Zur zweiten Tour des Kurzurlaubs konnten wir direkt vom Hotel aus starten. Nach einem ausgezeichneten Frühstück (Yay! Rührei!) luden wir die Räder aus und radelten noch etwas fröstelnd (die Sonne hatte das Hotel noch nicht erreicht) los.
Es ging zunächst einen halben Kilometer steil die Straße nach Oberellenbogen hinauf, dann bogen wir rechts auf eine Forststraße ab, die weitgehend waagerecht zum Hager hinüber führte. Nach ein paar Metern auf der Piste kamen wir in die Sonne und die Temperaturen wurden angenehmer. Die letzten Meter nach der Abzweigung zurück nach Steeg waren dann etwas steiler. Wir stellten die Räder vor einem Gatter an der Abzweigung zum Holzgauer Muttekopf ab.
Der schmale Pfad führte uns erst noch ein Stück quer, dann relativ steil zu ein paar Hütten am Hager hinauf. Danach wurde der Pfad deutlich schmaler und sehr viel steiler und anstrengender und führte meistens in direkter Linie geradeaus hinauf Richtung Nagelskopf. Es gab nur gelegentlich ein paar Kehren um einzeln stehende Bäume herum.
Den Holzgauer Muttekopf sahen wir schon bald, unser Ziel sahen wir aber erst, als wir schon fast den Nagelskopf erreicht hatten. Da oben wurde es windiger, deswegen machten wir vor der Querung neben ein paar Latschen gemütlich Pause.
In der Mitte der Querung war ein großer Stein mit Pfeil. Der Pfeil wies direkt auf die Wildmahdspitze zu, das war unsere Abzweigung. Der Weg führte erst mal gerade hinauf ins Kar und dann über viele weitgehend bewachsene Karstrippen auf das lange steile Geröllfeld, das bis ins Kar runter reichte, zu. Trittspuren oder gar ein Weg war nicht zu erkennen, aber es hatte gelegentlich Markierungen.
Der beste Allgäuer meinte beim Anblick des Geröllfelds: ‘Weia, da müssen wir bestimmt rauf, das wird Dreck!’. Ich war noch der Meinung, da würde es dann schon einen Pfad geben, aber der beste Allgäuer hatte Recht, es ging weglos über das steile Geröllfeld hinauf. Wir sahen drei Markierungen, einmal in der Mitte des Geröllfelds an einem großen Stein, einmal weiter oben an einem Felsen und ganz oben am Beginn der Felswand. Von Weg keine Spur und die Markierungen waren vermutlich da, wo sie waren, weil man sie da halt sehen konnte.
Wir versuchten es erst im Geröll, dann links im Gras. Letzteres war keine gute Idee, denn wir mussten oben die direkte Rinne mit sehr losem Zeug queren. Rechts ging es danach immerhin meistens mit grasigen Tritten bis zum Fels hinauf.
Nachdem wir die Felswand erreicht hatten, sahen wir zwar weit oben eine Markierung, aber nicht direkt, wie wir zu der Markierung gelangen konnten. Wir hielten uns deswegen immer am Fels, erst rechts entlang der Felswand geradeaus hoch, dann unterhalb der querenden Felswand nach links. Es war geröllig, bröselig, steil und halt alles, was so ist, wenn man weglos durch und über Geröllfelder geht.
Die Markierungen führten uns immer weiter nach links. Immer wenn wir dachten, jetzt geht es dann aber mal gerade aus nach oben (klettrig), fand sich links eine neue Markierung am oben Ende des nächsten Bröselfeldes. Im allerletzten Bröselfeld (steiles feines Geröll) war ich knapp davor umzudrehen, weil mir so davor graute, das wieder runterzumüssen. All diese Bröselfelder endeten natürlich über einer Felswand.
Als wir auf dem Grat angekommen waren, konnten wir das Kreuz sehen und es ging endlich nach rechts direkt drauf zu. Das war dann nett: kein Geröll, sondern fester Fels mit einer (sogar seilversicherten) Kletterstelle.
Weil es wegen des Windes nicht allzu warm und der geröllige, sandige, steile Abstieg einer entspannten Pause (für mich jedenfalls) nicht zuträglich war, blieben wir trotz der tollen Aussicht nicht lang. Der Weg zurück zum Grat war noch ganz nett, dann erwartete ich einen anstrengenden und gruseligen Abstieg.
Netterweise sahen wir von oben die Trittspuren, der zumindest mir im Aufstieg nicht aufgefallen waren. Sicherlich auch, weil sie nicht so sehr an den Felsen entlang führten, wie wir aufgestiegen waren. Mit Trittspuren war der Abstieg bis zur Einstiegsrinne deswegen nahezu einfach :-)
Die Einstiegsrinne war dann so bröselig wie erwartet. Im weiteren Abstieg hielten wir uns an die grasigen Seiten, wo es nahezu immer Tritte hatte und waren dann bald im Grund des Kars. Die Sonne hatte uns inzwischen verlassen, dafür war der Wind mehr geworden. Am kleinen See im Kar machten wir Pause, aber es war bis auf einen ganz kurzen sonnigen Abschnitt reichlich frisch und ungemütlich.
Der Abstieg ging natürlich schnell, war aber gegen Ende ganz schön fordernd. Meine Füße und das Knie waren sehr froh, als wir endlich die Räder erreichten. Dann mussten wir nur noch quer rüber zur Straße und zum Hotel runter rollen.
