Freitag ging trotz schönstem Wetter für den organisatorischen Kram drauf, wegen dem wir den Gardasee verlassen hatten. Immerhin reichte es für einige schöne Minuten auf der Terrasse. Und mit der neuen Kamera spielen konnte ich auch schon mal :-)
Da wir mit einigen Blessuren vom Gardasee zurück gekommen waren, liefen wir am Samstag ‘nur’ über die Sonnenköpfe. Für mein Knie und den Knöchel des besten Allgäuers von Allen war das aber durchaus ausreichend. Am Schnippenkopf nahmen wir eher zufällig den direkten Weg auf den Grat, den wir bislang gar nicht kannten. Der ist schmal und nett, also eher Trittspuren als ein Weg, aber da wir mit Fivefingers unterwegs waren, hätte es diese zusätzliche Schwierigkeit gar nicht wirklich gebraucht. Immerhin: Die neuen FiveFingers können also auch weglos ;-)
Am Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu den Hinanger Wasserfällen. Man vermutet das gar nicht, aber in dem kleinen Wäldchen da unten verbirgt sich ein erstaunlich sehenswerter Wasserfall.
Sonntag war dann wieder Radeln angesagt. Erst mal Schnitzlertal und dann weiter über Jungholz und die obere Stubental-Alpe und die Buronhütte, eine ganz nette Runde. Allerdings hing über dieser Gegend die wohl einzige Wolke Südbayerns und wir froren teils erbärmlich bei der Abfahrt. Nett war es trotzdem und daheim in Kempten war dann auch wieder Sonne!
Tatsächlich war der Himmel am Mittwoch in der Früh klar und blau mit einzelnen Schäfchenwolken. Aaaah, so schön kann der Gardasee also aussehen! Heute war wieder Radeln dran und der beste Allgäuer von Allen hatte aus dem zweiten Moser-Gardasee-Guide eine eher komplizierte aber schöne und anspruchsvolle Runde zwischen Arco und Varone ausgesucht.
Weil die Fahrräder eh schon im Auto waren, fuhren wir die paar Kilometer nach Arco und starteten von dort. Erst mal ging es durch Arco selber, das wirklich eine entzückende Altstadt unter dem grossen Burgfelsen hat. Danach führte eine sehr komplizierte Fahranweisung durch die Wein- und Oliven-Haine hinter Arco, in denen wir uns irgendwann komplett verfuhren und auf unfahrbar steilen Betonpisten landeten.
Nach einiger Suche (und etwas Schieben) kamen wir dann aber doch auf die kleine Strasse nach San Giovanni al Monte. Da hatte es regen Mountainbike-Verkehr, denn die Tour nach San Giovanni wird heftig beworben.
Wir bogen am Doss del Clef auf eine Forststrasse ab und radelten hinauf zur Bocca di Tovo. Das Wetter hatte sich inzwischen deutlich verschlechtert und es grummelte beständig auf der anderen Seite des Berges.
An der Bocca sahen wir 2 jungen Mountainbikern zu, die Biker-Rüstung anlegten (Schienbein-, Knie- und Unterarm-Schützer und Helm natürlich) und sich dann samt aktivierter Helmkameras auf den seitlich hinab führenden Pfad stürzten. Oha. Was uns da wohl erwarten würde?
Ein ziemlich steiniger, teils sehr steiler Trial erwartete uns. Der beste Allgäuer von allen fuhr das Meiste ab, ich hatte natürlich erst mal Bammel, weil ich selten so langsam fahren konnte, wie ich gerne gewollt hätte ;-)
Der Trial ging in eine steile Betonpiste über, dann in eine Forststrasse. Von der sollte dann links ein schmaler Pfad abgehen. Einen Pfad fanden wir keinen, aber etwa in der richtigen Gegend eine nigelnagelneue Piste. Die nahmen wir und das war wohl richtig, denn daraus wurde bald wieder ein teils steiler halb verfallener Maultierpfad.
Übung macht die Meisterin ;-) Nein, natürlich nicht, aber ich wurde dann doch immer mutiger und lernte eine Menge dazu.
