MayDay ist ein SAN-Traditionsevent, bei dem sich ein paar Leute treffen, um über den ersten Mai einen oder mehrere Viertausender ‘wegzubügeln’. Hat die letzten beiden Jahre, wo wir auch dabei waren, wunderbar geklappt, dieses Jahr machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechung. Der Gran Paradiso sollte es sein, doch fette Niederschläge im Piemont und im Südwallis hoben die Lawinenlage auf Warnstufe 4, so dass eilends umgeplant werden musste.
Nach nicht allzu viel Diskussion wurde die Jenatsch-Hütte ausgewählt, weniger hoch als ich mir gewünscht hätte, aber dafür insgesamt deutlich weniger stressig als die halbe Weltreise bis ins Aostatal.
Parkplatz La Veduta am Julierpass
Am ersten Mai trafen wir uns am frühen Nachmittag mit Lisanne, Jörg und Gisela im Julier-Hospiz und stapften nach gemütlichem Kaffeetrinken vom Parkplatz bei La Veduta das Val d’Agnel hinauf. Yak, Claudine, Kerstin, Mali und Krümel wollten später kommen, Hawkeye und Dohle waren schon am Vortag angereist.
Wir queren einen Lawinenkegel
Der Zustieg zur Chamanna Jenatsch übers Val d’Agnel ist zwar gemütlich weil sanft ansteigend, dafür aber lang und Nachmittags ziemlich heiss. Ralle und ich setzten uns bald ab und stiegen nicht mehr ganz so gemütlich zur Furcola d’Agnel auf, wo ein erstaunlich frischer Wind wehte. Die schmale Gestalt, die im Eiltempo das Val d’Agnel hinauf stieg, kam uns bekannt vor. Es dauerte auch nicht lang, bis sich der Verdacht bestätigte: Das Krümel war unterwegs.
An der Furcola d’Agnel wird es kühl
Zu dritt fuhren wir zur Jenatsch-Hütte ab. Der aufgeweichte Schnee hatte schon angefangen oberflächlich zu vereisen, so dass die Abfahrt weiter unten eher unschön wurde. Das galt ganz besonders für die Querung knapp vor der Hütte, die lediglich rutschend zu meistern war. Nunja, besser als wieder aufsteigen.
Ralle und Krümel erreichen die Chamanna Jenatsch
Der Wirt der Hütte hatte für uns den ganzen Winterraum reserviert, so dass wir da ziemlich ungestört sitzen und ratschen konnten. Dohle und Hawkeye sassen schon da, als wir mit dem Krümel ankamen. So nach und nach trudelten die anderen ein, alle über die Querung zur Hütte fluchend.
Als dann alle da waren, wurde der Abend nett und gemütlich.