Am Hotel luden wir als Erstes die Räder ins Auto und hatten dabei tatkräftige Hilfe einer relativ jungen schwarzen Katze. Die schlich erst um den Kangoo herum, dann schaute sie in jede offene Tür und schließlich inspizierte sie den Kangoo auch von innen. Sie nach dem Einladen wieder aus dem Auto zu bringen war gar nicht so einfach und beim Klappe-Schließen wäre sie beinahe wieder reingehüpft ;-)
Danach war es noch relativ früh, deswegen gönnten wir uns noch Kaffee und Kuchen und setzten uns dazu auf die Terrasse. K&K waren prima und die Katze fand das auch gut, denn sie schlich um uns und auf und herum und forderte Streicheleinheiten. Nur auf den Tisch ließen wir sie nicht :-)
Das war insgesamt eine echt lässige Tour und wenn wir nicht mit den falschen Erwartungen an den Berg gegangen wären (ein Weg zum Beispiel), wären wir vermutlich anfangs nicht so irritiert gewesen. Ich bin sehr froh, dass wir nicht umgedreht sind, das wäre echt schade gewesen.
Frischer Start am Hotel
Querung zum Hager mit Sonne
In der Sonne vor dem Pimig
Start zu Fuß
Langer Grasanstieg ...
... nahezu immer ganz schön steil
Das Ziel (links) in Sicht
Nach der Abzweigung wird es erst mal weglos
Im Kar mit Blick auf das Geröllfeld
Am oberen Ende des Geröllfeld mit Blick auf den Weiter’weg’
Bröseliger Anstieg durch eine Rinne
Rückblick auf steiles Bröselzeug
Im oberen Bereich fast ein Weg
Kurz vorm Grat wird es nochmal extra steil und weglos
Endlich Felsen :-) Und ein Kreuz!
An der kleinen Kletterstelle
Gipfelbild
Fröstelnd (wegen des Windes) vorm Abstieg
Abklettern
Absteigen
Mittendrin an einer Felswand
Abstieg zum Weg
Abstieg auf dem Weg (unten Steeg)
Herbstradeln
Kurz vor der Straße zum Hotel
Für unseren 3-tägigen Lechtal-Kurzurlaub hatten wir schon am Vortag gepackt, die Räder luden wir aber erst in der Früh ins Auto. Dann sausten wir ins Lechtal, bis ganz hinter nach Steeg und noch ein Stückchen weiter den Arlberg hinauf zur Abzweigung zur Vorderbockbachalpe. Dort ist ein größerer Platz, der halb voll Holz lag, aber noch ausreichend Raum für ein paar Autos hatte.
Wir waren bei 5 Grad daheim gestartet, im Lechtal hatte das Thermometer kurz mal 1 Grad und in Steeg in der Sonne sogar 5 Grad gezeigt, nun standen wir bei 3 Grad Schatten in einem schmalen Tal mit Wind und luden die Räder aus. Es war entschieden frostig.
Der beste Allgäuer zog Pulli und Jacke an, ich hoffte, die lange Hose und die dünne Jacke würden reichen, wir würden ja demnächst irgendwann in die Sonne kommen. Dann radelten wir los. Das Ziel, das ich vor allem wegen Lage (weit hinten, da kommen wir nie hin) und Namen (Höllenspitze, was soll da schon schief gehen) ausgesucht hatte, lag weit weg vor uns in der Sonne.
Die kleine Straße führte zunächst mit nur wenig Steigung in den Wald und dann in die tief eingeschnittene Klamm des Krabachtals mit einer steinernen Brücke hinein. Von Wärme und Sonne war wenig zu sehen, aber der Start sah schon mal sehr hübsch aus. Nach der Brücke wurde die Straße steiler und nach 2 Kehren kamen wir dann auch endlich in die Sonne, wo die Temperaturen gleich viel verträglicher wurden. Der beste Allgäuer legte als erstes die Jacke ab.
Dann radelten wir auf einer grasigen Terrasse (Birchetsgump auf der Karte) im steilen Hang des Hörlemannskopfs, auf der idyllisch verteilt einzelne Häuschen standen und Laubbäume in Herbstfarben leuchteten, auf der nun wieder sanft ansteigenden Straße auf unser Ziel zu, das hinter einem weiteren schmalen Seitental, dem Bockbachtal, lag. Am oberen Ende der Terrasse führte der Weg in die steile Flanke des Bockbachtals und in den Schatten, dann ging es kurz bergab und wir erreichten die Vorderbockbachalpe, wo es im Sommer vermutlich ordentlich Tourismusbetrieb hat. Jetzt war alles geschlossen.
Die Teerstraße war hier zu Ende. Wir radelten noch ein Stück die Piste ins Bockbachtal hinein und parkten dann die Räder an der ersten Abzweigung. Im Schatten war es zu kalt zum Umziehen, deswegen gingen wir noch ein Stück den Weg, dann Pfad, hoch und stellten an einem sonnigen Fleck auf Wanderklamotten um: kurze Hosen, T-Shirts.
Der Pfad zum Älpele ist schmal und nett und windet sich in vielen Kehren zu einem Felsvorsprung hinauf, auf dem eine alte Alpe steht, die natürlich geschlossen war. Wir hätten gern Pause auf der Bank in der Sonne gemacht, aber da hatte es Wind und war kühl. Wir stiegen noch ein Stück den Hang hinauf und setzten uns dann in relativem Windschatten in die Sonne. Allzu warm war es auch da nicht.
Der Weiterweg war dann immer wieder mal schwierig zu finden, weil es nur sehr gelegentlich Markierungen an Felsen hatte und in den Wiesen irgendwann überhaupt keine Trittspuren mehr. Anhand des Tracks auf dem Navi (und weil das eigentlich die einzig sinnvolle Route war) fanden wir zum Einstieg der steilen grasigen Rinne, die durch und über die Felswand an der kleinen Rappenspitze zur Querung ins Höllenkar hinauf führt.
Da hat es eine kleine grasige Mulde, von der aus man den Gipfel der Höllenspitze sieht. Da schluckten wir beide, denn mit der ganzen Wegsuche und immer wieder aufs Navi schauen, waren wir viel weniger weit gekommen, als es sich angefühlt hatte und der Weg war noch deutlich weiter als erwartet.