Unser Timing konnte sich sehen lassen. Kaum hatten wir den Pfad hinter uns und näherten uns Tenno, holte uns das Gewitter ein und es fing an zu regnen. Wir nutzten die Gelegenheit zu einer Pause mit Kaffee und Croissant. Leider liess das Gewitter dann nicht wirklich nach, so dass wir die weitere Runde abbrachen. Aber die hätten wir eh nicht fertig fahren können, uns war die Zeit ziemlich davon gelaufen.
Der Donnerstag fing wieder strahlend schön an. Klar, das war unser letzter Tag, wir mussten heim. Auf dem Heimweg hatten wir vor, in Sarche einen relativ kurzen Klettersteig zu machen und dann gen Norden zu düsen.
Den Rino Pisetta hatten wir vor Jahren schon mal gemacht und ich hatte da eine einzelne sehr schwere Stelle in Erinnerung. Sonst nichts mehr. Der Zustieg zum Klettersteig ist nicht ganz einfach, weil der ganze Wald unter dem Dain Picol von Pfaden durchzogen wird. Einmal eine falsche Abzweigung gewählt, ist die Wegfindung ganz entschieden schwierig.
Wir brauchten 3 schweisstreibende Versuche, um schliesslich an der richtigen Stelle an die Wand zu kommen. Hmmm. Die Einstiegswand sah schon mal anspruchsvoll aus. Wir guckten den beiden einzigen anderen Ferratisti zu, wie sie am Seil die glatte Wand hinauf turnten und machten uns dann auch an den Steig.
Es zahlt sich nicht wirklich aus, einen Klettersteig schnell mal aus der Karte rauszusuchen ohne sich tatsächlich auf diesen speziellen Steig vorzubereiten. Kletterschuhe wäre nicht schlecht gewesen. Und Klettersteighandschuhe, denn dank des inzwischen reichlich glatt polierten Felses musste man oft ins Seil greifen (wir mögen eigentlich beide die Steige lieber, wo man im Fels gehen kann).
Wir brachten die Einstiegswand problemlos hinter uns und kletterten am Notausstieg vorbei. Nach zwei weiteren glatten Passagen mit einer eher ekligen Querung kam der beste Allgäuer von Allen zu genau der Stelle, an die ich mich noch erinnern konnte. Eine trittfreie Querung zu einer senkrechten Passage. Und rutschte in der Querung mit beiden Bergstiefeln gleichzeitig ab.
Er fiel zwar nicht in die Sicherung, aber wir beschlossen, den Steig abzubrechen. Die Blasen an 3 Fingern von Ralles rechter Hand wären weiterer Seilhangelei wenig dienlich gewesen und ich hatte auch schon sehr gestresste Hände. Für den Rino Pisetta muss man sich einfach besser ausrüsten. Wir kletterten zurück zum Notausstieg (nicht ganz einfach, das) und folgten dem Seil teils durch Vegetation krabbelnd zurück zum Einstieg und stiegen nach Sarche ab.
Zum Ausgleich für die Niederlage wäre uns ein ordentliches Eis Recht gewesen, aber Sarche besteht nur aus einer grossen Kreuzung und es gab keine Gelateria dort. Wir gönnten uns feine Pasta zwischen den beiden Seen stattdessen. Danach blieb nur noch, nach Hause zu fahren.
Die Vorzeige-Mountainbiketour am Gardasee ist laut Moser-Bike-Guide die grosse Tremalzo-Runde. Über 2000 Höhenmeter bei über 60 Kilometern. Zum Ausgleich grossartige Landschaft, tolle, einsame Strassen, Forstwege und Trials und natürlich haufenweise Ruhm und Ehre. Und viele Möglichkeiten zum Abkürzen, sollte man sich da doch ein wenig übernommen haben ;-)
Am Montag stellten wir also den Kangoo in aller Frühe wieder am Parkplatz vor der Ponale-Strasse ab, luden die Räder aus dem Auto und starteten zur grossen Runde. Die 8 Kilometer von Varone nach Riva und vor allem hinterher zurück schenkten wir uns :-)
Das Wetter hätte laute Vorhersage vom Freitag am Montag recht gut sein sollen (Internet war in unserer Billig-Unterkunft etwas schwierig), aber zunächst waren die Berge rund um den Gardasee wolkenverhangen. Wir waren aber guter Dinge: Gardasee, Süden, das würde schon werden.
