hatten, denn unser Ziel, das Berghaus Schwaben, lag inzwischen weit hinter und überhaupt nicht mehr über uns, drehte der Weg endlich um und führte in leichtem Auf- und Ab zur Hütte.

Auf den letzten Metern fing es an zu regnen und als wir da waren, schüttete es wie aus Kübeln, zur Untermalung der Dramatik war von irgendwo her auch Donner zu hören. Wir wollten sowieso einkehren und liessen uns in der Hütte erst mal Kaffee und Kuchen schmecken. Als wir gehen wollten, regnete schon deutlich weniger und kaum waren wir losgefahren, hörte der Regen auf. Prima Timing, so soll es sein.

Die Abfahrt vom Weiherkopf nach Bolsterlang wird im Bike-Guide als extrem steil bezeichnet. Da kann man nicht wiedersprechen, diese Abfahrt ist mit Abstand die steilste, die uns bisher unter die Räder kam. Dass sie vom Regen feucht und weitgehend mit Split bedeckt war, machte sie nicht einfacher zu fahren.

Vorsichtig rollten wir runter, der Ralle mutiger, also schneller, als ich, bis er plötzlich - noch vor der Mittelstation! - anhielt. Ich fuhr zu ihm und konnte es schon riechen: Seine Bremse war heiss gelaufen! Dabei waren wir noch nicht lang unterwegs, die steilsten Stücke waren erst im unteren Teil zu erwarten und wir hatten ‘Scheibenbremsen-gerecht’ gebremst, also ohne lang auf der Bremse zu stehen sondern öfter und fester.

Meiner Bremse war noch nichts anzumerken, dabei hat Ralles neues Bike eine extra grosse Scheibe, die angeblich weniger schnell heiss wird. Das eigentliche Problem an den Bike-Scheibenbremsen ist aber nicht die Scheibe selber, konnten wir feststellen, sondern die Beläge. Die sind nämlich winzig klein und müssen die gesamte Energie aufnehmen, ohne sie woanders als an die Luft abgeben zu können, was offensichtlich nicht wirklich gut funktioniert.

Wir waren ziemlich enttäuscht. Die Felgenbremsen der alten Bikes waren noch nie heiss gelaufen. Und den Quark, dass wegen einer zu heissen Felge der Reifen platzt, kann ich auch nicht glauben, nicht wenn man so vorsichtig bremst wie das für Scheibenbremsen offensichtlich nötig ist.

Vorsichtig und besorgt (ich, der Ralle meinte, man merke doch rechtzeitig, ob die Bremsen nachlassen) fuhren wir weiter ab. Wie erwartet kamen die richtig steilen Stücke erst im unteren Teil der Weiherkopf-Abfahrt. Eine Stelle war so steil, dass ich ernsthaft überlegte zu schieben, aber weil man mit den Klicki-Schuhen nicht allzu gut laufen kann, auf nassem Teer schon gar nicht, fuhr ich doch ab. Vorher allerdings legte ich noch eine kleine Pause ein - zum Bremsen kühlen, sicher ist sicher!

Ohne ersthafte Probleme kamen wir in Bolsterlang an und fuhren ohne weitere Umwege zurück nach Fischen. Der beste Allgäuer von Allen ist fasziniert von der Steilheit der Strasse zum Weiherkopf und will die Runde gern mal anders herum fahren. Mir gefällt die Vorstellung davon, 700 Höhenmeter schieben zu müssen - noch dazu unter der Bahn, wo alle blöd aus den Gondeln gucken - nicht allzu gut. Ich glaube nämlich, dass man da grosse Teile der Strecke gar nicht radeln kann.

Schaumermal.

Von engel am 12.06.2007 20:35 • outdoormtb

Aja…
die Allgäuradlerin. *g*
Wir waren Gletcherstapfen ;-)
Für Interessierte:
http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1181755544

[1] Von hawkeye am 13.06.2007 19:28

Ja, hawkeye, alles was fit macht, halt. Gibt nix Besseres für die Kondition als Bergradeln :-) (Naja, Joggen, aber Joggen ist indiskutabel langweilig.)

Zuckerhütl, nicht schlecht. Bin schon auf die anderen Tage gespannt!

Gletscherstapfen kommt bei uns bestimmt auch noch dieses Jahr. Wobei mir im Sommer im Schnee immer ganz furchtbar die Brettln unter den Füssen fehlen ...

[2] Von engel am 13.06.2007 20:22

Juhu ihr zwei,
ich hab mir mit meinem neuen Bike auch so meine Gedanken gemacht, wo die Hitze von den Scheibenbremsen hingeht, wenn man 800hm verbremst. Ob die wohl weiter in die Lager wandert und das Fett verkokelt :-( ???
Lg Andi

[3] Von Andi am 13.06.2007 23:12

Nein, das ist unwahrscheinlich, Andi, das Lager ist ja ganz weit weg von der Hitze. Der beste Allgäuer von Allen meint auch, dass bei den Mini-Bremsen auch die Bremsflüssigkeit kein Problem kriegt (beim Auto kann die anfangen zu kochen, wird schaumig und dann ist Bremsen ganz und gar unmöglich).

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Scheibenbremsen eine feine Sache sind (vor allem wenn man nicht so furchtbar viel Kraft hat wie gewisse andere Leute), aber die haben halt auch ihre Nachteile. Die Abfahrt vom Weiherkopf ist sicherlich ziemlich extrem.

[4] Von engel am 14.06.2007 05:51

Mhm, das mit den Scheibenbremsen hat mich jetzt auch ein wenig zum Überlegen gebracht. Aber so weit ich mich erinnern kann hatte ich noch keine Probleme damit. Auch bei um die 1500 Hm abwärts.

und das Bolgental finde ich recht schön. Vor allem kann ich das noch gut von zuhause aus “erradeln”.

[5] Von Steepe am 14.06.2007 16:04

Am Sonntag liessen wirs gemütlich ausklingen, den Bäricht zum Samstag gibts hier

http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1181837234

[6] Von hawkeye am 14.06.2007 18:13

Naja, Steepe, das ist jetzt auch das erste Mal passiert, bis dahin haben meine Bremsen alles klaglos mitgemacht, 1500Hm am Stück hatte ich allerdings noch nie. Und die Hörner-Abfahrt ist wirklich verdammt steil.
Es hängt auch ein bisschen von den Belägen ab, hab ich gelernt, es gibt wohl auch welche, die für mehr Hitze konzipiert sind.
Alles in Allem möchte ich die Scheibenbremsen nicht mehr missen, aber wie alles haben sie Vor- und Nachteile.

Ahja, hawkeye, die Fortsetzung :-) Ich hätte übrigens auch vor dem Sulz kapituliert.

[7] Von engel am 14.06.2007 20:36
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