Der Weg führt nahezu ohne Höhenverlust über und durch ein Geröllfeld ins Höllenkar und dann immer steiler werdend eine grasige Rinne hinauf zum tiefsten Punkt des Grates. Der letzte Abschnitt ist dann wirklich sehr steil. Danach ist man noch immer nicht am Gipfel, sondern hat noch ein ganzes Stück Auf-und-Ab auf der Gratschneide bis zum Gipfelkreuz vor sich. Die Gratschneide ist teilweise echt scharf und fällt nach beiden Seiten steil ab, der letzte Anstieg zum Kreuz ist dann einfacher.
Und dann waren wir auf dem Gipfel mit dem coolen Namen (und dem coolen Aufstieg) und hatten tolle Aussicht auf alle Seiten :-)
Nach einer gar nicht mal so besonders langen Pause, weil es oben doch windig und kühl war, machten wir uns an den Abstieg. Am meisten hatte mir vor dem Steilstück vom Grat ins Höllental gegraust, aber runterwärts sah ich die Tritte, die ich hochwärts nicht gefunden hatte. Viele waren es nicht, aber sie machten den Abstieg deutlich einfacher.
In der Grasmulde am Ausstieg des Höllenkars machten wir ein lange, sonnige und windgeschützte Pause. Das war sehr schön und warm und bequem. Der weitere Abstieg die Grasrinne durch die Felswand und dann den grasigen Buckel in der letzten Sonne zum Älpele runter ging dann schnell und einfach. Dort war netterweise inzwischen der Wind weg und wir konnten uns noch kurz auf die Bank setzen und etwas trinken. Danach verließ uns die Sonne und wir stiegen zu den Rädern ab.
Vor der Abfahrt zogen wir wieder lange Hosen und Jacken an. Das war auch gut so, denn die Luft war reichlich frisch in der Abfahrt. Der beste Allgäuer war schlau gewesen und hatte eine winddichte Jacke angezogen. Ich nicht, deswegen kam ich ziemlich durchgefroren am Auto an :/
Der Weg zum Hotel Bergmahd danach war nicht weit. Wir durften direkt beim Einchecken das Abendessen für die Halbpension aussuchen und bezogen dann unser nettes Zimmer. (Lang) Duschen, umziehen und schon war es Zeit für das 4-Gänge-Abendessen, das uns ausgezeichnet schmeckte.
Start am Holzlagerplatz, das Ziel weit hinten
Gemütlich Radeln über den/die/das Birchetsgump
An der Vorderbockbachalpe
Am Start des Wegs zum Älpele, hinten der Biberkopf
Herbstlicher Aufstieg zum Älpele
Kurz vorm Älpele mit Biberkopf
Über die Wiesen unterhalb der Rappenspitzen
Einstieg zur grasigen Rinne durch die Felswand
Aufstieg über die grasige Rinne
Rückblick die grasige Rinne runter
Die letzten Meter zur Mulde mit Blick zum weit entfernten Gipfel
Auf dem Weg ins Höllenkar
Anstieg im Höllenkar zum Grat
Auf dem Grat zur Höllenspitze
Gipfel!
Abstieg
Der steile Einstieg ins Höllenkar
Abstieg über die grasige Rinne
Abstieg über Wiesen zum Älpele
Herbstabstieg zu den Rädern
Abfahrt
Der Dienstag sollte der letzte spätsommerlich warme Tag vor dem Einbruch kühleren Wetters sein, deswegen wollten wir noch mal mit Badezeug zum Weiher und vorher natürlich K&B&K im Brotzeitstüble genießen.
Beim Losradeln war es auch schon recht angenehm und der Tag versprach, noch wärmer zu werden. Bei der ersten Pause am Hutbaum am Mariaberg kam aber Wind auf (tatsächlich genau als wir da saßen - erst war es angenehm, dann kühl bis kalt).
Wir radelten weiter und entschieden auf dem Weg zum Tennisplatz (viel und kühler Wind), dass uns der lange Weg rüber nach Eschach zu windig sein würde und dass Baden so eh keinen Sinn machen würde. Dann also die steile Straße bei Haggen zum Blender und wieder heim, wo es auf der Terrasse sicherlich windstiller sein würde.
Die Bedingungen an der steilen Straße waren ungewöhnlich gut, deswegen schaffte ich sie zur Abwechslung mal wieder. Wir radelten um den Blender herum und dann vorn die steile Teerstraße hoch. Da hatte es viel Wind und das war dann wieder nix. Ich schob. Der beste Allgäuer radelte natürlich beide steilen Straßen hinauf.
Auf der Blenderwiese gab es einen kleinen Abstecher zum Kreuz, dann legten wir uns in die Sonne. Da oben ist es so gut wie immer windstill, deswegen war es da schön warm :-) Wir nahmen den üblichen Weg zurück nach Hause, dann gab es Kaffee und Kekse auf der Terrasse. Auch gut :-)
Start bei strahlendendem Wetter
Haggen
Die steile Teerstraße
Beim Blenderkreuz
Abfahrt vom Blender
Am zweiten schönen Urlaubstag holten wir den Plan vom Sonntag nach und machten die Bike&Hike-Tour auf den Hausberg. Am Sonntag hatte sich gezeigt, dass es in der Sonne trotz der frostigen Frühtemperaturen (6 Grad) durchaus aushaltbar war und die Auffahrt von Rauth liegt ja weitgehend in der Sonne.
Wir radelten gemütlich bis zur Rauther Alm und machten dort so lang in der Sonne Pause, dass wir fast schon müde wurden ;-) Dann ging es weiter, durch laute offene Tore über den Meraner Steig zur Krinnenalpe. Hat was, wenn das Vieh wieder weg ist.
Der beste Allgäuer schaffte zu seinem eigenen Erstaunen das Steilstück unter dem Lift, ich natürlich nicht. Meine linke Hand war noch immer ziemlich vom Unfall mitgenommen und ich wollte sie nicht mehr als nötig stressen. Abgesehen von dem Stück unter dem Lift schaffte ich aber alles :-)
Es war wie erwartet viel los, deswegen war es auch nicht wirklich erstaunlich, dass beim Radlparkplatz schon viele Räder im Gras lagen. Wir legten unsere Bikes dazu und zogen uns zum Laufen um. Der beste Allgäuer legte auch die Schuhe ab, um das vermutlich letzte Mal des Jahres noch mal barfuß zu laufen.
