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Sonntags bestehe ich eigentlich auf (mehr oder weniger) kurzen Touren, weil nach Sonntag ja Montag kommt und Montage sind auch ohne vollgepackten Sonntag ziemlich stressig. Aber ich würde am Montag daheim arbeiten, es sprach also nichts dagegen, den Sonntag bis zum letzten Quentchen Freizeit auszunutzen :-)

Wir hatten am Samstag schon immer zu dem Grat auf der anderen Seite vom Himmeleck rüber geschaut und irgendwann beschlossen, dass wir am Sonntag dort hin wollen. Von der anderen Seite allerdings, der Abwechslung wegen.

Wir parkten also halbwegs früh in Oberstdorf und radelten das Oytal hinter. Es war wie am Vortag ordentlich kalt, aber wir waren diesmal besser angezogen. Vor dem Steilstück am Stuibenfall rüstete der beste Allgäuer von Allen in Erwartung der Erwärmung auf kurze Hosen um. Ich nicht, es war noch viel zu kalt dafür.

Wir parkten die Räder an der Käseralpe und stiegen zum Wildenfeld auf. Natürlich im Schatten, man ist da ja direkt im Norden des Großen Wilden. Es war ausgesprochen kühl, denn je weiter wir aufsteigen, umso windiger wurde es. Am ersten Sonnenfleck machten wir Pause. Da war es zwar nur mäßig bequem, aber es war Zeit, etwas zu trinken und wir wollten auch den Leuten hinter uns entgehen. Ich zog die kurze Hose an, weil ich erwartete, dass es nun warm werden würde.

Das war ganz deutlich verfrüht, denn bis zum Himmelecksattel war zwar Sonne aber halt auch der kühle Wind und als wir den Sattel erreichten, legte der auch noch zu. Wir machten nochmal Pause, um den Weiterweg zu betrachen. Ich nutzte das, um die abgelegten Schichten (lange Hose, Jacke) wieder anzulegen.

Wir betrachteten den geplanten Weg und das Ziel. Sah weit aus und windig.
Dann stiegen wir ein.

Erst mal geht es bequem einen Hügel hinauf und ein Stück auf dem grasigen Grat entlang. Dann muss man einen großen Felskopf rechts umgehen, was bei der Rückkehr zum Grat beinahe ‘Graskletterei’ auf der gegenüberliegenden Seite bedeutet. Da ist es gar nicht unangenehm, dass es da schon einen Pfad mit Stufen hat.

Danach bleibt man mehr oder weniger immer am Grat, wobei es immer wieder kurze Kraxelstellen hat, sonst kann man weitgehend laufen. Ich merkte den Vortag deutlich und war entsprechend langsam.

Der Abstieg in einem kleine Scharte vor dem Gipfelaufbau war ein kleines Problem. Da muss man nämlich weeeit nach unten treten ohne was zu sehen. Oder einen kleinen Hüpfer machen, aber wie wir wissen, ist das keine Option für mich.

Nach der Scharte beginnt der wirklich nette Teil des Grates, die Plattenkletterei. Das sieht wirklich spektakulär aus, ist aber ziemlich einfach. Zum Nord-Gipfel ist es dann nicht mehr weit.

Der Übergang zum Mittelgipfel ist ein ausgesetzter Grat. Wir sind im Nachhinein ziemlich sicher, dass wir das letzte Mal oben drüber geklettert sind und dass das nicht allzu schwierig war. Diesmal folgten wir Spuren, die links über etwas bröselige Schrofen hinab führten und den größten Teil des Grates umgingen.

Für mich interessant: Von der Scharte zwischen Nord- und Mittelgipfel konnte man gut den Abstieg über die Gamswanne sehen. Das ist fast schon ein breit ausgetretener Weg.

Wir stiegen zum Hauptgipfel auf und machten dort in einer grasigen Mulde eine beinahe warme Pause. Den Südgipfel ließen wir aus und stiegen direkt ins Kar unter den 3 Gipfeln ab. Der Plan war, zur Wildenfeldscharte zu queren und die dann abzusteigen, wie wir das schon mal gemacht hatten.

Wir hatten beide in Erinnerung, dass das ziemlich unangenehm gewesen war, aber zunächst war der Abstieg ins Kar und dann in großem Bogen um den Westgipfel herum völlig problemlos. Aber je näher wir der Scharte kamen, umso steiler wurde das Gelände. Schließlich näherten wir uns auf einem schmalen Band der Scharte. Danach wurde das Gelände unübersichtlich, steil und am Ende total bröselig. Die letzten Meter in der Wildenfeldscharte mussten in splittrigem Gebrösel hinauf gekrabbelt werden.

Wir machten erst noch mal Pause. Der Abstieg die Wildenfeldscharte runter war dann auch nicht grad toll. Das Gelände ist sehr steil und man steigt da in losem Gebrösel ab, wo kaum was hält. Weiter unten wird daraus Geröll, wo auch nichts hält, aber man kann erst mal nicht richtig drin abfahren, weil nicht absehbar ist, wo was stoppt (schlecht für’s Knie). Wir stiegen zunächst ein Stück im Bach ab und wechselten erst weiter unten ins Geröll. Der Abstieg bis zum Wildenfeldhüttle war echt anstrengend.

Von da ist es nicht mehr weit zu den Rädern (aber steil und unschön zu gehen). Unsere Räder waren die letzten an der Alpe, aber es kam gerade noch eine ‘echte’ Bikerin (also nix E-Bike) hoch, die begeistert über den tollen Herbst und die wunderbaren Farben war. Wir konnten nur zustimmen.

Die Abfahrt ging schnell. Leider waren wir zu spät dran, um noch Sonne zu bekommen. Es war deswegen reichlich kühl und wir kamen ein wenig durchgefroren am Auto an.


