Für die SAN-VR-Sitzung war mal wieder ‘Hütte’ dran und deswegen natürlich die Neue Magdeburger Hütte, schließlich ist das die Hütte unserer Partner-Sektion. Wir hatten schon am Freitag die Räder ins Auto geladen und die Rucksäcke mit dem Hüttenzeug beladen (500gr etwa, Hüttenschlafsack, Ohrstöpsel (der Allgäuer), Zahnbürste ;-)) und konnten so recht früh ins Inntal starten. Das ging dann recht gut in etwas über 2 Stunden, obwohl auf dem Fernpass einiges los war und wir oben tankten.
Am Parkplatz zwischen Zirl und Hochzirl stellen wir den Kangoo ab und fuhren los. Die Strecke führt vom Parkplatz knapp 100 Meter relativ steil auf der Teerstraße bergab und führt dann links in den Bergwald hinein. Der beste Allgäuer radelte schon mal los, während ich noch den Autoschlüssel verräumte, dann folgte ich ihm. In Vorbereitung auf das gleich folgende Bergaufradeln wollte ich gleich mal die Gabel feststellen und tauchte schon mal die Vordergabel ein, während ich bremste, um auf der steilen Straße nicht zu schnell zu werden. Das war sehr dumm. Die Physik tat, was Physik halt so tut und ich überschlug mich mitsamt dem Bike. Aua.
Als ich mich sortiert hatte und wieder halbwegs beisammen war, radelte ich sehr langsam dem besten Allgäuer nach, der nach der ersten Biegung auf mich wartete und schon kurz davor war, nachzuschauen, wo ich geblieben war. Ich erzählte vom Unfall und wurde ein wenig geschimpft (zurecht), dann überlegten wir, ob wir nun umdrehen müssten. Also ich überlegte. Im Endeffekt entschied dann, dass der Weg hierher ganz schön lang gewesen war und dass mir von den geprellten Oberschenkeln abgesehen eigentlich (zunächst) nichts wirklich weh tat. Gebrochen hatte ich wohl nichts. Und für die Blutverteilung der blauen Flecken war Bewegung sicherlich nicht schlecht. Wir radelten also weiter.
Anfangs taten meine Beine ziemlich weh, aber das ließ nach einer Weile einigermaßen nach. Dafür kam dann raus, dass mein linkes Handgelenk auch was abbekommen hatte (Daumen nach hinten gebogen) und dass auf der linken Seite Griff, Bremse und Schaltung etwas verdreht worden waren. Der beste Allgäuer drehte alles wieder korrekt hin und damit tat auch die Hand nicht mehr so weh. Am schwierigsten war danach dann immer das Anfahren, weil man da anscheinend ein bisserl am Lenker zieht und das konnte die Hand gar nicht ab. Aber das ließ sich mithilfe der Böschung umgehen. Wir kamen etwas langsamer als sonst vielleicht (nicht viel vermutlich, denn an steilen Stellen kann man auch mit kaputten Beinen nicht langsamer radeln), aber sonst problemlos an der Hütte an.
Dort saßen schon 2 VR-Mitglieder in der Sonne und wir setzten uns dazu. Zur Belohnung für die lange Auffahrt gab es ausgezeichneten Kaiserschmarrn und Kaffee für mich, Bier für den besten Allgäuer. Als die anderen beiden VR-Mitglieder gekommen waren, verzogen wir uns nach drin, um dem Wind zu entgehen und begannen mit der Sitzung. Der beste Allgäuer ging unterdessen eine sehr schöne Runde übers Kirchbergköpfl mit viel Aussicht und steilem Abstieg.
Abends saßen war gar nicht mal so sehr lang zusammen, denn da war ich schon ganz schön kaputt.
Start bei Zirl
Ich komme langsam und lädiert von der Straße
Auf dem Weg ins Ehnbachtal
Kurz vor der Pause im Talschluß
Einsames Gipfelkreuz
Blick auf Innsbruck
Idyll an der Neuen Magdeburger Hütte
Die Samstagstour war nicht ganz so anstrengend gewesen wie erwartet, aber anstrengend genug, dass wir nicht nochmal eine größere Tour machen wollten. Und als kleiner Tour bietet sich halt meistens nur der Hausberg an, auf den wir beide aber keine so richtige Lust hatten. Wir setzten auf den Eschacher Weiher und Baden. Und weil wir schon so schön Erholen planten, dann auch richtig: auf dem Bahndamm hin und zurück und Einkehr im Brotzeitstüble.
Es war noch schwüler als am Tag der coolen Tour und wir waren schon nass, bevor wir zum Mariaberg hinauf radelten. Oben wars dann natürlich noch schlimmer. Als wir auf dem Bahndamm waren, zogen Wolken rein und das war dann ganz angenehm nahezu flach im Schatten zu radeln. Der Fahrtwind kühlte mehr, als wir wegen der Schwüle und der Anstrengung schwitzten ;-)
Am Brotzeitstüble gab es Eiskaffee für mich, ein kühles Bier für den besten Allgäuer und Zwetschendatschi für uns beide. Dann radelten wir zum Weiher und legten uns in die Sonne. Der Weiher ist schon wieder relativ kühl, deswgen kühlte Schwimmen (OK, in meinem Fall: Baden) sehr schön ab. Es war ziemlich voll am Weiher.