Wenn der beste Allgäuer barfuß unterwegs ist, schauen natürlich immer alle, die wir treffen, etwas erstaunt, sagen aber selten etwas. An diesem Tag trafen wir laute Menschen, die nicht nur erstaunt schauten, sondern auch interessiert fragten und Bewunderung ausdrückten. Das zog sich bis zum Gipfel.
Der beste Allgäuer kletterte barfuß bis zum Sattel ab und zog dann doch Schuhe an, um seine Füße für die nächsten Tage zu schonen. Ich nahm Stöcke. Wir stiegen zu den Rädern ab und kehrten in der Gräner Ödenalpe auf K&B&K ein. Dann fuhren wir zum Auto ab.
An der Rauther Alm
Auf dem Meraner Steig mit Blick auf die Tannheimer Berge
Ich schiebe das Steilstück
Barfuß auf dem Weg zum Gipfel
Oktober-Traumwetter
Barfuß klettern
Gipfelauflauf :-)
Abkraxeln
Start zum Rückweg
Abfahrt vor großartiger Kulisse
Kurz vor Rauth
Schwesterle hatte abends zum Essen geladen, um ihre und des Schwagers Abreise in die USA und der Eltern Rückkehr aus (uns) unbekannten Ecken Österreichs und Bayerns zu feiern, deswegen war für eine Tour nur begrenzt Zeit. Wir suchten uns eine Tour in der Nähe aus und fuhren nach Oberstdorf.
Wir parkten an unserem üblichen Parkplatz vor dem Ort und radelten los. Es hatte 5 Grad und war ganz entschieden frisch. Der Weg durch den Ort klappt nie so, wie ich meine, aber wir kamen natürlich trotzdem am anderen Ende raus und radelten am Renksteg vorbei zum Golfplatz hinauf. Dort parkten wir die Räder uns zogen uns in der Sonne zum Wandern um.
Der Weg führt ein Stück auf einer Forststraße entlang und biegt dann vor einem Zaun links ab. Es hat einen schmalen Pfad (eher Trittspuren) und gelegentliche Markierungen, aber wir brauchten das Navi im unteren Bereich trotzdem, weil sich die Trittspuren im unteren Wald gelegentlich verlaufen. Oben ist der Weg dann eindeutig.
Wir kamen bald aus dem Wald raus und stiegen über steile Wiesen und immer wieder flachere Querungen erst gerade empor, dann immer rechts des Rückens weiter auf. Es war durchgehend steil aber gut zu gehen, auch wenn der Regen der letzten Tage an manchen Stellen (eine kurze ausgesetzte Kraxelpassage) nicht hilfreich war. War aber alles gut machbar.
Der Weg zum Gipfel zog sich ganz schön hin (was im Nachhinein beim Betrachten des Tracks kein Wunder war, die Strecke ist doch ziemlich weit). Oben ging es gegen Ende an Lawinenverbauungen vorbei, dann waren wir auf dem Grat zum Gipfelkreuz, das wir dann bald erreichten. Am Gipfelkreuz saßen die beiden Leute mit Hund, die uns irgendwo unten mal überholt hatten. Der Vorsprung mit dem Kreuz ist nicht sehr groß, deswegen war es da schon voll ;-)
Aber das Kreuz steht eh an einem Vorgipfel. Wir gingen weiter zum eigentlichen Gipfel des Himmelhorns, was anscheinend nicht sehr viele Leute machen, denn da war der Pfad deutlich schmaler und man musste sich gelegentlich durch Latschen wurschteln. Der ‘richtige’ Gipfel hat zwar kein Kreuz, hat dafür aber mehr Platz und man kann sich bequem hinlegen.
Das war auch gut so, denn inzwischen war die Sonne verschwunden und der Wind war reichlich kühl - was die verschneiten Gipfel um uns herum auch gut verdeutlichten.
Beim Betrachten des Weiterwegs über den langen Grat zu Wildengundkopf und Trettachspitze fiel uns ein schmaler Pfad durch die Latschen auf (nicht auf der Karte vorhanden), der hinter unserem Gipfel zum Abstiegsweg führte. Das sah sehr vielversprechend aus, denn eigentlich hätten wir ein ganzes Stück auf dem Grat zurückgehen müssen, um auf den langen Querweg zu kommen. Die beiden jungen Leute vom Gipfelkreuz kamen dann an uns vorbei und zeigten uns, dass das tatsächlich ein Abstieg war :-)
Wir stiegen also auch durch die Latschen und dann durch die steilen Wiesen ab. Es hatte Trittspuren und war völlig problemlos machbar.
Der weitere Abstieg führte erst mal nahezu ohne Höhenverlust weiter ins Trettachtal hinein. Erst als wir fast schon auf Höhe von Spielmannsau waren, ging es endlich bergab. Der Steig ist gut und führt sehr nett und schlau durch die steile und felsdurchsetzte Wand des Zuges. Wegen der vielen Kehren kommt man etwas langsam bergab, aber der Abstieg ist schön.
Unten kommt man durch ein krautisches Feld auf den Talweg und da wird es dann etwas nervig: 3 Kilometer Straße bis zum Golfplatz. Kurz vorm Golfplatz liegt die Alpe Haseltopf und da gab es ausgezeichneten K&B&K zur Belohnung :-)
Danach waren wir schnell bei den Rädern und fast schnell zurück beim Auto. Das ist eine schöne Runde, der Rückweg ist allerdings ein dicker Minuspunkt!
Hinter Oberstdorf auf dem Weg zu den Bergen, das Ziel ist links schon in Sicht.