Auf dem Weg ins Oytal


Radeln durch Herbstbäume


Aufstieg im Schatten vor dem Rädlergrat


Immer wieder großartig: die Höfats


Unterm Schneck zum Himmelecksattel


Grasklettern zum Nordgrat


Am Nordgrat


Tief- und Rückblick am Nordgrat


Schrofenklettern im Mittelstück


Am Nordgrat


Plattenklettern


Nochmal Plattenklettern


Am Nordgipfel


Rückblick zum Nordgipfel


Am Mittelgipfel


Abstieg ins Kar unter den Wilden


Vor dem letzten Band zur Scharte


Bröselgekraxel


Abstieg von der Scharte


Weiter unten wird die Scharte gangbarer


Rückblick zur Scharte


Abstieg zu den Rädern


Abfahrt


Rückblick

Von engel am 27.10.2018 17:43 • outdoorbergmtb

Samstag, 13.10.2018: Jungvieh-Abtrieb

Donnerstag, Oktober 25, 2018

Die heimgekehrten Eltern hatten ein Familien-Abendessen ausgerufen (was inzwischen auch bedeutet, dass die Herren Neffen nicht mehr unbedingt dabei sind), deswegen hatten wir Abends nicht unbegrenzt Zeit. Wir suchten deswegen eine interessante Tour mit viel Radeln aus, weil man mit dem Rad so schön schnell runter kommt.

Um weiter Zeit zu sparen, parkten wir wieder ‘auf der Höh’. Es war echt kalt beim Losradeln (5 Grad) und weil man von der Höh erst mal bis zur Ostrachtalstraße abfahren muss, schlotterten wir erst mal und hatten (beinahe) an den Griff gefrorene Hände mit weißen Knöcheln. Es dauert bis zu den Konstanzer Jägern, bis uns wieder halbwegs warm war.

Es war wenig los, aber am Ende des Aufschwungs an der Klamm kam uns ein weißer Bus entgegen und der Fahrer warnte uns: “Da kommt jetzt Jungvieh, wartet besser hier ab.”

Wir warteten, aber es tat sich erst mal nichts. Gerade als wir ungeduldig wurden, hörten wir Schellen-Gebimmel und dann kamen sie auch schon ums Eck, die Schumpen. Vorneweg liefen 4 bullige Männer mit Vollbart (Hipster- oder Hirten-Bärte? ;-)) danach drängten sich viele Kühe, von denen die meisten gar nicht mehr so besonders jung aussahen (soll heißen, die waren ganz schön groß).

Die Rinder liefen in 4 großen Gruppen, dazwischen jeweils 2 Hirten, die die Gruppen ein wenig auseinander hielten (meine Theorie: um eine Stampede zu vermeiden). Ganz am Ende liefen noch 2 junge Buben, die dafür sorgten, dass kein Rind zurück blieb. Alles in allem waren das grob geschätzt um die 200 Rinder, jedes einzelne mit einer Schelle, und es war ein Mordsradau.

Wir waren am Rand der Straße gestanden, zogen uns dann aber vorsichtshalber in eine Ausbuchtung zurück. Das war auch gut so, denn die Rinder wollten alle ganz vorn sein und drängten sich am Rand der Straße. In unsere Ausbuchtung wollten auch welche rein, aber dann trauten sie sich doch nicht.

Spannend :-)

Als die Schumpen alle vorbei waren, radelten wir weiter und versuchten dabei, die vielen Hinterlassenschaften irgendwie zu umradeln. Aber das war natürlich ziemlich sinnlos :/

Wir radelten am Giebelhaus vorbei und bis zum Ende der Straße. Dort parkten wir die Räder am Bach. Wir waren zwar bislang weitgehend allein gewesen, aber da hinten standen schon einige Räder (naja, wer will das schon alles laufen?).

Wir waren beim Radeln schon ein paar Mal kurz in die Sonne gekommen, aber hier hinten war Schatten. Wir mussten eine gute Stunde laufen, um das erste Mal in die Sonne zu kommen. Da waren wir dann schon fast im Steilaufstieg zum Himmeleck. An einem beinahe gemütlichen Plätzchen machten wir Pause und genossen die Wärme.

Dann stiegen wir in den Sattel und wandten uns von da nach rechts zum Schneck. Vom Himmelecksattel sieht es immer so aus, als sei es nicht mehr weit bis zum Vorgipfel, aber das täuscht. Man hat da noch immerhin gut 250 Höhenmeter zurückzulegen und die ziehen sich.

Auf dem Abstieg kam uns ein Mann entgegen und oben war auch einer, der anscheinend eben vom Hauptgipfel zurück gekommen war. Wir tranken kurz etwas und gingen dann auch rüber zum Hauptgipfel. Wobei ‘gehen’ natürlich nicht der richtige Ausdruck für die kurze, nicht allzu schwierige, aber halt extrem ausgesetzte Kletterei ist :-)

Der Eintrag unseres Vorgängers ins Gipfelbuch war köstlich (sinngemäß): ‘Mir ging der Arsch auf Grundeis. Ich musste ihn auch benutzen!’

Das bezieht sich auf den knappen Meter genau in der Mitte, wo man sich am besten rittlings auf den dort nur zentimeterbreiten Grat setzt (den einen Fuß 200 Meter über dem Grund, den zweiten 600 Meter) und sich dann erst weiter bewegt. Sehr schön :-)

‘Richtig’ Pause machten wir erst, als wir zurück auf dem Vorgipfel waren, denn da ist viel Gras und Platz. Es hatte auch kaum Wind, so dass es angenehm warm dort war. Hätte nicht viel gefehlt und wir hätten da eine Runde geschlafen ;-)

Aber es wartete ja Abendessen bei den besten Eltern auf uns und wir hätten auch gern noch K&K in den Hintersteiner Stuben gehabt, weil das letztes Mal so gut gewesen war. Wir stiegen also ab. Weil ich beim Abstieg immer Pausen brauche, setzten wir uns noch 2 Mal kurz in die Sonne und genossen die Wärme.