Der Heimweg war wie immer bis Ermengerst wunderbar (quasi kein Mal treten) und zurück zum Mariaberg nervig. Oben machten wir nochmal Pause und sausten dann über Elmatried heim. Am ‘Alten Wirt’ schauten wir uns die Speisekarte an, befanden sie für gut und gingen dann Abends hin. Könnte sein, dass wir ein neues Stammrestaurant gefunden haben, das was ausgezeichnet :-)
Wir hatten uns die lange Tour vorgenommen, die wir am vorigen Wochenende dann doch verschoben hatten. Die Tour begann dann damit, dass ich den Wecker verschlief (WTF?! Das passiert echt selten!) und wir deswegen eine halbe Stunde später loskamen als geplant.
Vielleicht wäre es diese halbe Stunde früher beim Radeln von Elbigenalp zum Kasermandl noch kühler gewesen (vielleicht aber auch nicht). So war es jedenfalls wirklich superanstrengend in der Schwüle, da die Straße (bald Piste) direkt steil anfängt und dann lang sehr steil bleibt. Noch dazu lag sehr viel loser Schotter auf der Piste, das machte das Radeln auch nicht einfacher. Gleich am Anfang kamen uns zwei Traktoren mit vollgeladenen Holzanhängern entgegen und das war vielleicht auch der Grund für den vielen losen Schotter. Ich musste teilweise schieben, der beste Allgäuer musste schimpfen.
Nach der ersten Viehabsperrung wurde es etwas flacher und entsprechend einfacher zu radeln. Fürchterlich schwül blieb es aber. Bei der Kasermandl Alm öffnete sich der Blick ins Bernhardstal mit der Rammstallspitze hinten dran. Hach!
Vom Kasermandl bis zur Materialseilbahn ging es mehr oder weniger nur geradeaus und die 3 letzten Kehren bis zum Start des Wanderwegs waren dann auch gut zu radeln. Am Ende der Piste (nach vielen Abzweigungen, da ist alles voll mit Pisten) war eine Art Parkplatz und da standen erstaunlich viele lokale Autos. Wir stellten die Räder zu 3 anderen Rädern in den Wald und gingen los.
Der Wanderweg ist recht breit und führt zunächst waagerecht in ein tief eingeschnittenes Tal mit supersteilen grasigen Wänden (Allgäuer Alpen halt) und nahezu senkrechten Felswänden hinein. Eine Felswand muss man queren und da wurde ein bequemer, breiter Gang rausgehauen. Danach ist man im Talschluss.
Als wir den Bach querten, wuschen wir uns erst mal das Salz vom Hochradeln aus dem Gesicht (das war ausgesprochen angenehm, hielt aber nicht lang). Der Weiterweg führt dann erst mal quer aus dem Taleinschnitt raus und schraubt sich dann in mehreren Kehren und vielen kleinen Kurven einen Latschen- und Schrofen-Hang hinauf. Es war schwül-heiß und anstrengend.
Wir trafen ein paar Leute, unter anderem zwei sehr rotgesichtige Herren (Belgier, wie sich herausstellte), die alle paar Schritte zum Verschnaufen stehen blieben. Als der beste Allgäuer vorbeiging, zeigte der eine ganz erfreut auf seinen Oberarm und sagte ‘Viking’: Der beste Allgäuer verstand ‘Hiking’ und nickte. Aber dann klärte sich, dass der Herr den ‘Viking’ auf dem Oberarm des besten Allgäuers meinte, weil er da auch einen hatte.
Mit zwei Trinkpausen schafften wir es dann doch zur Hermann-von-Barth Hütte (zwischendrin hatte ich Zweifel ;-)). Die Hütte ist kleiner, als wir erwartet hatten und liegt wunderschön vor lauter beeindruckenden Wänden. Wenn man sie sieht, ist man fast schon da.
Wir kehrten erst mal ein, um mit Bier (der Allgäuer) und alkoholfreiem Weizen (ich) die verschwitzte Flüssigkeit und die Mineralstoffe zu ersetzen. Der Kaiserschmarrn am Nebentisch sah super aus, aber den wollten wir uns für später aufheben. Erst mal sollte es zum Gipfel gehen.
Der Anstieg in die Scharte zum Wolfebnerkopf ist nicht schwer, aber sehr steil und entsprechend anstrengend. Dem besten Allgäuer hatte sein Bier (trotz des Alkohols) neue Energie gegeben, mir leider nicht :-( In der Scharte legten wir die Helme an und dann ging es los.
Der Weg ist nach der Scharte erst mal einfach und gut zu erkennen (wenige rote Markierungen) und führt geradewegs zur ersten Schwierigkeit: eine kleine Rinne mit aufgestellter Platte. Der beste Allgäuer zerrte sich auf Reibung hinauf, aber ich traute meinen Stiefeln nicht so richtig. Ich nahm den Rand der Platte, wo es ein paar Tritte hatte und landete dann sitzend auf dem Rand der Platte. Das war dann schwierig, denn das rechte Bein konnte ich (wegen Knie) nicht weit genug biegen, um auf den sich anbietenden Tritt zu kommen und links war einfach nichts. Der beste Allgäuer zog dann an meinem Rucksack und ich bekam das rechte Bein auf den Tritt und dann war die Platte geschafft. Um das Runterkommen würden wir uns dann am Rückweg kümmern.
Nach einem Stück Weg über glatte Platten mit Kies drauf entlang eines Überhangs kam die nächste Schwierigkeit: die Platten wurden abfallender (seitlich ein 200 Meter Abbruch) und der Überhang senkte sich und wurde abdrängend. Griffe gab es keine. Wir manövrierten uns mit aller gebührenden Vorsicht durch die Stelle und gingen weiter.
Kurt drauf kam eine noch abdrängendere Stelle unter dem Überhang mit einem richtigen Bauch, um den man herum musste und unten drunter war eine Rinne, die direkt ins Nichts führte. Ich war kurz davor, zu erklären, dass hier für mich Schluss sei, da entdeckte ich den Ring, der netterweise genau da platziert war, wo man dringend einen Griff brauchte :-) Wir kamen problemlos (immer noch natürlich mit aller gebührenden Vorsicht) am Bauch vorbei und stiegen weiter.