Die Ponale-Strasse war genauso schön zu radeln und zu begucken, wie schon am Vortag. Die Abzweigung zum Fausto Susatti hatten wir bald hinter uns und radelten vergnügt weiter Richtung Abzweigung Ledrosee und Pregasina und machten allenaselang Fotos. An der Abzweigung nahmen wir die Strasse nach Pregasina und die Strecke stieg ein wenig an, aber es war kaum jemals so steil, dass man hätte in den ersten Gang schalten müssen.
Kurz nach Pregasina wurde es etwas steiler und zwei Mal sogar richtig steil, kurz nur. Das Radeln war wirklich vergnüglich, allerdings kamen wir kurz hinter Pregasina in die Wolken, so dass die Sache mit der Aussicht und der grossartigen Landschaft, die uns versprochen worden war, ein wenig zu wünschen übrig liess. Aber das würde schon noch werden, Gardasee, Süden und so.
Zunächst wurde es allerdings nass. Es fing nämlich an zu nieseln und dann ordentlich zu schütten. Wir stellten uns eine halbe Stunde im Wald unter ein paar grossen Bäumen unter und harrten der Dinge die da kamen. Schöneres Wetter, ganz sicher! War dann mehr oder weniger auch so, denn es hörte auf zu regnen und nieselte nur noch gelegentlich aus den Wolken um uns herum vor sich hin.
An der Malga Palaer machten wir dann den einzigen Fehler des Tages und nahmen die falsche Strasse, weil da viele Reifenspuren waren. Die Strasse, bei dem im Bike-Guide stand ‘nicht nehmen, unfahrbar’, wie wir später feststellten. Man kann dem nur zustimmen, das war wieder so wüste Abfahrtspiste für Halbverrückte. Wir radelten etwa 20 Meter und schoben die Räder dann etwa 200 Höhenmeter hinauf zum Passo Rocchetta. Hätte man auch einfacher haben können, die Forststrasse macht einen schönen Bogen um die Piste.
Vom Passo Rocchetta aus ging es erst mal einen schönen weitgehend fahrbaren Trial immer am Rand eines Abgrunds entlang (man hätte da bestimmt ganz toll zum See hinabsehen können), der sich im weissen Nichts verlor. Ganz erstaunlicherweise fand sich am Ende des Trials ein Kiosk, wo man Getränke und Snacks kaufen konnte. Wir gönnten uns eine Pause mit einem Panini und radelten dann auf der Tremalzo-Forststrasse, die dort anfängt, weiter.
Es geht eine ganze Weile lang in leichtem Bergauf-Bergab immer mehr oder weniger am Grat, bzw. Rücken entlang. Die Strasse ist leicht zu radeln, allerdings hätte gelegentlich etwas mehr Aussicht nicht geschadet. Immer nur Weiss-in-Weiss wird auf Dauer doch ein bisserl langweilig. Ausserdem war es im Nebel da oben auf über 1200m ganz entschieden kühl, darauf waren wir nur sehr bedingt eingestellt.
Nach dem Passo Nota, der letzten Abbruch-Möglichkeit ins Ledro-Tal (Umdrehen geht aber natürlich immer) ging es dann endgültig hinauf zum Tremalzo-Tunnel. Wieder und wieder fiel uns auf, dass die Landschaft da oben ganz und gar grossartig sein musste, denn die Strasse windet sich manchmal in atemberaubenden Kehren durch steile Felsen und man sah an der Seite interessante Felstürmchen. Sonst sahen wir aber im Wesentlichen Nebel.
Trotz der (vermutlich) gewagten Streckenführung ist die Tremalzostrasse nie besonders schwierig zu radeln oder besonders steil, so dass wir am Tunnel zwar reichlich Hintern-Weh von der langen Sitzerei hatten, aber uns keineswegs erschöpft fühlten. Die Strecke ist natürlich lang, aber durch die gemässigte Steigung ist der Anstieg durchaus verträglich.