Für die Abfahrt zogen wir aber ein bisserl was an, denn trotz der Sonne war die Luft nicht wirklich warm. Unten reichte die Zeit dann tatsächlich noch für K&K, wobei beides wieder ausgezeichnet war. Neben uns wurde Herzhaftes bestellt, das echt gut aussah. Wir werden die Hintersteiner Stuben demnächst mal (also nächstes Jahr, wenn die Touren wieder ordentlich lang werden) fürs Abendessen in Betracht ziehen.


Die Schumpen kommen!


Viele, viele, viele Schumpen ...


Der Giebel in Herbstfarben


Herbstfarben allüberall :-)


Das Ziel vor Augen


Aufstieg zum Himmelecksattel


Vorgipfel und Gipfel


Auf dem Weg zum Gipfel


Anstieg zur engsten Stelle


Oben :-)


Rückblick mit Höfats


Rückweg zum Vorgipfel


Grat-Kraxeln


Im Abstieg mit Hochvogel


Vor den Auffaltungen am Wiedemer


Herbstfarbenradeln

Von engel am 25.10.2018 21:30 • outdoorbergmtb

Sonntag, 07.10.2018: Hirsche gucken

Sonntag, Oktober 21, 2018

Samstag brauchten wir für ein paar Urlaubsend-Verrichtungen und ein wenig generelles Auf- und Rumräumen. Unter Anderem benötigte das Bike des besten Allgäuer von Allen neue Bremsbeläge.

Für den Sonntag hatten wir uns - weil wir am Donnerstag so schönes Hirsch-Röhren gehört hatten - den fast schon traditionellen Hirsche-Guck-Berg ausgesucht. Der ist weglos, steil, grasig, ausgesetzt und deswegen selten besucht. Und es hat halt Hirsche, wenn man Glück hat.

Wir parkten in Hinterstein und radelten das Ostrachtal hinter. An der Abzweigung zum Erzbergtal hatten wir früher die Räder immer abgestellt, aber weil der Weg so elendiglich nervig im Abstieg ist, hatte ich vorgeschlagen, doch mal zu versuchen, ob man da nicht doch radeln kann.

Nunja, das mit dem Radeln ist Konditions-, Könnens- und Kraftsache. Ich kann die Hälfte der Strecke nicht radeln, weil es einfach zu steil ist. Da reichen weder Kraft noch Kondition noch Können. Ich schob also den ersten Teil. Der beste Allgäuer von Allen hat mehr Kraft, Kondition und Können, musste aber wegen des Untergrunds (Kies auf Teer, raue Piste) auch oft schieben. Weiter oben wird es hübscher (Herbstbäume und Felsen) und flacher, da konnten wir dann wieder radeln.

Wir parkten die Räder am Bach und stiegen weiter auf. Erst mal geht es zu einem Hüttchen, weitgehend weglos, weil man den Weg andauernd verliert und dann wird es spannend, denn dann beginnt das, was wir bisher als ‘Hirschgelände’ identifiziert haben.

Wir querten den Bach schon recht weit unten und stiegen bis zur nächsten Rippe auf. Dort wo wir schon ein paar Mal Hirsche gesehen hatten, war aber alles leer. Wir suchten die gegenüber liegende Rippe Zentimeter für Zentimeter ab, aber wir hatten kein Glück. Alles leer.

Wir machten uns also an den weiteren Anstieg (der ab da echt steil wird) und entdeckten dann doch noch ein paar rotbraune Tiere, die zum ‘Hirschplatz’ rüber querten. Hirsch-Ladies, ganz klar! Bis wir die Kameras rausgekramt hatten, waren die aber alle schon verschwunden.

Wir stiegen über die beiden Steilstufen Richtung Gipfel weiter. Das Gelände ist da so steil, dass man schon beinahe im Gras klettern muss (wie immer graulte ich mich ein wenig vor dem Abstieg). Oberhalb des Aufschwungs sieht man dann den Gipfel mit Kreuz, aber bis man da ist, dauert es doch noch eine Weile. Nach dem Super-Steilstück kommt einem der letzte Teil fast schon flach vor, aber das täuscht ;-)

Von oben hat man einen tollen Ausblick in die Umgebung und wir blieben eine Weile, obwohl es reichlich kühl war. Die Sonne zeigte sich nämlich trotz anderslautender Versprechungen der Wettervorhersage leider kaum. Kurz bevor wir gehen wollten, schaute ich auch noch über die andere Kante des Gipfels und da waren sie, die Hirsche :-)

Weit weg, aber unverkennbar. Und an der Kante konnte man dann auch das Röhren der 3 (Vermutlich, vielleicht auch nur 2) großen Hirsche hören. Die Damen scherten sich aber nicht sehr um die Herren sondern grasten oder gingen weg, wenn sich einer der Herren näherte. Einer der Hirsche hatte 14 Geweih-Enden (das sahen wir nicht, sondern zählten erst daheim auf den Fotos nach), der war also schon recht beeindruckend.

Wir schauten den Hirschen so lange zu, bis die Damen beschlossen, in den nahen Wald abzusteigen. Dann gingen auch wir.

Der Abstieg ging (wie eigentlich immer) besser als befürchtet. Gerade als wir unterhalb der beiden Steilstücke eine Pause machten, kam doch noch ein wenig Sonne raus. Wir legten uns ins Gras und genossen sie :-)

Danach waren wir schnell bei den Rädern. Und dann lohnte sich das mühsame Raufschieben der Bikes - wir konnten den ganzen blöden steilen Weg abfahren! Mein Knie freute sich ungemein! Und es war auch gut, dass das Rad des besten Allgäuers von Allen neue Bremsbeläge bekommen hatte, denn die steile Straße forderte die Bremsen ganz schön. Beim Anhalten rochen sie heiß und ich glaube, dass meine Bremsen ganz am Ende schon anfingen, nachzulassen.