Die spärlichen Punkte leiteten uns nach links und über eine geröllige Rinne zur Scharte direkt unter dem Gipfel. Von hier führt ein Kamin mit lauter nach unten geschichteten Platten und nahezu grifflos zum Gipfelkreuz. Wir stiegen hinauf. Yay! Geschafft!
Wir blieben – trotz großartiger Aussicht – nicht lang oben. So ein fordernder Abstieg ist einer gemütlichen Pause nicht zuträglich. Der Abstieg durch den nach unten geschichteten Kamin war insgesamt am unangenehmsten. Wenn man sich nicht sicher sein kann, ob die Tritte halten und sich noch dazu nicht wirklich festhalten kann, ist das nicht direkt vertrauenserweckend, zumal die wichtigen Tritte auch schon gut abgescheuert waren. Der abdrängende Bauch über der Rinne war mit dem Ring (und wo wir nun ja wussten, wo die wenigen Griffe waren) kein Problem, dass die abwärtsgeschichteten Platten hielten, wussten wir jetzt auch schon (und auch da kannten wir nun die wenigen Griffe) und die untere Platte war runterwärts auch kein Problem. Nicht mal für mich ;-)
In der Scharte machten wir dann erst mal Pause. Gemütlich war es nicht direkt, aber irgendwo muss man den Gipfelschnaps ja nehmen :-)
Dann stiegen wir zur Hütte ab. Kaiserschmarrn gab es da schon nicht mehr, aber es gab Kuchen. Schokokuchen für den besten Allgäuer und Donauwelle für mich. Der Abstieg zu den Rädern war danach eine kleine Tortur. Ich hatte die Stiefel genommen, von den ich wusste, dass die Sohle guten Grip hat, aber die hatte ich nun schon so lang nicht mehr angehabt, dass sie meine Füße fürchterlich stressten. Am Ende schmerzte jeder einzelne Schritt und ich humpelte mehr, als dass ich ging. Bei den Rädern kamen wir natürlich trotzdem an.
Und dann: wunderbare Abfahrt! Entlastung für die armen Füße und natürlich auch die Knie :-)
In der Abfahrt war der lose Schotter nicht halb so schlimm wie beim Hochradeln. Es war aber so steil, dass beim Rad vom besten Allgäuer am Ende die Bremsen anfingen zu riechen (das ist passiert, kurz bevor sie dann nicht mehr gut bremsen). Mein Rad hat größere Bremsscheiben und extra Kühlrippen für die Beläge, da passierte das nicht. Wir kamen aber problemlos unten an.
Der Plan, im Lechtal zum Abendessen zu gehen, fiel allerdings ins Wasser. Die angepeilte Pizzeria war proppenvoll, wir fuhren doch lieber heim und aßen den schon vorbereiteten Wurstsalat.
Kurz über Elbigenalp
Beim Kasermandl mit Aussucht übers Bernardstal
Kurz vor dem Radlparkplatz mit dem Ziel in Sicht
Felsendurchgang
Anstieg durch Latschen und Schrofen, hinten die Rote Wand
Die Hermann-von-Barth-Hütte vor toller Kulisse
Anstieg zur Scharte ...
... mit Tiefblick zur Hütte
Die erste Rinne mit Platte
Anstieg aussen rum
Begutachtung des Weiterwegs
Die abdrängende Stelle über der Rinne
In der Gipfelrinne
Geschafft!
Gipfelbild
Abstieg
Am Ring
Über die glatte Stelle
An der Einstiegsplatte
Zurück an der Hütte ...
... mit dem netten Hüttengnom ...
... und gutem KKB
Abstieg
Im Felsdurchgang
Abfahrt
Nach der langen Tour schliefen wir erst mal aus und radelten dann über den Blender zum Brotzeitstüble. Zumindest war das der Plan gewesen, doch am Weiher stand ein Schild, dass das wegen Urlaub geschlossen sei.
Ich ließ mich deswegen breitschlagen, zur Wenger Egg Alpe zu radeln (den Weg mag ich nicht sehr, da geht es dauernd rauf und runter und mir kommt es langweilig vor). Es war dann aber doch gut.
Auf dem Weg trafen wir die besten Eltern beim Lauftraining, die von gutem Kuchen und vielen Wespen berichteten. Den guten Kuchen nahmen wir dann auch und mit den Wespen arrangierten wir uns. Es waren immer so 5 bis 10 Wespen auf und um den Kuchen. Die musste man halt wegschieben, dann konnte man ein Stück vom Kuchen essen ;-)
Der Heimweg ging dann wie immer schnell, da geht es ja vor allem bergab :-)
Auf dem Weg zum Mariaberg
Eichelhäher
Auf dem Weg zum Blender
Hochlandrinder (Teddys mit Hufen :-))
Auf dem Weg zur Wenger Egg Alpe
Rückweg von der Alpe
Am Weiher
Nach einer ausgesprochen verregneten Woche (für mich egal, weil ich erst krank war und dann erst mal mit dem Auto fuhr), sollte das Wochenende sehr schön (und netterweise nicht mehr ganz so heiß) werden. Wir überlegten erst eine neue und sehr lange Tour im Lechtal, entschieden uns dann aber doch für eine bekannte und nur ziemlich lange Tour in der Nähe.