Am Radl-Parkplatz
Waldanstieg
Zwischendurch ist es recht steil
Blick ins Hochtal von Gerstruben
Vorbei an Lawinenverbauungen
Trettachspitze und Kratzer mit Schnee
Im Anstieg zum Gipfelkreuz mit Blick nach Oberstdorf
Am Gipfel
Start zum Abstieg
Steiles Gras im Abstieg zum Querweg
Auf dem Querweg: Rückblick zum Gipfel
Auf der langen Querung
Rückweg von Spielmannsau auf der Straße.
An der Alpe Haseltopf :-)
Rückweg nach Oberstdorf
Die Nacht nach dem Unfall war besser als befürchtet. Abgesehen davon, dass es irgendwann sehr warm im kleinen Zimmer wurde, schlief ich ganz gut. Nach dem Aufstehen machte ich noch mal Inventur und beschloss dann, dass das mit der Bergtour schon hinhauen würde. Der beste Allgäuer hatte nicht so sehr gut geschlafen, der kann in Hütten einfach nicht gut schlafen, Ohrenstöpsel hin oder her.
Das Frühstück war einfach und zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass alles (Brot, Käse, Wurst) sehr, sehr dünn geschnitten war. Aber es gab reichlich und so war das nicht wild. Ich hätte mir nur für den Kaffee etwas größere Tassen gewünscht ;-)
Wir trafen die 3 anderen Übernachter kurz am Frühstückstisch. Die hatten aber alle andere Ziele oder wollten allein gehen (‘Ihr seid so viel schneller!’), deswegen machten wir uns allein auf den Weg. Die Temperaturen hatten wir sehr unterschätzt, deswegen mussten wir schon kurz nach der Hütte eine Schicht ablegen.
Wir gingen von der Hütte erst mal direkt nach Osten zur Aussichtskanzel am Gatterl (Blick auf Innsbruck) und bogen dann auf den Höttinger Schützen-Steig ein. Der fängt gleich so an, wie er dann weiter geht: schmal, geröllig, teils etwas ausgesetzt. Also genau so, wie wir das gern haben. Zwischendrin hat es auch mal ein Drahtseil, aber sonst ist das ein ziemlich naturbelassener Steig durch eine sehr steile Karstwand mit viel Aussicht.
G trafen wir am Anfang und sahen sie immer wieder irgendwo hinter uns. Wir machen aber viele Pausen für Fotos, Trinken und Sonstiges, deswegen war sie dann nie so weit hinten, wie man hätte annehmen können.
Am kleinen Sattel nach der Steilwand sahen wir unser Ziel, den Kleinen Solstein, zum ersten Mal (wirklich zum ersten Mal, beim letzten Mal hier war Nebel und nahezu null Sicht). Wir stiegen auf der anderen Seite über Grasmatten mit fast schon verblühten Edelweiß zur letzten Querung auf und waren dann an der Wegekreuzung, an der wir beim letzten Mal komplett im Nebel gestanden hatten. Diesmal gingen wir nach rechts.
Der Anstieg zum Kleinen Solstein fängt mit der Querung einer gigantischen Rinne an, in der man gelegentlich etwas hinlangen muss (meistens mit Drahtseilen gesichert) und geht dann auf der anderen Seite ziemlich direkt über stufige Schrofen zum Vorgipfel hinauf. Zum Hauptgipfel mit Kreuz geht es dann noch mal etwas kraxelig über den Grat rüber. Das ist insgesamt alles wirklich sehr nett, auch wenn ich gelegentlich kleine Probleme hatte, weil ich meine linke Hand wegen des Unfalls kaum benutzen konnte (Aufstützen ging nicht, festhalten ging nicht, biegen und beugen ging nicht, usw.).
Oben waren 3 lautstarke Tiroler, die sich anschickten, die Gratüberquerung bis zur Hohen Warte zu machen (war nicht zu überhören), dem Anschein nach ein ausgesetzter Bröselgrat sondersgleichen, den ich mit mindestens III eingeschätzt hätte. Die drei Tiroler sprachen von VI und schienen dann doch nicht ganz überzeugt, dass das eine gute Idee sei. Der Erste war schon über die erste ausgesetzte Stelle drüber und redete den anderen gut zu, aber der Zweite gab nach wenigen Metern auf und der Dritte machte überhaupt keine Anstalten loszugehen. Der Erste kam dann auch wieder zurück und alle drei stiegen wieder über den Normalweg vom Kleinen Solstein ab, nach wie vor laut diskutierend. Ich war ernsthaft erstaunt, dass sich eine reine Männergruppe auf Umdrehen hatte einigen können und beglückwünschte (innerlich) alle zu dieser guten Entscheidung. Wenn man so was so halblebig angeht, dann geht es bestimmt schief.
Die Tiroler hatten die Gipfelbank (Teil des alten Kreuzes) frei gemacht und wir machten dort ausgiebig Pause. Dann stiegen wir auch ab. G trafen wir im oberen Drittel des kleinen Solsteins. Das Schrofenzeug und die Kraxelrinne stieg ich ohne Stöcke ab, danach nahm ich welche. Die linke Hand kam gut mit den Stöcken zurecht, weil ich die Hände ja eh immer nur in die Schlaufen hänge und nicht wirklich zugreife.
Der kurze Aufstieg zum Großen Solstein war dann noch mal richtig anstrengend. Oben hatte es leider kaum Sonne, aber etwas Wind, sodass es nicht sehr gemütlich war. Wir blieben nicht lang.
