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Samstag, 12.03.2022: Besteigung ‘mit allem’

Sonntag, April 03, 2022

Um am schönen Wochenende am Urlaubsende halbwegs allein unterwegs zu sein, hatten wir uns eine Tour mit Minis überlegt. Steigeisen wanderten vorsichtshalber auch in den Rucksack, es war ein Tobel zu bezwingen.

Wir waren früh dran, aber am Parkplatz über Reichenbach standen doch schon einige Autos. Eiskletterer und Nordwand-Besteiger, nahmen wir an. Schwer bepackt stapften wir los und übersahen dann mit Überzeugung die Sperrung des Tobels. Anfangs hatte es lediglich ein bisserl glatt getretenen Schnee, bald wurde aber deutlich, dass die Sperrung schon Gründe hatte: Das von der Seite langsam rein laufende Wasser war in spiegelnden Eisbächen über den Weg gefroren.

Den ersten Eisbach umgingen wir noch, dann holten wir die Steigeisen raus und spazierten direkt auf dem Eis herum. Ich fand das ja schon ein bisserl unheimlich ;-) Die Zacken der Steigeisen hielten natürlich super auf dem Eis und es war überhaupt kein Problem, damit herumzulaufen. Würde man aber stolpern und hinfallen, würde man direkt und komplett haltlos in den Bach rutschen. Passierte natürlich nicht, der Weg ist nicht mal besonders steil, aber ich fühlte mich trotzdem seltsam. Wir hatten viel Spaß im Tobel :-)

Oben hat es das kleine Kraftwerk und von überall kommt Wasser. Das sah natürlich total super aus :-)

Nach dem Tobel legten wir die Steigeisen wieder ab und gingen auf dem Sommerweg weiter. Wo immer die Sonne gar nicht oder nur flach hin schien, hatte es Schnee, im tiefen Schatten war er sogar pulvrig. Wo immer die Sonne hin kam (nicht grad jetzt, aber generell), war alles hart gefroren, ging schon etwas auf oder war sogar matschig. Weiter oben wurde der Schnee mehr und der Matsch weniger. Steigeisen wären vielleicht nicht nötig gewesen, aber wenn man schon welche dabei hat ...

Am Unteren Gaisalpsee machten wir erst mal Pause in der Sonne und stellten dann auf Minis um. Der Schnee war stark unterschiedlich, im Schatten eiskalt und in der Sonne bald sulzig und tief. Meine Mini-Felle kamen mit dem Sulzschnee nicht gut zurecht. Weil sie vorne zu schmal sind und weil es natürlich alte, zusammengeschnittene Felle sind, die nicht mehr allzu gut halten, drückte jeder Schritt vorn Schnee unters Fell und irgendwann fielen die Felle einfach ab. Weil das Adhäsionsfelle sind, musste ich den Schnee nur abwischen und die Felle wieder auf die Ski kleben, aber nervig war das trotzdem.

Bis zum ‘Buckel’ vor dem dem Steilhang zur Scharte war gut zu gehen, dann wurde es anstrengend. Der Schnee wurde mit zunehmender Höhe und Steilheit (und Zeit) immer sulziger und die kurzen Ski hielten immer schlechter. Neben uns stieg eine sehr fitte Lady geradeaus zur Scharte hinauf (sah auch mühsam aus) und von oben kamen ein paar Nordwandbesteiger aus dem rechten Teil der Scharte runter.

Nachdem mir zum 4. Mal beide Felle abgegangen waren, beschloss ich, ebenfalls zu Fuß zu gehen. Das war dann genauso anstrengend wie befürchtet, aber ich brach deutlich seltener unerwartet durch (vor allem, weil es Stufen hatte). Der beste Allgäuer stellte auch bald um und wühlte sich vor mir in die Scharte hinauf. Der Wechten-Durchstieg oben sah nicht einfach aus.

Das war dann auch ganz schön schwierig, weil man den letzten Meter in einem Zug hinauf musste (Stufen hielten einfach nicht). Ich legte die Stöcke oben quer in den weichen Schnee, zog mich daran hoch und rollte mich dann einfach über den Rand. Walross-style. Nicht elegant, aber oben ist oben ;-)

Wir ließen die Minis an der rechten Scharte zurück (dort war die Abstiegsspur) und gingen zum Gipfel rüber. Das war nicht schwer, aber man musste ein echt steiles Schneefeld, das ins Bodenlose abfiel, queren und die Sonne schien schon auf den Schnee. Der war aber netterweise noch hart.

Am Gipfel war die fitte Lady und machte Selfies :-) Als wir ankamen, packte sie gerade zusammen und ging. Wir blieben eine Weile oben, aber es war nicht allzu bequem und noch dazu etwas windig, deswegen gingen wir auch bald. Ich schaute noch nach der Aufstiegsspur der Nordwand und entdeckte auch 2 Abfahrtspuren. Direkt rein in die Nordwand! Holla!

Die Querung des Schneefelds war noch immer problemlos. Wir machten die Minis wieder fest und stiegen in die nicht-ganz-so-steile rechte Rinne ab. Vom ersten Schritt abgesehen (für mich viel zu hoch ich krabbelte rückwärts runter), ging das sehr gut, die Stufen hielten noch. Weiter unten war der Schnee noch mehr aufgeweicht und wir brachen mit jedem Schritt durch. Sowas mag ich eigentlich nicht, aber wenn ich mich drauf einstellen kann, dann geht’s.

Sobald es möglich war, nahmen wir die Minis. Der obere Teil der Abfahrt war nicht schön, weil man immer wieder auch mit den Skiern durchbrach und höllisch aufpassen musste, dass die Spitzen der kurzen Ski nicht einstachen. Ich warf mich diverse Male lieber nach hinten, als Einstechen, einen Salto und einen unkalkulierbaren Sturz zu riskieren. Egal, lieber schlecht gefahren, als schlecht gelaufen ;-) Der beste Allgäuer kam besser zurecht und fuhr sogar einige echt schöne Bogen.

Unten kamen wir in den kalten Schnee und fanden da noch richtig tollen Pulver mit sehr wenigen Spuren vor, in den wir beide super Kurven ziehen konnten. Und wenn wir uns weiter oben nicht so gründlich missverstanden hätten, hätten wir sogar noch mehr davon haben können!

Am See machten wir nochmal Pause und stiegen dann weiter ab. Über die unteren Wiesen könnten wir nochmal ein Stück fahren (schöner Firn), dann war der Schnee aus. Am Tobel schauten wir wieder angestrengt an der Sperrung vorbei und stiegen dann - mit Steigeisen natürlich - durch und über das Eis im Tobel zum Auto ab. Das war nochmal sehr toll :-)


Im Tobel mit Minis am Rucksack


Den ersten Eisbach queren wir ohne Steigeisen


Mit Steigeisen ist dann alles leichter


Eis am Kraftwerk


Eisstufen


Anstieg zum Gaisalpsee


Gaisalpsee mit Ziel


Anstieg mit Minis


Toller Schnee


Es geht zu Fuß weiter


Dort oben müssen wir durch


Durchstieg durch die Wechte


Ich habe die Wechte noch vor mir


Auf dem Weg zum Gipfel


Oben :-)


Abstieg


Der obere Teil der Scharte ist auch rechts sehr steil


Die Spur ist aber gut


Elegante Skifahrerin


Andere machen das besser


Rückblick


Restabstieg erst mal zu Fuß


Unten nochmal ein paar Kurven ...


... das geht schon deutlich besser :-)


Eis im Tobel


Abstieg direkt übers Eis, wenn schon, denn schon

Von engel am 03.04.2022 07:14 • outdoorbergskieis
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