Wir parkten am E-Werk, wo es schon ganz schön voll war und sehr viele Leute Räder aus Autos luden. Auf dem Weg ins Ostrachtal waren wir dann aber – vom Anfang abgesehen – doch meistens allein. Ich hatte damit gerechnet, dass es da unten im Schatten am Bach fürchterlich kühl werden würde, aber es war völlig OK und ich zog die lange Hose bald aus. Den Pulli allerdings nicht.
Irgendwo in der Mitte kamen uns Rinder entgegen und wir vermuteten schon, es sei möglicherweise Viehscheid, aber von den wenigen Rindern abgesehen kamen sonst keine mehr und hinten graste haufenweise Vieh in aller Seelenruhe auf verschiedenen Weiden. Oder stand auf der Straße herum und ließ sich auch von der Hupe des besten Allgäuers nicht beeindrucken. Er fuhr halt außen herum. Ich folgte einem Auto, das eben vorbei kam und schaute zu, wie das die Rinder tatsächlich anstupsen musste, bis die von der Straße gingen.
Wir radelten am Giebelhaus vorbei, nahmen noch den ersten steileren Aufschwung mit und bogen dann links auf eine schmale Piste ab, wo wir nach 2 Kehren die Räder unter einem Baum parkten. Der Weg ist schmal und führt ganz kurz steil (und matschig) direkt nach oben. Nach der ersten Wiese kommt man in den Wald und steigt dann einen sehr steilen, mit Felswänden durchsetzten Hang in relativ gemütlichen Kehren hinauf. Davon hat es dafür sehr viele.
Am oberen Ende des Steilhangs geht es nach links raus auf weites, sanftes Alpgelände. Der Weg bleibt gemütlich und macht noch immer sehr viele Kehren, deswegen kommt man nur langsam nach oben. Wir machten an der ersten Kehre erst mal Pause in der Sonne. Danach folgten wir dem Weg so lang, bis wir die Sattelhütte sahen und stiegen dann direkt dort hinauf. Ich hatte mich anfangs total gut gefühlt (bisserl erstaunlich, weil ich ganz schön krank gewesen war), merkte aber so etwa ab dem Almgelände die Höhe deutlich, weil ich Kopfweh bekam (vermutlich waren die Nebenhöhlen noch zu oder so was).
An der Sattelhütte hätte ich eigentlich auf den besten Allgäuer warten wollen, aber er hatte Recht, das war noch zu viel Aufstieg, um da allein hochzugehen. Ich ging also mit.
Wir querten auf einem Weg ins Kar und stiegen dann erst mal weglos durch lichte Latschen bis zum Anfang des Geröllhangs auf. Da hatte es dann Trittspuren, die sich langsam zu einem Weg verdichteten. An der tiefsten Stelle der Felsbarriere hatten wir den Weg dann wiedergefunden. Der Weg über die Geröllfelder zwischen den unteren und oberen Felswänden war dann gut ausgetreten, aber auch gut steil. Vorm Sattelköpfle mussten wir noch mal kurz durch Felsen, dann ging es steil, aber problemlos zum Sattel hoch. Danach war es nicht mehr weit zum Gipfel.
Ich fand alles mit zunehmender Höhe immer anstrengender und das Kopfweh nahm zu. Ganz oben war ich echt alle und war sehr, sehr froh, als wir endlich den Gipfel erreicht hatten. Zur Pause verzogen wir uns zwischen die Latschen und als ich mich da ‘kurz’ zurück legte, schlief ich umgehend ein. Danach war mein Kopf besser.
Im Abstieg nahm der beste Allgäuer noch das Sattelköpfle mit, aber darauf verzichtete ich. Zwar ging es mir viel besser als im Aufstieg, aber man muss ja nichts herausfordern. Nach dem kurzen Abstecher stiegen wir zur Sattelhütte ab und machten dort noch mal eine kurze Pause. Leider nicht mehr mit allzu viel Sonne, deswegen war die Pause auch kurz.
Im Abstieg kürzten wir die vielen Kehren des Almgeländes auf direktem Weg ab und stiegen dann auf den vielen Kehren im Wald zu den Rädern ab. Da ist es so steil, dass der direkte Weg keine Option ist. Es hatte schon am Gipfel ein wenig zugezogen und die Wolken waren im Abstieg mehr geworden. An den Rädern nieselte es dann ganz leicht.
Wir sausten im leichten (und zwischendurch nicht ganz so leichten) Nieselregen das Ostrachtal runter, brauchten aber zu keinem Zeitpunkt mehr als einen Pulli. Am Auto war alles nass, da hatte es wohl mehr geregnet.
Auf dem Heimweg kehrten wir beim Haxenwirt ein, aber das war einigermaßen enttäuschend. Die tolle Karte ist um 4/5 geschrumpft und das Essen ist ganz schön teuer geworden. Letzteres ist durchaus verständlich, aber dass es kaum mehr Auswahl gibt, das ist enttäuschend. Immerhin waren die ‘Spareribs satt’ besser, als wir da schon hatten, allerdings hätte es dann doch nicht ganz so viel Nachschlag gebraucht.
Start am E-Werk
Das Viele Wasser sorgt beim kleinen Brunneb für ordentlich Druck
Rinder
Tiefblick in der Klamm der Ostrach
Renitente Rinder
Auf den letzten Radl-Metern
Bike-Parkplatz
Anstieg im Steilwald
Riesige Bäume liegen wie Mikado herum
Ausstieg ins Almgelände
An der Sattelhütte (vor Sattelkopf und Sattelköpfle)
Weglos durch Latschen
Steiler Anstieg zum Sattelköpfle
Die letzten Meter vor dem Sattel
Am Sattelkopf
Der beste Allgäuer steigt aufs Sattelköpfle
Sattelköpflebezwinger
Abstieg zur Sattelhütte
Ein letzter Blick zum Sattelkopf
Abfahrt
Nach einem Tag Haushalt (Wetter eher solala, in den Bergen deutlich schlechter) nahmen wir uns für den letzten Urlaubstag einen anderen ‘neuen’ Gipfel im Lechtal vor, bei dem der Abstieg mit dem Rad verkürzt werden konnte. Wir parkten in Stanzach.