Der Abstieg durchs Wörgltal war dann eher nicht toll (viel loses Geröll, abfallende Platten und lustige Mischungen aus beidem), ging aber doch recht schnell, weil es ziemlich steil ist. Unten steigt man dann lang auf einem steilen Weg durch Latschen ab und dann steil durch Wald und da war dann irgendwo auf einen Schlag alle meine Energie weg und der Abstieg wurde unglaublich anstrengend. Wir schafften es aber zurück zur Hütte ;-)
Dort gab es erst mal Kaiserschmarrn – versehentlich die große Portion – und Bier, dann holten wir unser Hüttenzeug aus dem Jägerzimmer und fuhren zum Auto ab. Das war anstrengend für die linke Hand und ich fuhr langsamer und noch vorsichtiger als sonst, ging aber sonst einigermaßen problemlos. Am Heimweg gab es Stau am Fernpass, wir brauchten aber trotzdem wieder nur knapp über 2 Stunden.
Den Unfall hätte es nicht gebraucht, aber das war ein schönes Wochenende :-)
Start an der Hütte, die Wand mit dem Steig direkt voraus
Einstieg in den Höttinger Schützensteig
Anstieg mit Blick aufs Kirchbergköpfl
Auf dem Höttinger Schützensteig
Ungerührter Steinbock beim Grasen
Edelweiß
Vor dem Kleinen Solstein
In der Querung der großen Rinne
Anstieg mit Blick auf Innsbruck
Im oberen Bereich des kleinen Solstein
Grat zum Hauptgipfel
Am Gipfel mit Aussicht
Auf dem Gipfelbänkle
Abstieg
Im Gebrösel der großen Rinne
Auf dem Weg zum Großen Solstein
Großer Solstein
Abstieg durchs Wörgltal
Plattenquerung
Waldabstieg
Kaiserschmarrn
Abfahrt
Für die SAN-VR-Sitzung war mal wieder ‘Hütte’ dran und deswegen natürlich die Neue Magdeburger Hütte, schließlich ist das die Hütte unserer Partner-Sektion. Wir hatten schon am Freitag die Räder ins Auto geladen und die Rucksäcke mit dem Hüttenzeug beladen (500gr etwa, Hüttenschlafsack, Ohrstöpsel (der Allgäuer), Zahnbürste ;-)) und konnten so recht früh ins Inntal starten. Das ging dann recht gut in etwas über 2 Stunden, obwohl auf dem Fernpass einiges los war und wir oben tankten.
Am Parkplatz zwischen Zirl und Hochzirl stellen wir den Kangoo ab und fuhren los. Die Strecke führt vom Parkplatz knapp 100 Meter relativ steil auf der Teerstraße bergab und führt dann links in den Bergwald hinein. Der beste Allgäuer radelte schon mal los, während ich noch den Autoschlüssel verräumte, dann folgte ich ihm. In Vorbereitung auf das gleich folgende Bergaufradeln wollte ich gleich mal die Gabel feststellen und tauchte schon mal die Vordergabel ein, während ich bremste, um auf der steilen Straße nicht zu schnell zu werden. Das war sehr dumm. Die Physik tat, was Physik halt so tut und ich überschlug mich mitsamt dem Bike. Aua.
Als ich mich sortiert hatte und wieder halbwegs beisammen war, radelte ich sehr langsam dem besten Allgäuer nach, der nach der ersten Biegung auf mich wartete und schon kurz davor war, nachzuschauen, wo ich geblieben war. Ich erzählte vom Unfall und wurde ein wenig geschimpft (zurecht), dann überlegten wir, ob wir nun umdrehen müssten. Also ich überlegte. Im Endeffekt entschied dann, dass der Weg hierher ganz schön lang gewesen war und dass mir von den geprellten Oberschenkeln abgesehen eigentlich (zunächst) nichts wirklich weh tat. Gebrochen hatte ich wohl nichts. Und für die Blutverteilung der blauen Flecken war Bewegung sicherlich nicht schlecht. Wir radelten also weiter.
Anfangs taten meine Beine ziemlich weh, aber das ließ nach einer Weile einigermaßen nach. Dafür kam dann raus, dass mein linkes Handgelenk auch was abbekommen hatte (Daumen nach hinten gebogen) und dass auf der linken Seite Griff, Bremse und Schaltung etwas verdreht worden waren. Der beste Allgäuer drehte alles wieder korrekt hin und damit tat auch die Hand nicht mehr so weh. Am schwierigsten war danach dann immer das Anfahren, weil man da anscheinend ein bisserl am Lenker zieht und das konnte die Hand gar nicht ab. Aber das ließ sich mithilfe der Böschung umgehen. Wir kamen etwas langsamer als sonst vielleicht (nicht viel vermutlich, denn an steilen Stellen kann man auch mit kaputten Beinen nicht langsamer radeln), aber sonst problemlos an der Hütte an.
Dort saßen schon 2 VR-Mitglieder in der Sonne und wir setzten uns dazu. Zur Belohnung für die lange Auffahrt gab es ausgezeichneten Kaiserschmarrn und Kaffee für mich, Bier für den besten Allgäuer. Als die anderen beiden VR-Mitglieder gekommen waren, verzogen wir uns nach drin, um dem Wind zu entgehen und begannen mit der Sitzung. Der beste Allgäuer ging unterdessen eine sehr schöne Runde übers Kirchbergköpfl mit viel Aussicht und steilem Abstieg.
Abends saßen war gar nicht mal so sehr lang zusammen, denn da war ich schon ganz schön kaputt.
Start bei Zirl
Ich komme langsam und lädiert von der Straße
Auf dem Weg ins Ehnbachtal
Kurz vor der Pause im Talschluß
Einsames Gipfelkreuz
Blick auf Innsbruck
Idyll an der Neuen Magdeburger Hütte
Die Samstagstour war nicht ganz so anstrengend gewesen wie erwartet, aber anstrengend genug, dass wir nicht nochmal eine größere Tour machen wollten. Und als kleiner Tour bietet sich halt meistens nur der Hausberg an, auf den wir beide aber keine so richtige Lust hatten. Wir setzten auf den Eschacher Weiher und Baden. Und weil wir schon so schön Erholen planten, dann auch richtig: auf dem Bahndamm hin und zurück und Einkehr im Brotzeitstüble.