Da wo die Abzweigung in die Ostrachtalstraße mündet, stand ein dunkelgrüner Jeep mit Drahtkiste auf der Anhängerkupplung und 4 Männer in grüner und Tarnkleidung beobachteten das Hirschekar intensiv durch große Feldstecher. Ich kann nicht anders (vor allem wegen der Drahtkiste), als denen finstere Absichten unterstellen. Grrrrr!

Auf der Ostrachtalstraße konnten wir es bis Hinterstein quasi rollen lassen. In den Hintersteiner Stuben kehrten wir noch auf K&K ein und das war eine gute Idee, denn beides war prima.

Das war ein toller Abschluß für den Herbst-Urlaub :-)


Eine Katze wärmt sich den Hintern auf dem Kangoo


Radeln durch Herbstfarben


Nach dem Steilstück wird es hübsch und man kann wieder radeln


Steilaufstieg


DIe letzten Meter (hinten der Schrecksee)


Gipfelbild


Und doch: Hirsche! (2 Herren, 2 Damen)


Der abziehende Herr röhrt frustriert


Hirsche-Übersichtsbild


Abstieg


Steilabstieg


Die letzten Meter zu den Rädern


Abfahrt

Von engel am 21.10.2018 12:08 • outdoorbergmtb

Freitag, 05.10.2018: Einsam im Schnee

Sonntag, Oktober 21, 2018

Wir standen früh auf, waren früh unterwegs und luden schon kurz nach 8 die Räder in Holzgau aus dem Auto. Es war a…kalt und wir froren erst mal, als wir in den Tobel des Höhenbachs hinein radelten. Am Wasserfall, wo wir natürlich schoben, wurde es uns dann aber schon warm ;-)

Im Gegensatz zum letzten Mal, war nichts los. Gar nichts :-)

Wir radelten bis zum Ende der Straße über der Roßgumpenalm und legten die Räder dort ins Gras. Wenn eh niemand unterwegs ist, muss man sie ja auch nicht mühsam im Wald verstecken (natürlich werden sie immer gut abgesperrt). Wir kamen bald in die Sonne und konnten unser Ziel vor uns sehen. Der Weg dorthin war aber noch weit.

Am Oberen Mädelejoch gab es eine Pause, dann gingen wir bis zur ‘Kehre, die am weitesten ins Öfnerkar hinein reicht’ und folgten den Trittspuren. Die verliefen sich allerdings bald und wir stiegen halt weglos weiter auf. Zu unserer großen Freude trafen wir auf eine Steinbock-Herde, die total abgebrüht kaum Notiz von uns nahm und uns echt nah heran kommen ließ, bis sie sich dann doch ein wenig aus dem Weg begaben (wir gingen natürlich nicht direkt auf die Herde zu, aber sie waren halt nah bei unserem Weg).

Dann standen wir vor der Scharte, in die wir das letzte Mal runter geschaut hatten. Und wie erwartet war der Aufstieg da hinauf geröllig, bröselig, echt anstrengend und total Sch… Ich graulte mich schon beim Aufstieg vor dem Abstieg.

Von der Scharte aus sahen wir auch direkt den Weiterweg, der netterweise mit roten Punkten markiert ist. Das ist im weiteren Verlauf des Aufstiegs hilfreich, den der Weg ist nicht immer offensichtlich.

Wir stiegen also ein und stellten gleich fest: Weia, da liegt noch Schnee (hatten wir erwartet) und der ist teilweise ganz schön tief und noch dazu gefroren (was wir so nicht erwartet hatten). Der Aufstieg ist noch dazu wie die Scharte arg bröselig, was zwischendurch ein wenig unangenehm ist. Nur da, wo man tatsächlich klettern darf, ist der Fels toll und fest (und war kalt).

Der Weg zum Gipfel ist weiter als man von der Scharte aus annimmt und wir brauchten relativ lang dafür, weil teilweise der Weg durch den Schnee nicht sehr klar war und weil es zwischendurch auch richtig eisig war. Aber - Tadaa! - wir kamen oben an :-)

Den eigentlich geplanten Weiterweg schenkten wir uns aber, weil da auch Wegsuche zu erwarten war (speziell für den Rückweg) und uns die Zeit schon ziemlich fortgeschritten vorkam. Wir wollten nicht im Dunklen runter radeln.

Der Abstieg war oben in der eisigen Rinne ziemlich unangenehm, ging sonst aber besser als befürchtet. Sogar der Abstieg durch die Brösel-Rinne war relativ OK, unten konnten wir sogar ein wenig im Geröll abfahren. Wir machten in der Nähe der Steinböcke nochmal Pause, was die ungerührt zur Kenntnis nahmen (soll heißen, sie bewegten sich gerade mal 3 Schritte weiter).

Bei den Rädern war schon lang Schatten und es zahlte sich aus, dass wir vorsichtshalber noch eine Schicht Kleidung auflegten, denn im Tobel war es schon eiskalt. Wir kamen um halb sieben beim Auto an. Auf den Zusatzgipfel zu verzichten war eine gute Idee gewesen. Wir kommen halt nochmal wieder ;-)


Am Wasserfall geht nur Schieben


Auf den letzten Radl-Metern


Das Ziel im Blick


Lechtaler Herbstblick


Steinböcke ...


... gelassen


Mühsamer Anstieg zur Scharte


Immer noch vor der Scharte


Auf dem Weg zum Gipfel (inzwischen über der Scharte)


Zwischendurch hat es Schnee


Mit Aussicht am Gipfel


Abstieg


Abfahrt

Von engel am 21.10.2018 11:26 • outdoorbergmtb

Donnerstag, 04.10.2018: Eingehtour

Donnerstag, Oktober 18, 2018

Mittwoch sollte eigentlich schon wieder so halbwegs schön sein, aber es war kühl und windig und die Sonne wollte einfach nicht so Recht durch die Wolken kommen. Wir trödelten so lange daheim herum, bis keiner mehr Lust auf was tun hatte und genossen stattdessen Pfannkuchen auf der Terrasse, wo sich dann doch noch die Sonne blicken liess :-)

Für den Donnerstag hatten wir uns nur eine eher kleine ‘Einradel- und Eingeh-Tour’ vorgenommen, denn am Freitag mit dem angekündigten Superwetter hatten wir echt was vor.