Nachdem wir aus Stanzach rausgefunden hatten (vom Parkplatz aus geradeaus auf den Berg zu ;-)) bogen wir auf eine Forststraße ab, an der unser Ziel bereits angeschrieben war. Die Straße führt in 3 flachen langen Kehren bis zu einer Kehre mit Bank, wo auch der Fußweg von unten ankommt. Die Straße ging dann noch ein gutes Stück weiter den Berg hinauf, aber ich hatte keine Verbindung mehr gefunden. Wir stellten deswegen die Bikes ab und gingen zu Fuß weiter.
Das schmale Steiglein führt in moderater Steigung mit einigen Kehren die Steilwand entlang auf den Rücken oberhalb des Straßenendes. Netterweise war alles im Schatten und entsprechend kühl. Man konnte die Straße nicht sehen, aber von rechts kam in der richtigen Gegend ein noch schmalerer Pfad rein, der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit von der Piste kam. Sollten wir noch mal kommen, werden wir das anschauen.
Das Weglein war von einem Witzbold erstellt oder wird wenigstens von einem erhalten. Gleich nach dem Bikeparkplatz kam ein kleiner Brunnen, das ‘Prostata-Bründl’ und ein roter Wegweiser vor einer Schuttreiße verkündete: ‘Ohne Fleiß, keine Pleis!’ :-)
Auf dem Rücken wurde die Gegend geradezu lieblich. Das Steiglein führte in weiterhin moderater Steigung durch lichten Wald, der Wald war grasig und die Sonne schien durch die Bäume. Es gab aber noch genügend Schatten, dass es nicht allzu heiß wurde.
Das änderte sich, als wir eine kleine Jagdhütte passierten. Kurz drauf kamen wir ins Latschengelände und es wurde steiler. Und wärmer. Es war unglaublich schwül, was auch kein Wunder war, denn im hinteren Lechtal baute sich bereits ein Gewitter auf. Wir konnten sehen, dass es da bereits regnete. In der anderen Richtung sah alles noch nach einem netten Sommertag mit Schäfchenwolken aus.
Wir erreichten den Gipfel trocken und hatten eine tolle Aussicht – sowohl auf die Gegend als auch auf das Gewitter, das sich zielstrebig auf uns zu bewegte. Wir konnten noch ausgiebig Fotos machen, aber für die Gipfelpause reichte es dann doch nicht mehr. Kaum hatten wir uns hingesetzt, fing es an zu sprühregnen. Und dann regnete es ‘richtig’.
Wir warfen die Capes über und stiegen ab. Es grummelte beständig irgendwo und es hatte auch gelegentlich Donner, aber das Gewitter war nicht wirklich über uns. Bei der Jagdhütte überlegten wir kurz, uns dort unters Dach zu setzen, aber das war dann doch nicht bequem und wir gingen weiter.
Als wir vom Rücken in die Steilwand abbogen, ließ der Regen nach und konnten bald die Capes wegpacken. Das war auch gut so, denn nun war es noch schwüler geworden. Wir nutzten die Gelegenheit für eine kurze Pause und stiegen dann zu den Rädern ab.
Bei der Abfahrt konnten wir schon sehen, dass aus dem hinteren Lechtal das nächste Gewitter anrückte, aber wir schafften es fast trocken bis zum Auto und konnten die Räder mit noch wenig Regen einladen. Dann aber legte es wieder ordentlich los!
Das war eine sehr nette Tour und ich will unbedingt mal die Forststraße und den weiteren Gipfelgrat erkunden.
Start in Stanzach
Hochradeln mit Blick auf die Klimmspitze
Hochradeln mit Blick auf die Leilachspitze
Radlparkplatz
Zu Fuß im Steilwald
Motivationsschild
Querung einer Schuttrinne
Anstieg im lichten Wald
Auf dem lieblichen Rücken
Im Latschenwald mit Ausblick
Anstieg zwischen Latschen
Auf den letzten Metern, Sommer vor mir ...
Auf den letzten Metern, Gewitter im HIntergrund
Gipfelbild
Gipfelbild mit Gewitter und Regen im Lechtal
Das Gewitter ist da.
Wir steigen schnell ab
Zurück im Steilwald ...
... wieder ohne Regen
Abfahrt
Abfahrt
Für den Sonntag, an dem den Bergen Gewitter vorhergesagt waren, hatten wir uns eine ‘Kurztour’ ausgesucht, an der üblicherweise nicht viel los ist. So richtig kurz ist sie mit Bike-Zufahrt natürlich nicht, einsam aber schon.
Wir parkten an der Brücke vor Oberstdorf und luden die Räder aus. Obwohl es früh war und einigermaßen kühl an der Breitach, war es schon fürchterlich schwül. Wir schwitzten beim Ausladen der Räder. Als wir danach auf dem Radweg an der Straße zur Breitachklamm entlang radelten, war es dann so kühl, dass es fast schon kalt war. Wetter halt ;-)
Ich hatte uns einen neuen Weg ausgesucht. Statt wie bisher nach Tiefenbach zu radeln und vor dort nach Rohrmoos, fuhren wir ein Stück weiter und bogen auf die kleine Straße zur Sesselalpe ab. Unten war es schön kühl und schattig im Wald, aber dann ging es steil bergauf und es wurde immer sonniger und heißer. Vor dem eigentlichen Abzweig zur Sesselalpe stand eine kleine Bank, an der wir Pause machten. Für so eine kleine Anlieger-Straße fuhren ganz schön viele Autos an uns vorbei. Und E-Biker natürlich.