Es war noch schwüler als am Tag der coolen Tour und wir waren schon nass, bevor wir zum Mariaberg hinauf radelten. Oben wars dann natürlich noch schlimmer. Als wir auf dem Bahndamm waren, zogen Wolken rein und das war dann ganz angenehm nahezu flach im Schatten zu radeln. Der Fahrtwind kühlte mehr, als wir wegen der Schwüle und der Anstrengung schwitzten ;-)
Am Brotzeitstüble gab es Eiskaffee für mich, ein kühles Bier für den besten Allgäuer und Zwetschendatschi für uns beide. Dann radelten wir zum Weiher und legten uns in die Sonne. Der Weiher ist schon wieder relativ kühl, deswgen kühlte Schwimmen (OK, in meinem Fall: Baden) sehr schön ab. Es war ziemlich voll am Weiher.
Der Heimweg war wie immer bis Ermengerst wunderbar (quasi kein Mal treten) und zurück zum Mariaberg nervig. Oben machten wir nochmal Pause und sausten dann über Elmatried heim. Am ‘Alten Wirt’ schauten wir uns die Speisekarte an, befanden sie für gut und gingen dann Abends hin. Könnte sein, dass wir ein neues Stammrestaurant gefunden haben, das was ausgezeichnet :-)
Wir hatten uns die lange Tour vorgenommen, die wir am vorigen Wochenende dann doch verschoben hatten. Die Tour begann dann damit, dass ich den Wecker verschlief (WTF?! Das passiert echt selten!) und wir deswegen eine halbe Stunde später loskamen als geplant.
Vielleicht wäre es diese halbe Stunde früher beim Radeln von Elbigenalp zum Kasermandl noch kühler gewesen (vielleicht aber auch nicht). So war es jedenfalls wirklich superanstrengend in der Schwüle, da die Straße (bald Piste) direkt steil anfängt und dann lang sehr steil bleibt. Noch dazu lag sehr viel loser Schotter auf der Piste, das machte das Radeln auch nicht einfacher. Gleich am Anfang kamen uns zwei Traktoren mit vollgeladenen Holzanhängern entgegen und das war vielleicht auch der Grund für den vielen losen Schotter. Ich musste teilweise schieben, der beste Allgäuer musste schimpfen.
Nach der ersten Viehabsperrung wurde es etwas flacher und entsprechend einfacher zu radeln. Fürchterlich schwül blieb es aber. Bei der Kasermandl Alm öffnete sich der Blick ins Bernhardstal mit der Rammstallspitze hinten dran. Hach!
Vom Kasermandl bis zur Materialseilbahn ging es mehr oder weniger nur geradeaus und die 3 letzten Kehren bis zum Start des Wanderwegs waren dann auch gut zu radeln. Am Ende der Piste (nach vielen Abzweigungen, da ist alles voll mit Pisten) war eine Art Parkplatz und da standen erstaunlich viele lokale Autos. Wir stellten die Räder zu 3 anderen Rädern in den Wald und gingen los.
Der Wanderweg ist recht breit und führt zunächst waagerecht in ein tief eingeschnittenes Tal mit supersteilen grasigen Wänden (Allgäuer Alpen halt) und nahezu senkrechten Felswänden hinein. Eine Felswand muss man queren und da wurde ein bequemer, breiter Gang rausgehauen. Danach ist man im Talschluss.
Als wir den Bach querten, wuschen wir uns erst mal das Salz vom Hochradeln aus dem Gesicht (das war ausgesprochen angenehm, hielt aber nicht lang). Der Weiterweg führt dann erst mal quer aus dem Taleinschnitt raus und schraubt sich dann in mehreren Kehren und vielen kleinen Kurven einen Latschen- und Schrofen-Hang hinauf. Es war schwül-heiß und anstrengend.
Wir trafen ein paar Leute, unter anderem zwei sehr rotgesichtige Herren (Belgier, wie sich herausstellte), die alle paar Schritte zum Verschnaufen stehen blieben. Als der beste Allgäuer vorbeiging, zeigte der eine ganz erfreut auf seinen Oberarm und sagte ‘Viking’: Der beste Allgäuer verstand ‘Hiking’ und nickte. Aber dann klärte sich, dass der Herr den ‘Viking’ auf dem Oberarm des besten Allgäuers meinte, weil er da auch einen hatte.
Mit zwei Trinkpausen schafften wir es dann doch zur Hermann-von-Barth Hütte (zwischendrin hatte ich Zweifel ;-)). Die Hütte ist kleiner, als wir erwartet hatten und liegt wunderschön vor lauter beeindruckenden Wänden. Wenn man sie sieht, ist man fast schon da.
Wir kehrten erst mal ein, um mit Bier (der Allgäuer) und alkoholfreiem Weizen (ich) die verschwitzte Flüssigkeit und die Mineralstoffe zu ersetzen. Der Kaiserschmarrn am Nebentisch sah super aus, aber den wollten wir uns für später aufheben. Erst mal sollte es zum Gipfel gehen.
Der Anstieg in die Scharte zum Wolfebnerkopf ist nicht schwer, aber sehr steil und entsprechend anstrengend. Dem besten Allgäuer hatte sein Bier (trotz des Alkohols) neue Energie gegeben, mir leider nicht :-( In der Scharte legten wir die Helme an und dann ging es los.
Der Weg ist nach der Scharte erst mal einfach und gut zu erkennen (wenige rote Markierungen) und führt geradewegs zur ersten Schwierigkeit: eine kleine Rinne mit aufgestellter Platte. Der beste Allgäuer zerrte sich auf Reibung hinauf, aber ich traute meinen Stiefeln nicht so richtig. Ich nahm den Rand der Platte, wo es ein paar Tritte hatte und landete dann sitzend auf dem Rand der Platte. Das war dann schwierig, denn das rechte Bein konnte ich (wegen Knie) nicht weit genug biegen, um auf den sich anbietenden Tritt zu kommen und links war einfach nichts. Der beste Allgäuer zog dann an meinem Rucksack und ich bekam das rechte Bein auf den Tritt und dann war die Platte geschafft. Um das Runterkommen würden wir uns dann am Rückweg kümmern.
