Für den Sonntag, an dem den Bergen Gewitter vorhergesagt waren, hatten wir uns eine ‘Kurztour’ ausgesucht, an der üblicherweise nicht viel los ist. So richtig kurz ist sie mit Bike-Zufahrt natürlich nicht, einsam aber schon.
Wir parkten an der Brücke vor Oberstdorf und luden die Räder aus. Obwohl es früh war und einigermaßen kühl an der Breitach, war es schon fürchterlich schwül. Wir schwitzten beim Ausladen der Räder. Als wir danach auf dem Radweg an der Straße zur Breitachklamm entlang radelten, war es dann so kühl, dass es fast schon kalt war. Wetter halt ;-)
Ich hatte uns einen neuen Weg ausgesucht. Statt wie bisher nach Tiefenbach zu radeln und vor dort nach Rohrmoos, fuhren wir ein Stück weiter und bogen auf die kleine Straße zur Sesselalpe ab. Unten war es schön kühl und schattig im Wald, aber dann ging es steil bergauf und es wurde immer sonniger und heißer. Vor dem eigentlichen Abzweig zur Sesselalpe stand eine kleine Bank, an der wir Pause machten. Für so eine kleine Anlieger-Straße fuhren ganz schön viele Autos an uns vorbei. Und E-Biker natürlich.
Wir radelten den steilen Berg zur Sesselalpe hinauf und dann weiter ins Rohrmoostal. Bis ins Rohrmoos ist auch diese Straße vollständig geteert, was ein bisserl schade ist, denn die Strecke ist eigentlich sehr nett. An einer kleinen Bank in der Nähe des höchsten Punktes machten wir Pause. Da kamen dann aus dem Rohrmoostal andauernd Läufer vorbei, die teilweise schon sehr kaputt aussahen. Auf einer Streckenmarkierung entdeckten wir dann, dass das der Allgäu-Ultratrail war (70km, >3000Hm, mindestens 7h). Die, die bei uns vorbei kamen, waren bereits seit 6:00h unterwegs (es war etwa 11:00h). Meine Güte, da wäre ich auch kaputt!
Nach der Bank ging es in leichten Auf und Ab nach Rohrmoos und am Ende ganz schön weit runter. Der beste Allgäuer beschwerte sich über den Höhenmeterverlust, aber ich fand die Strecke eigentlich insgesamt ganz hübsch. Es war halt nur sehr heiß und schwül. Bis zum Abzweig der Piste ging es noch ein ganzes Stück weiter ins Tal hinein und dann auf der Piste unerwartet lang noch (Erinnerung ist eine Bitch) bis zum Abzweig des Pfads.
Wir stellten die Räder in den Wald und stiegen den schmalen Pfad hinauf. Der war unten wie erwartet sehr zugewachsen und so steil wie eh und je. Am ‘Querbaum’ tranken wir etwas und stiegen dann zum Sattel hinauf und querten auf Trittspuren rüber zum Einstieg.
Die kleine Kletterei ist nicht wirklich schwer, aber steil und grasig, da hat man nicht immer das Gefühl, sicher zu stehen :/ Oben waren es dann nur noch wenige Meter bis zum Kreuz, wo es leider nur wenig kühlenden Wind hatte, aber ganz und gar keine Leute :-)
Wir legten uns eine Weile ins Gras, aber es war zu warm ohne Wind, deswegen brachen wir die Pause bald ab. Die kleine Kletterei ist im Abstieg mit dem vielen Gras noch ein bisserl unangenehmer, aber nicht schwieriger. Wir stiegen schwitzend zu den Rädern ab und fuhren dann nach Rohrmoos. Endlich Wind und Kühlung!
Statt in Rohrmoos einzukehren (was die Beinahe-Schwägerin gefreut hätte), gingen wir wieder zur kleinen Alpe Schattwald, wo es Okayen Kaffee für mich, ein Bier für den besten Allgäuer und Kuchen für uns beide gab. Das war sehr nett. Am Ende kauften wir auch noch ein Stück des preisgekrönten Bergkäses der Alpe (schmeckt super!).
Der Rückweg zum Auto war dann sehr angenehm – ohne Treten bis nach Tiefenbach und dann gemütlich an der Breitach zurück zur Brücke. Wir kamen angenehm temperiert beim Auto an. Bis wir dann aber in der Sonne die Räder verladen hatten, war die ganz schöne Abkühlung schon wieder weg ...
Radeln entlang der Breitach
Im Wald hinauf zur Sesselalpe
Pause vor der Sesselalpe
Auf dem Weg ins Rohrmoostal
Aufstieg im Kraut
Oben hat es wüste Felsen
Das Ziel im Blick :-)
Gipfelkraxelei
Der beste Allgäuer im Anstieg
Gipfelbild
Weitblick mit den Unteren Gottesackerwänden
Abstieg
Abstieg
Abstieg
Auf den letzten Metern
Rollen lassen!
Schmandkuchen an der Alpe Schattwald
Immer noch rollen lassen :-)