Wir radelten den steilen Berg zur Sesselalpe hinauf und dann weiter ins Rohrmoostal. Bis ins Rohrmoos ist auch diese Straße vollständig geteert, was ein bisserl schade ist, denn die Strecke ist eigentlich sehr nett. An einer kleinen Bank in der Nähe des höchsten Punktes machten wir Pause. Da kamen dann aus dem Rohrmoostal andauernd Läufer vorbei, die teilweise schon sehr kaputt aussahen. Auf einer Streckenmarkierung entdeckten wir dann, dass das der Allgäu-Ultratrail war (70km, >3000Hm, mindestens 7h). Die, die bei uns vorbei kamen, waren bereits seit 6:00h unterwegs (es war etwa 11:00h). Meine Güte, da wäre ich auch kaputt!
Nach der Bank ging es in leichten Auf und Ab nach Rohrmoos und am Ende ganz schön weit runter. Der beste Allgäuer beschwerte sich über den Höhenmeterverlust, aber ich fand die Strecke eigentlich insgesamt ganz hübsch. Es war halt nur sehr heiß und schwül. Bis zum Abzweig der Piste ging es noch ein ganzes Stück weiter ins Tal hinein und dann auf der Piste unerwartet lang noch (Erinnerung ist eine Bitch) bis zum Abzweig des Pfads.
Wir stellten die Räder in den Wald und stiegen den schmalen Pfad hinauf. Der war unten wie erwartet sehr zugewachsen und so steil wie eh und je. Am ‘Querbaum’ tranken wir etwas und stiegen dann zum Sattel hinauf und querten auf Trittspuren rüber zum Einstieg.
Die kleine Kletterei ist nicht wirklich schwer, aber steil und grasig, da hat man nicht immer das Gefühl, sicher zu stehen :/ Oben waren es dann nur noch wenige Meter bis zum Kreuz, wo es leider nur wenig kühlenden Wind hatte, aber ganz und gar keine Leute :-)
Wir legten uns eine Weile ins Gras, aber es war zu warm ohne Wind, deswegen brachen wir die Pause bald ab. Die kleine Kletterei ist im Abstieg mit dem vielen Gras noch ein bisserl unangenehmer, aber nicht schwieriger. Wir stiegen schwitzend zu den Rädern ab und fuhren dann nach Rohrmoos. Endlich Wind und Kühlung!
Statt in Rohrmoos einzukehren (was die Beinahe-Schwägerin gefreut hätte), gingen wir wieder zur kleinen Alpe Schattwald, wo es Okayen Kaffee für mich, ein Bier für den besten Allgäuer und Kuchen für uns beide gab. Das war sehr nett. Am Ende kauften wir auch noch ein Stück des preisgekrönten Bergkäses der Alpe (schmeckt super!).
Der Rückweg zum Auto war dann sehr angenehm – ohne Treten bis nach Tiefenbach und dann gemütlich an der Breitach zurück zur Brücke. Wir kamen angenehm temperiert beim Auto an. Bis wir dann aber in der Sonne die Räder verladen hatten, war die ganz schöne Abkühlung schon wieder weg ...
Radeln entlang der Breitach
Im Wald hinauf zur Sesselalpe
Pause vor der Sesselalpe
Auf dem Weg ins Rohrmoostal
Aufstieg im Kraut
Oben hat es wüste Felsen
Das Ziel im Blick :-)
Gipfelkraxelei
Der beste Allgäuer im Anstieg
Gipfelbild
Weitblick mit den Unteren Gottesackerwänden
Abstieg
Abstieg
Abstieg
Auf den letzten Metern
Rollen lassen!
Schmandkuchen an der Alpe Schattwald
Immer noch rollen lassen :-)
Der Freitag sollte einzige Resturlaubstag ohne Gewitter werden, das war die Gelegenheit für etwas ‘Kraxliges’.
Wir stellten den Kangoo am Parkplatz der Musauer Alm ab und luden die Räder aus. Es war noch nicht viel los und das Ausladen ist nicht sehr laut. Vielleicht deswegen übersahen uns 2 Rehe, die Vollgas aus dem Wald gesaust kamen und vermutlich den Parkplatz queren wollten. Dann sahen sie uns, schlugen einen Haken und sausen zurück in den Wald. Das Ganze dauerte vielleicht 2 Sekunden, war aber sehr beeindruckend.
Wir radelten die Forststraße hinauf bis zum Wasserfall (es war wenig los, nur ein paar Wanderer, keine E-Biker), aber da war die Aussichtsbank besetzt, deswegen radelten wir über die Brücke und setzten uns an der sonnigen Kurve ins Gras. Der Weg zur Musauer Alm war danach genauso überraschend lang wie immer und eröffnete dann den so großartigen Blick auf die beeindruckenden Nordwände der Tannheimer Berge :-) Wir radelten zum Bach und stellten die Räder am Wasserhäuschen ab.
Der beste Allgäuer zog die Schuhe aus (mal wieder eine Barfußtour), dann stiegen wir auf dem netten kleinen Weg ins Hochtal der Sabahütte auf. Im Wald war es angenehm kühl, der beste Allgäuer jammerte allerdings ein bisserl, wie kalt der Boden sei. Als wir in der Ebene in die Sonne kamen, zeigte er sich sehr erleichtert ;-)
Der Aufstieg zum Gehrenjoch war dann (wie üblich) recht anstrengend und zog sich (auch wie üblich). Wir machten am Joch eine kurze Pause und stiegen dann weiter zur Gehrenspitze auf. Am Joch nahm auch der beste Allgäuer Schuhe.