Nach einem Stück Weg über glatte Platten mit Kies drauf entlang eines Überhangs kam die nächste Schwierigkeit: die Platten wurden abfallender (seitlich ein 200 Meter Abbruch) und der Überhang senkte sich und wurde abdrängend. Griffe gab es keine. Wir manövrierten uns mit aller gebührenden Vorsicht durch die Stelle und gingen weiter.
Kurt drauf kam eine noch abdrängendere Stelle unter dem Überhang mit einem richtigen Bauch, um den man herum musste und unten drunter war eine Rinne, die direkt ins Nichts führte. Ich war kurz davor, zu erklären, dass hier für mich Schluss sei, da entdeckte ich den Ring, der netterweise genau da platziert war, wo man dringend einen Griff brauchte :-) Wir kamen problemlos (immer noch natürlich mit aller gebührenden Vorsicht) am Bauch vorbei und stiegen weiter.
Die spärlichen Punkte leiteten uns nach links und über eine geröllige Rinne zur Scharte direkt unter dem Gipfel. Von hier führt ein Kamin mit lauter nach unten geschichteten Platten und nahezu grifflos zum Gipfelkreuz. Wir stiegen hinauf. Yay! Geschafft!
Wir blieben – trotz großartiger Aussicht – nicht lang oben. So ein fordernder Abstieg ist einer gemütlichen Pause nicht zuträglich. Der Abstieg durch den nach unten geschichteten Kamin war insgesamt am unangenehmsten. Wenn man sich nicht sicher sein kann, ob die Tritte halten und sich noch dazu nicht wirklich festhalten kann, ist das nicht direkt vertrauenserweckend, zumal die wichtigen Tritte auch schon gut abgescheuert waren. Der abdrängende Bauch über der Rinne war mit dem Ring (und wo wir nun ja wussten, wo die wenigen Griffe waren) kein Problem, dass die abwärtsgeschichteten Platten hielten, wussten wir jetzt auch schon (und auch da kannten wir nun die wenigen Griffe) und die untere Platte war runterwärts auch kein Problem. Nicht mal für mich ;-)
In der Scharte machten wir dann erst mal Pause. Gemütlich war es nicht direkt, aber irgendwo muss man den Gipfelschnaps ja nehmen :-)
Dann stiegen wir zur Hütte ab. Kaiserschmarrn gab es da schon nicht mehr, aber es gab Kuchen. Schokokuchen für den besten Allgäuer und Donauwelle für mich. Der Abstieg zu den Rädern war danach eine kleine Tortur. Ich hatte die Stiefel genommen, von den ich wusste, dass die Sohle guten Grip hat, aber die hatte ich nun schon so lang nicht mehr angehabt, dass sie meine Füße fürchterlich stressten. Am Ende schmerzte jeder einzelne Schritt und ich humpelte mehr, als dass ich ging. Bei den Rädern kamen wir natürlich trotzdem an.
Und dann: wunderbare Abfahrt! Entlastung für die armen Füße und natürlich auch die Knie :-)
In der Abfahrt war der lose Schotter nicht halb so schlimm wie beim Hochradeln. Es war aber so steil, dass beim Rad vom besten Allgäuer am Ende die Bremsen anfingen zu riechen (das ist passiert, kurz bevor sie dann nicht mehr gut bremsen). Mein Rad hat größere Bremsscheiben und extra Kühlrippen für die Beläge, da passierte das nicht. Wir kamen aber problemlos unten an.
Der Plan, im Lechtal zum Abendessen zu gehen, fiel allerdings ins Wasser. Die angepeilte Pizzeria war proppenvoll, wir fuhren doch lieber heim und aßen den schon vorbereiteten Wurstsalat.
Kurz über Elbigenalp
Beim Kasermandl mit Aussucht übers Bernardstal
Kurz vor dem Radlparkplatz mit dem Ziel in Sicht
Felsendurchgang
Anstieg durch Latschen und Schrofen, hinten die Rote Wand
Die Hermann-von-Barth-Hütte vor toller Kulisse
Anstieg zur Scharte ...
... mit Tiefblick zur Hütte
Die erste Rinne mit Platte
Anstieg aussen rum
Begutachtung des Weiterwegs
Die abdrängende Stelle über der Rinne
In der Gipfelrinne
Geschafft!
Gipfelbild
Abstieg
Am Ring
Über die glatte Stelle
An der Einstiegsplatte
Zurück an der Hütte ...
... mit dem netten Hüttengnom ...
... und gutem KKB
Abstieg
Im Felsdurchgang
Abfahrt
Nach der langen Tour schliefen wir erst mal aus und radelten dann über den Blender zum Brotzeitstüble. Zumindest war das der Plan gewesen, doch am Weiher stand ein Schild, dass das wegen Urlaub geschlossen sei.
Ich ließ mich deswegen breitschlagen, zur Wenger Egg Alpe zu radeln (den Weg mag ich nicht sehr, da geht es dauernd rauf und runter und mir kommt es langweilig vor). Es war dann aber doch gut.
Auf dem Weg trafen wir die besten Eltern beim Lauftraining, die von gutem Kuchen und vielen Wespen berichteten. Den guten Kuchen nahmen wir dann auch und mit den Wespen arrangierten wir uns. Es waren immer so 5 bis 10 Wespen auf und um den Kuchen. Die musste man halt wegschieben, dann konnte man ein Stück vom Kuchen essen ;-)
Der Heimweg ging dann wie immer schnell, da geht es ja vor allem bergab :-)
Auf dem Weg zum Mariaberg
Eichelhäher
Auf dem Weg zum Blender
Hochlandrinder (Teddys mit Hufen :-))
Auf dem Weg zur Wenger Egg Alpe
Rückweg von der Alpe
Am Weiher