Wir parkten in Zöblen und luden die Räder aus. Es war trotz Sonne noch reichlich frisch. Die Radelstrecke liegt um diese Jahreszeit weitgehend im Schatten, so dass es eine Weile dauerte, bis uns warm wurde. Kurz vor dem Ende Radelstrecke kamen wir in die Sonne, aber die Freude war nur kurz, denn schon der Radlparkplatz lag wieder im Schatten.

Und im Schatten ging es dann auch weiter, wir waren wohl einfach zu früh dran für die Jahreszeit. Zwischendurch hatte es sogar schon/noch Frost auf den Gräsern. Auf der rechten Seite lag der lange Grat vom Ponten in der Sonne und von da kamen dann auch jahreszeit-typische Geräusche: Hirschröhren :-)
Aber trotz intensivem Absuchen des ganzen Grates konnten wir kein Tier entdecken. Schön war das trotzdem, Hirsche sind was Besonderes :-)

Der Weg hinauf ins Zirleseck war reichlich matschig. Hätte man sich denken können, war aber trotzdem überraschend. Dort war endlich Sonne uns wir nutzten das zu einer kleinen Pause. Leider war auch leichter Wind, deswegen war das nicht so angenehm wie erhofft.

Wir gingen weiter über den Grat/Rücken und fand kurz vor dem Gipfel eine nette windgeschützte grasige Mulde in der Sonne. Bei der Pause dort schliefen wir beide komplett ein und erwachten erst eine knappe Stunde später. Oha! Aber nett war es :-)

Der Abstieg zu den Rädern ging schnell und war glücklicherweise nicht allzu matschig. Wir hatten gehofft, wenigstens die Abfahrt in Sonne zurücklegen zu können, aber auch dafür war es zu spät im Jahr. Wir gelangten fröstelnd ans Auto und waren sehr froh, dass es kuschelig warm da drin war ;-)


Start in der Sonne


Schattiger Aufstieg


Pause am Zirleseck


Gemütliche Mulde am ‘Nebengipfel’


Abstieg


Die letzten Meter

Von engel am 18.10.2018 22:58 • outdoorbergmtb

SaSo: 15./16.09.2018: Urlaubsende

Samstag, September 29, 2018

Der Urlaubsende-Samstag war nötig zum Aufräumen, Wegräumen, Waschen, Einkaufen und generell, um die Arbeitswoche ab Montag vorzubereiten.

Am Sonntag schwangen wir uns nochmal aufs Radl, um die aller-mountainbikigste Runde zum Weiher und zum Brotzeitstüble zu fahren. Ich hatte schon im Vorfeld verweigert, mich in irgendeiner Form mit Pilzen beschäftigen zu wollen, aber der beste Allgäuer von Allen, im tiefsten Inneren seines Herzens ein überzeugter Jäger und Sammler wie auch die beste Mom, kam natürlich an den auch auf der Bikerunde vom Rad aus zu sehenden Steinpilzen nicht vorbei.

Wir genossen Kaffee und tollen Kuchen im frisch wieder-eröffneten Brotzeitstüble (die hatten grad 3 Wochen Ferien) hatten am Abend ein weiteres feines Steinpilzessen. Nach dem trockenen Sommer hatte ich mit einer solchen Pilzsaison wirklich nicht gerechnet.

Von engel am 29.09.2018 10:29 • outdoormtb

Den restlichen Urlaub verbrachten wir erholsam.

Freitag radelten wir über den netten Steilweg am Blender und den Hohen Kapf erst zum Brotzeitstüble, dann zum Baden. Auf dem Weg labten wir uns an den Brombeeren die es derzeit überall hat. Ich mag ja Himbeeren lieber, aber der beste Allgäuer von Allen ist ein großer Brombeer-Fan.

Am Samstag radelte er dann auch zum Brombeeren-Sammeln, während ich einkaufen ging, Wäschen wusch und ähnliches. Am Nachmittag gab es dann Brombeerkuchen, der sehr gut schmeckte, aber optisch eher ein Unfall war. Quark allein reicht wohl nicht, man muss auch Gelatine verwenden.

Sonntag suchten wir und die maximal mountainbikigeste Route über Blender und Kapf, um erst zum Kuchen essen (Brotzeitstüble) und dann zum Baden zu radeln. Da haben wir inzwischen eine wirklich schöne Runde gefunden, die fast nirgends langweilig ist :-)

Mir fehlt lediglich für das Stück zwischen Wegscheidel und Eschach noch was, aber den einzigen möglichen mountainbikigen Umweg müssen wir mal von oben her ausprobieren, sonst schieben wir womöglich eine halbe Stunde lang die Räder. Das ist ja auch nix.

Von engel am 15.09.2018 12:54 • outdoormtb

Donnerstag, 16.08.2018: Irrweg und Pech

Dienstag, September 04, 2018

Für die lange Tour am Donnerstag standen wir früh auf und fuhren nach Holzgau ins Lechtal. Als wir da - in der Sonne - die Räder ausluden, war es noch ordentlich frisch. Wir zogen vor dem Losradeln noch was an und das war auch gut so, denn in der schmalen Höhenbachklamm war es echt kalt.

Natürlich konnten wir den steilen Weg am Wasserfall hinauf nicht radeln und schoben. Danach geht das Radeln aber wieder gut und ich freute mich schon auf die Abfahrt. Bis zur Alpe ist es echt weit!

Es kamen uns unendlich viele Leute im Abstieg, zum Teil in richtig großen Gruppen von etwa 20 Leuten, entgegen. Das Höhenbachtal ist ja Teil des E5 und deswegen ist da auch unter der Woche ordentlich was los. Auch hier wurde allseits registriert, dass wir mit echten Rädern unterwegs waren und das gab teilweise ganz schön anerkennende Blicke - dabei wird es erst nach der Alpe wieder richtig steil.