Als wir an die Rinne kamen, stiegen gerade ein paar Leute ab. Wir warteten, bis alle die Rinne verlassen hatten und stiegen dann schön allein auf. Ich bin ja nie schnell, aber dass uns am oberen Ende Rinne eine sehr schnelle Dame einholte, die ich unten noch überhaupt nicht gesehen, überraschte mich dann doch. Wie ließen sie vorbei und stiegen in unserem Tempo zum Gipfel auf. Im Schatten war der Fels feucht und stellenweise etwas rutschig und die beiden Schlüsselstellen sind inzwischen natürlich glatt poliert, aber sonst war das wunderbares Kraxeln :-)
Die einzelne Dame stieg direkt wieder ab, zwei Leute kurz drauf und danach hatten wir den Gipfel komplett für uns allein. Erst als wir gehen wollten, tauchte ein einzelner Mann auf. Wir begannen den Abstieg und ließen den Mann dann ziemlich bald an uns vorbei. Ich stieg wie üblich sehr bedacht (also langsam) ab, weil ich dem Knie auf keinen Fall einen Ausrutscher zumuten will. Wir kamen ohne Probleme am Ausstieg der Rinne an und stiegen zum Gehrenjoch ab. Auf dem Weg kam uns noch ein junges Pärchen entgegen, die angesichts der vielen Felsen sehr aufgeregt schienen.
Am Gehrenjoch machten wir noch mal Pause. Es war schon relativ spät (halb vier etwa), deswegen waren wir schön allein da oben. Dann stiegen wir ins Hochtal und weiter zu den Rädern ab. Nahezu den gesamten Abstieg über kreiste ein Hubschrauber über und um die Gehrenspitze, das war bestimmt kein gutes Zeichen (nachträglich ließ sich dazu nichts finden).
Wir kehrten auf der Musauer Alm ein und tranken ein wunderbares kaltes Bier. Der Käsekuchen war auch prima, allerdings ist die Alm ganz schön teuer. Die Abfahrt zum Auto danach war super – 2 kurze Anstiege, sonst konnten wir es einfach nur rollen lassen (mit ordentlich Bremsen dazwischen natürlich).
Start zur Musauer Alm
Pause
Auf dem Weg ins Reintal
Unter der Köllenspitze
Wir stellen die Räder ab
Anstieg im Wald
Anstieg zum Gehrenjoch
Das Ziel im Blick
In der Rinne
In der Gipfelkletterei
Aufstieg zum Gipfel
Am Nebengipfel
Am Hauptgipfel
Abklettern
Abklettern
Rückblickk
Misstrauische Gemse
Wegversperrende Kühe (wir gingen außen herum)
Kurz vor den Rädern
B&K der Musauer Alm
Abfahrt
Der Dienstag sollte mindestens trocken, wenn auch eher kühl und nicht ganz sonnig werden. Da es zudem noch immer ziemlich windig war, entschieden wir uns für den Hausberg, an dem man lang windgeschützt südseitig radeln kann.
Am Parkplatz in Rauth (erstes und einziges Auto!) hatte es noch reichlich frischen Wind, aber als wir im lichten Wald bei Sonne die südseitige Piste hinauf radelten, war es angenehm warm. Um dem Wind nicht allzu sehr ausgesetzt zu sein, nahmen wir den langen Weg um den Berg herum zur Nesselwängler Edenalpe. Das klappte nur so mittel, denn auf der Querung hatte es natürlich Wind. Dafür war es aber nicht so anstrengend wie unter dem Lift hoch.
Im Almgelände hatte es überall Kühe, die meisten mit Schellen, sodass wir mit nettem bergsommerlichem Gebimmel radeln konnten. Die Kühe waren auf verschiedene Weiden verteilt, die mit Gattern abgeteilt waren. Zwischen der Edenalpe und dem Sattel stand ein Teil einer großen Herde auf der Straße herum. Wir näherten uns langsam und die ersten Kühe gingen auch brav aus dem Weg.
Danach kamen aber ein paar, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um uns zu bemerken. Eine Kuh beschnüffelte intensiv das Hinterteil einer anderen und die fand das gar nicht lustig. Sie drehte sich um und knuffte die erste Kuh erst mal unfreundlich mit dem Kopf, als das aber nichts brachte, rammte sie der ersten Kuh die Hörner in die Seite. Die lief weg und die zweite Kuh rannte hinterher und rammte ihr noch ein paar Mal die Hörner in die Seite. Die andren Kühe standen unruhig herum und keine schien so wirklich mehr auf uns zu achten. Das war unangenehm, zumal wir auf den Rädern auch nicht so einfach umdrehen oder von der Piste wegkonnten.
Wir rollten langsam weiter und alle Kühe bis auf die beiden Streiterinnen gingen brav aus dem Weg. Die beiden standen aber netterweise etwas an der Seite, deswegen kamen wir da auch vorbei. Hui, spannend!
Wir parkten die Bikes an der Gräner Ödenalpe und gingen zu Fuß weiter. Die Sonne hatte sich inzwischen schon einigermaßen verzogen, aber es hatte auf der Querung bis zur Rinne nicht viel Wind, deswegen war es nicht allzu kühl. Von rechts bimmelte es immer wieder aus den Felsen, aber wir sahen niemanden. Wir vermuteten die grauweißen Ziegen gut getarnt da irgendwo zwischen den Latschen.