Nach der Alpe hatte ich eigentlich Ruhe erwartet, aber der größte Teil der E5-Wanderer nahm lieber die Forststraße als den Wanderweg. Das finde ich erstaunlich, wo Forstweg-Hatschen doch so unerfreulich ist. Als wir die Räder am Ende der Forststraße abstellten, waren die meisten Wanderer dann durch. Es wurde deutlich ruhiger.

Wir folgten dem breiten Wanderweg bis zur Abzweigung zum unteren Mädelejoch und gingen dann auf dem schmalen Pfad weiter. Die Radlerei hatte uns beide ganz schön geschlaucht (es war inzwischen heiß und schwül, wie immer) und als wir dann endlich wirklich allein waren und sich ein nettes Fleckchen anbot, machten wir erst mal Pause. Danach wieder losgehen erforderte einige Anstrengung!

Um ins obere Mädelejoch zu kommen, muss man eigentlich einen riesigen Bogen Richtung Krottenkopf laufen, aber die OSM hat an der ersten passenden Stelle eine Abkürzung und wir nahmen die. Es waren bestenfalls Trittspuren, aber man spart da mindestens eine halbe Stunde Weg :-)

Danach gingen wir Richtung Muttler bis zu der Kehre, die am weitesten ins Öfnerkar hinein reicht (passende Beschreibung, aber mit durchaus einigem Interpretationsspielraum!) und verließen den Wanderweg. 2 Kehren unterhalb waren Trittspuren, aber die gingen uns ja nichts an. Direkt über uns bot sich eine wunderbare Rampe zur Querung auf den Rücken an und es sah auch so aus als könne links davon diese Scharte mit dem Wandl sein, die und das man unbedingt vermeiden sollte.

Wir stiegen also hoch und freuten uns ungemein an der schönen Rampe, die den Felsabsatz einigermaßen bequem überwand. Der Blick zum Muttler oben am Grat verriet nicht direkt deutlich, wo das Wandl sein könnte, aber doch, da in der kleinen Scharte könnte es vielleicht sein ...

Wir spazierten auf dem breiten Rücken Richtung in die entgegen gesetzte Richtung. Nach dem ersten Aufschwung passierten wir eine wunderbare Wiese, bei der mir gleich ‘Märchenwiese’ einfiel, obwohl es die natürlich schon sehr oft gibt. Wir stiegen den nächsten Grat-Aufschwung hinauf und blieben dann stehen. Ähem!

Vor uns tat sich eine tiiiiefe Scharte auf, die auf unserer Seite nach einem Absatz gefühlt 30 Meter senkrecht abfiel. Das war dann wohl das Wandl, das man vermeiden und keinesfalls abklettern sollte. Und die gefühlten 30 Meter waren wohl eher reale 10 Meter. In jedem Fall sah das nicht ratsam aus und wir kehrten erst mal um und machten auf der ‘Märchenwiese’ Pause.

Uns war schon klar, wo wir den Fehler gemacht hatten (die Trittspuren 2 Kehren weiter unten), allerdings hatten wir beide aus Beschreibung und Karte unabhängig voneinander die falsche Kehre rausgelesen und den Rest dann wohl auch missverstanden. Allerdings hatten wir den Text der Beschreibung nicht dabei (im Nachhinein: der zweite Fehler war, direkt aufzusteigen).

Der beste Allgäuer von Allen wollte runter und rüber und die Tour fertig gehen. Mir tat der Fuß weh (was Neues, damit mir nicht langweilig wird: Hallux) und mir graute eh schon vor dem langen Abstieg und so ließen wir es bei dem Fehlversuch und wollten später stattdessen halt auf den Muttler gehen. Erst mal aber gab es an diesem wunderschöne Plätzchen mit der genialen Aussicht eine ausgedehnte Pause.

Danach gingen wir über den Grat zum Muttler (völlig problemlos, die mögliche tiefe Scharte gab es nicht ;-)), genossen da nochmal die großartige Aussicht und stiegen dann ab. Nach den ersten 5 Kehren - wir waren noch nicht mal bis zu unserem Abzweig gekommen - fühlte sich plötzlich mein linker Schuh komisch an.

Ich besah mir den Stiefel und fluchte: die Sohle hatte sich von hinten bis zur Mitte des Schuhs gelöst und flappte nun blöd rum. Und das an meinen neuen (naja fast, so 8-10 Jahre sind sie schon alt) ‘Kletterstiefeln’ (so bezeichnet, weil sie eine halbe Nummer zu klein sind und ich super drin stehe - dafür bekomme ich manchmal blaue Zehen)! Damit habe ich jetzt offiziell das erste Paar Stiefel, wo sich wegen Selten-Nutzung die Dämpfungssohle aufgelöst hat (ich hab Meindl, nicht Hanwag, aber das ist dasselbe Problem)!

Na prima! Ich war echt froh, dass wir die geplante Tour nicht gemacht hatten (ganz tolle Vorstellung: ohne Sohle im Klettergelände zu stehen) und auch der beste Allgäuer von Allen schaute nicht mehr gar so traurig die beiden verpassten Gipfel an. Ich ‘verpflasterte’ die Sohle, dann stiegen wir weiter ab, wobei ich versuchte, den linken Stiefel zu schonen, aber der war halt an dem Bein mit dem ‘guten’ Knie und musste deswegen schon aus Prinzip mehr aushalten.

Der Abstieg ging dann trotz des verpflasterten Stiefels recht gut. An der Pause nach dem Steilstück bemerkte ich, dass das Tape am Rand halb durchgelaufen schien und pappte einfach nochmal eine Ladung Tape drauf. Das hielt dann bis unten.

Der Hatsch zu den Rädern war - wie immer in der Gegend - am Ende fürchterlich lang. Wenn man dann aufs Rad steigt, weiß man ganz genau, warum man sich die steile Straße hinauf gequält hat :-) Das spart locker 5 Kilometer Hatscherei (und gut 400 Höhenmeter)!

Wir werden trotz der langen Rumhatscherei aber demnächst wieder kommen. Da warten noch 2 Gipfel und eine (andere!) Scharte auf uns.


Wo man nicht mehr radeln kann, muss man schieben


Auf dem Weg zur Alpe


Das Ziel (Mitte hinten) im Blick


Steiler Anstieg ...


... auf wunderbar bequemer Rampe


Da! Das erste Ziel (hinten)!


Ähem! (die Scharte ist echt tief und steil, auch wenn das auf dem Bild nicht zu erkennen ist)


Tja. Dann halt eine wunderbare lange Pause.


Ersatzgipfel ...


... mit Blick auf die beiden eignetlichen Ziele.


Abgelöste Sohle :-(((((


Murmelkinder (die wussten dass da was war, guckten aber in die falsche Richtung)


Abfahrt duch neugierige Jungkühe


Abfahrt

Von engel am 04.09.2018 22:18 • outdoorbergmtb

Am Dienstag war wie angekündigt den ganzen Tag über schlechtes Wetter (mehr oder weniger, mal Regen mal nicht, eher kühl) und wir nutzten den Tag zum Erholen (nach dem beschleunigten Abstieg am Montag durchaus nötig) und für den Kram, den man daheim halt auch im Urlaub so machen muss.

Am Mittwoch (Feiertag in Bayern) wurde das Wetter dann doch nicht so schnell so schön, wie wir uns das gewünscht hätten, deswegen verschoben wir die geplante lange Tour auf den nächsten Tag. Für das Ausweichziel parkten wir an der Bärenfalle bei Musau und luden dort die Räder aus, um zur Musauer Alm zu radeln.

Es war mehr los als, als wir selbst mit Feiertag vermutet hatten. Wo sich der ‘Fußweg’ (auch eine Forststraße) von der Mountainbike-Strecke trennt, war dann weniger los. Wir waren die absolute Ausnahme mit unseren ‘echten’ Bikes, sonst waren fast nur E-Bikes unterwegs und ich sah, wie ein paar Leute ganz erstaunt den fehlenden Akku registrierten.

An der Musauer Alm stellten wir die Räder ab und gingen zu Fuß weiter. Der Weg führt über ein nettes schmales Steiglein in das Hochtal unter der Schneid und verschwindet da dann. Das Hochtal ist ziemlich sumpfig (auch jetzt) und man muss es erst mal irgendwie queren und findet dann früher oder später auf der anderen Seite ein noch schmaleres Steiglein, mit dem man in Gehrenjoch aufsteigt. Das ist eine schlammige und matschige Angelegenheit, wo man gelegentlich so vorsichtig wie auf Eis gehen muss ;-) Auch bei der aktuellen Trockenheit!

Es war auch weiterhin feucht und erdig auf der Querung rüber zur Gehrenspitze (was natürlich ganz prima ist, wenn man danach klettern will), aber das ist inzwischen nichts Neues mehr. Das ist da scheints immer so.

Wir waren natürlich nicht allein unterwegs, mit uns waren 5 Leute auf dem Weg zur Scharte, von denen 2 nach ‘richtigen’ Kletterern aussahen. In der Rinne kamen uns 2 Leute entgegen und am Gipfel saßen 4 Jungs (um die 20, schätzungsweise, und dem Geplapper nach ein wenig aufgeregt) und noch 2 Leute. So war der Aufstieg problemlos und es fand sich auch noch ein Gipfel-Plätzchen. Sonne schien auch grad, deswegen blieben wir eine Weile.

Der Abstieg war dann ein wenig langwierig, weil die 4 Jungs, trotz eines gehörigen Zeit-Vorsprungs, eine Weile brauchten. Auch sonst war der Abstieg ereignisreich, denn die halb-und-halb Ziegen, die im Aufstieg weit links oben auf einem grasigen Gratstück gewesen waren, hatten die Seite gewechselt und waren nun auf der anderen Seite. 2 Ziegen hatten aber wohl den allgemeinen Aufbruch verpasst und liefen mit uns den Weg runter, immer knapp über uns in reichlich steilem Gelände. Die sind schon sehr geländegängig, die Ziegen!

Am Gehrenjoch standen uns zunächst Kühe im Weg, die den Zaun-Durchschlupf blockierten. Der beste Allgäuer schritt entschlossen auf die Kühe zu und schob sie weg. Ich sauste dann schnell hinterher, bevor sie die Lücke wieder schlossen :-)

Wir stiegen über den rutschigen Dreckweg zurück ab ins Hochtal (ich musste zwischendrin meine Stiefel von einem dicken Dreck-Gras-Bollen befreiden, wegen dem ich gar nicht mehr richtig laufen konnte, was für eine Sauerei!) und machten unten eine kleine Pause, als gerade mal Sonne war. Das dauerte allerdings nicht lang.

Wir stiegen weiter ab zur Musauer Alm und kehrten auf Kaffee und Kuchen ein. Weder Kaffee noch Kuchen waren schlecht (eigentlich sogar gut), aber die Alm ist schon arg auf Massenbetrieb ausgelegt, das gefiel mir nur solala. Die Abfahrt zum Auto ging dann schnell.


Anfahrt


Anstieg


Im Kar


Auf dem Weg zum Gipfel


In der Rinne


Kurz vorm Gipfel


Gipfel


Geländegängige Ziegen


Gruppenbild mit Ziege


Kuhblockade


Abfahrt

Von engel am 01.09.2018 17:17 • outdoorbergmtb

Montag, 13.08.2018: Punktlandung

Dienstag, August 28, 2018

Das Wetter für Montag war signifikant schlechter geworden und wir diskutierten lang, ob wir es wagen sollten, ausgerechnet ins Parzinn zu fahren, wo es erfahrungsgemäß immer als erstes regnet. Aber die Gewitter waren erst für den Nachmittag angesagt und bis dahin würden wir ja schon wieder im Abstieg sein. Dachten wir jedenfalls.