Am Gipfel war nicht viel los (2 Leute), aber es war windig, deswegen stiegen wir direkt wieder ab und suchten uns einen Platz im Gras vor den Latschen, wo wir wenig Wind abbekamen. Aus den Felsen bimmelte es weiter.
Und dann wurde das Gebimmel lauter und ein Ziegenkopf schaute aus der steilen Nordrinne über die Kante. Alle Ziegen stiegen dann schön nacheinander auf schmalen Leisten und steile Schrofen die nahezu senkrechte Wand ab und sammelten sich auf dem Wanderweg. Hui, das war aber beeindruckend! Von gelegentlich den Weg entlang kommenden Wanderern ließen sie sich nicht im Geringsten stören. Als wir dann vorbei kamen, waren die Ziegen schon ein Stück weiter ins Kar abgestiegen.
Wir kehrten an der Gräner Ödenalpe auf K&K (im Fall des besten Allgäuers war es B&K) ein und radelten dann zum Auto zurück. Es hatte wieder mehr aufgeklart, deswegen war die Abfahrt vor den Tannheimern so beeindruckend wie immer :-)
Start bei Sonne
Schnee an der Leilachspitze
Auf dem Pfad an der Nordseite
Kühe mit Kälbern an der Edenalpe
Weitblick mit Schnee
Anstieg
Gipfelkraxelei
Oben
Abstieg
Die Kletterziegen
K&K
Start zur Abfahrt
Auf den letzten Metern
Nach dem eher gemischten Samstag sollte der Sonntag viel schöner werden. Wir entschieden uns für eine Bike&Hike Tour, die wir schon lang nicht mehr gemacht hatten und kamen beide direkt auf die Idee, die zur Abwechslung mal anders herum zu gehen. Wir ließen uns in der Früh absichtlich viel Zeit, um relativ spät wieder runterzukommen, weil uns vorschwebte, direkt danach zum Abendessen beim Thai in Sonthofen einzukehren.
Dann wurde es noch später, als wir geplant hatten und wir fuhren direkt zum Parkplatz an der Brücke, statt in Hindelang am Kurhaus zu parken. Beim Losradeln war es ein bisserl kühl, aber das änderte sich schnell, als es nach der Bücke bergauf ging.
Am Abzweig des Quad-Tracks legten wir die Räder ab und gingen zu Fuß weiter. Inzwischen ist der Track nicht mehr so schrecklich, weil der Wald drumherum nachgewachsen ist (aber der alte Pfad war natürlich trotzdem viel schöner). Am Getränke-Stadl (der beste Allgäuer sagte, da gäbe e schon seit ewigen Zeiten Getränke, mir war das ehrlich neu) gingen wir geradeaus, um die Rund mal anders herum zu machen.
Am Breitenberggipfel war es relativ voll, deswegen gingen wir durch die Latschen zu dem freien Fleck hinter dem Gipfel für die Pause. Wie erhofft flatterte ein Schwalbenschwanz herum und der beste Allgäuer schoss ein paar tolle Bilder.
Der Weg über die Hohen Gänge in Gegenrichtung (also bergauf) war insgesamt nicht so gut wie andersherum. Die interessanteste Kletterstelle nimmt man bergab, die Leiter ist hinterhältig anstrengend im Aufstieg und die Aussicht ist gar nicht so viel schöner als anders herum (wegen bergauf sieht man sowieso nicht so viel). Am schlimmsten war eigentlich, dass so viel Aufstieg dabei ist, wo wir am Breitenberg doch eigentlich schon am Gipfel gewesen waren ...
An der Heubatspitze legten wir uns für eine ‘richtige’ Pause ins Gras. Das war ein Fehler, denn es war zwar nicht heiß, aber ohne Wind im feuchten Gras und eh sehr schwülem Wetter schwitzten wir, obwohl nicht mal die Sonne schien. Die Pause war deswegen nicht lang.
Der Anstieg zur Rotspitze war noch mal anstrengend, aber danach ging es bergab – und zwar deutlich steiler, als ich in Erinnerung hatte. Die Kletterstellen sind inzwischen Seil-versichert und den netten Durchschlupf umgeht man inzwischen, was ich schade finde.
Wir legten eine Pause am Getränke-Stadl ein und kauften ein Bier und ein Wasser, das wir gemütlich auf der Wiese tranken. Der restliche Abstieg auf dem Quadtrack ging dann schnell (für meine Verhältnisse heißt das, wir werden im Abstieg andauernd überholt - naja, im Aufstieg auch, aber nicht ganz so oft). Danach kam die nette Abfahrt, bei der wir abtrocknen und abkühlen konnten :-)
Wir waren dann tatsächlich spät genug dran, um zum Thai in Sonthofen zu gehen. Das Essen sah gut aus, schmeckte auch gut, kam aber bei Weitem nicht an den tollen Thai heran, den es mal in Kempten gab. Schade, war aber trotzdem ein netter Abschluss für einen netten Tag.
Radeln mit Ziel im Blick
Kurz vorm Cafe Horn
Auf dem nun waldigen Quadtrack
Kurz vor dem Gund
Auf dem Weg zum Breitenberg mit Aussicht
Der Weg zum letzten Ziel ist noch weit
Nicht allein am Breitenberg
Schwalbenschwanz am Nebengipfel
Schwalbenschwanz auf Blume
Auf dem Weg zu den Hohen Gängen
Fast schon im Ausstieg der Kletterstelle
Raufkraxeln
Auf der Leiter
Auf der Leiter
An der Rotspitze
Der Abstieg fängt harmlos an ...
... und wird dann ganz schön steil
Unten kommen dann viele, viele, viele Kehren
Kaisermantel
Abfahrt