Also fuhren wir bei schönstem blauen Himmel nach Boden und radelten zur Materialseilbahn. Es war kühl und reichlich feucht, so dass wir schwitzten (eher: kondensierten), obwohl uns bestenfalls mäßig warm war. Als wir in die Sonne kamen, änderte sich das. Da schwitzten wir und es war uns warm ;-)

Von der Hütte aus sieht man das nächste Zwischenziel, die Scharte, und das sieht echt nicht weit aus. Das ist aber eine optische Täuschung, denn erst läuft man eine Weile durch ein idyllisches Gras-Latschen-Findling-Feld, wo es dauernd hoch und runter geht und dann muss man im Geröll in die Scharte hinauf und das ziiiieht sich endlos. Und ist anstrengend.

In der Scharte machten wir kurz Pause und betrachteten das Wetter. Wir rechneten mit etwa 2 1/2 Stunden Kraxeln zum Gipfel und wieder zurück. Der Himmel war in alle Richtungen schön blau mit Schäfchenwolken, die Gewitter schienen noch nicht im Anmarsch zu sein. Wir stiegen also ein.

Erst mal muss man einen schuttigen bröseligen Hang hinaufsteigen. Die Rinne danach ist schon ordentlich glatt von den vielen Begehungen. Die restliche Kletterei ist selten schwierig oder ausgesetzt und nirgends so abgelutscht wie in der Anfangsrinne. Zwischen den Kletter-Partien sind auch einige Geh-Passagen. Die schwierigste Stelle ist etwa in der Mitte, wo man mit relativ wenigen Griffen auf einem schmalen Absatz erst hoch und dann an einem abdrängend Bauch vorbei muss und im Fall des Falles recht weit in eine steile Rinne fallen würde. Natürlich trafen wir genau da auf Absteiger ;-)

Direkt nach der Schüsselstelle sahen wir das erste Mal seit einer Weile nach Westen und stellen einigermaßen erschrocken fest, dass da nun ganz ordentlich schlechtes Wetter aufzog. Um uns herum war aber noch alles eitel Sonnenschein. Wir kraxelten weiter und kamen nach schließlich zum Gipfel. Wir hatten knapp anderhalb Stunden gebraucht und die Sonne war eben verschwunden. Im Westen waren die Wolken noch dunkler geworden. Wir machten ein paar Fotos und stiegen ohne Pause ab.

Ich bin ja rauf schon nicht schnell, runter in solchem Gelände bin ich aber echt langsam. Kein Wunder, Absteigen ohne Stöcke und immer drauf achten, dass das Knie nicht mehr abkriegt als nötig abkriegt (keine verwundenen Schritte, immer mit dem richtigen Bein die hohen Schritte machen, usw.), das dauert halt etwas. Der Abstieg ging sonst gut und wir waren nach einer knappen Stunde zurück in der Scharte.

Dort war es ziemlich windig und wir verzogen uns hinter den großen Stein in der Mitte der Scharte, um eine kurze Pause zu machen und etwas anzuziehen. Als wir nach 10 Minuten aufbrechen wollten, fielen erste einzelne Tropfen. Wir kramten die Regenjacken raus, zogen sie an und standen auf, um abzusteigen. Und da sahen wir die Gewitterfront vielleicht noch 500 Meter von der Scharte entfernt auf uns zu rauschen.

Wir zogen eilends auch noch Regenhosen an und verpackten alles dicht und dann standen wir mitten drin, im Sturm mit Regenfluten und sogar Hagel. Wir sausten so schnell wie möglich nach unten, wobei ‘schnell’ bei mir ja immer sehr relativ ist. Es regnete wie aus Eimern und der Wind blies uns den Regen direkt entgegen. Es wurde umgehend recht kalt, ohne die Regenklamotten hätten wir ernsthaft gefroren. Zwei Mal war irgendwo ein Blitz und kurz drauf donnerte es, aber wir waren inzwischen mitten in den Wolken und sahen kaum was. Immerhin war etwas Zeit zwischen Blitz und Donner, aber man fühlt sich da doch ziemlich unwohl. Eine geeignete Stelle zum Unterstellen gab es nicht, also war Absteigen die beste Lösung. Weiter unten ist besser als weiter oben.

Nach einer Viertelstunde oder so ließ der Wind und der Regen etwas nach, da waren wir fast schon am unteren Ende des Geröllfelds. Auf dem Weg zur Hanauer Hütte ließ der Regen weiter nach und kurz davor hörte er auf.

Wir hatten eine kurze Diskussion, ob wir in der Hütte Pause machen sollten (ich: ja, bitte!, er: nein, zu voll!) und setzten uns dann in die nasse Wiese vor dem Marterl. Mein Knie brauchte nach dem langen und echt stressigen Abstieg wirklich eine Pause.

Wir blieben nicht lang und stiegen weiter zu den Rädern ab. Kurz vorher fing es wieder an zu nieseln. Wir zogen nur die Regenjacken an, aber das Nieseln war eine fiese Finte des Wetters, denn aus dem Nieseln wurde bald schon wieder richtig starker Regen. Als wir am Auto ankamen, waren wir patschnass und mega-dreckig von dem feinen Sand des Forstweges.

Auf dem Heimweg stellten wir die Heizung an und daheim gab es ein heißes Bad. Mitten im Hochsommer :-)


Idyllischer Start :-)


Das Bild, das in der Gegend immer sein muss. Hinten linkslich das Ziel.


Auf dem Weg zur Scharte.


Es geht los. Erst mal die Schuttrinne.


Dann viel und schönes Kraxeln, untebrochen von Gehpassagen.


In der Schlüsselstelle.


Das schlechte Wetter rückt an.


Oben!


Abstieg.


Und dann: Gewitter!


Eiliger Abstieg im Gewitterregen


Rückblick.


Kurz vor den Rädern das letzte Bild. Dann Regen.

Von engel am 28.08.2018 23:06 • outdoorbergmtb
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