Nach dem Tunnel geht es dann bergab. Auf der Ledro-Seite war sogar etwas Sonne zu sehen. Bis zum Rifugio Garda dachten wir noch mit leichter Jacke und Pulli auszukommen, dort rüsteten wir aber mit Regenklamotten und Handschuhen auf. Trotzdem war uns nach der halben Abfahrt einfach nur erbärmlich kalt und wir machten an einem sonnigen windgeschützten Plätzchen an der Strasse eine Pause zum Aufwärmen. Selten eine Pause direkt an einer Strasse so genossen :-)
Bald waren wir im Tal und konnten auf der prima ausgebauten und beschilderten Radstrecke das Ledro-Tal Richtung Gardasee befahren. Am See gab es an einem Campingplatz endlich Kaffee und ein Muffin, dann stürzten wir uns auf der alten Ponale-Strasse gen Gardasee und schafften es Sekunden vor dem Regen die Räder wieder im Auto zu verstauen. Alles zusammen: 2063 Höhenmeter, 63 Kilometer, gut 11 Stunden mit allen Pausen :-) Aber wir müssen die Runde bei Gelegenheit wiederholen. Ich würde schon gern mal sehen, wie es da oben aussieht.
Für den Dienstag hatten wir uns die Via Ferrata dell’ Amicia vorgenommen, den ‘Leiternsteig’. Als ich das erste Mal aufstand, regnete draussen wie aus Kübeln. Beim zweiten Aufstehen schüttete es immer noch. Wir nutzten die Gelegenheit und kauften nochmal im Supermarkt ein und gönnten uns ein ausgiebiges Frühstück. Danach regnete es noch immer.
Irgendwann hatten wir genug und beschlossen, einen Regenspaziergang zu machen. Von Riva hinauf zur Chiesa Santa Barbara, der kleinen auch nachts beleuchteten Kapelle direkt über Riva und der Bastione. Den gesamten Hochweg liess der Regen nicht einmal nach. Auf dem Runterweg täuschte das Wetter mit einer kurzen Regenpause an und schlug dann, während wir in Riva Kaffee und Kuchen genossen, wieder zu und gab nochmal alles. Zurück am Apartment schien es aber aufzuklaren. Wir schöpften Hoffnung für den nächsten Tag!
Vor dem Abendessen machten wir noch einen Abstecher zur Cascata Varone, von der wir eigentlich gar nichts gewusst hatten. Aber überall gab es Hinweisschilder. Das war dann schon sehr beeindruckend. Die Cascata Varone ist ein hoher Wasserfall, der sich eine extrem enge hohe Klamm gegraben hat und den man unten und oben über 2 Tunnel besuchen kann. Von aussen ist der Wasserfall nicht zu sehen, nur zu hören.
In den beiden Tunnels wird man komplett eingenebelt und nass gesprüht, speziell im oberen. Fotografieren ist praktisch unmöglich. Wir hatten zwar jeder einen Regenschirm dabei, man hätte aber einen Trockenanzug und eine Unterwasser-Kamera gebraucht. Das war höchst beeindruckend!
Den ersten halben Tag, also Samstag, nutzen wir für eine Mountainbike-Einradeltour direkt vom Apartment aus. Obwohl die Tour eigentlich aus dem Moser-Bike-Guide war, fing sie recht langweilig an, nämlich auf der Strasse von Riva zum Tennosee. ‘Wenig befahren’ ist vielleicht relativ ;-)
Später wurde die Tour zur Capanna Grassi tatsächlich einsamer, aber sie führte bis fast ganz oben auf Teer, was auf Dauer dann doch ein bisserl langweilig wird, zumal es auch wenig Aussicht gab. An der Capanna gab es ein Panini und Bier, dann machten wir uns an die Abfahrt, wobei wir wenig mehr erwarteten als beim Hochfahren.
Aber da rächte sich, dass ich aus Zeitmangel die Tour nur auf der Karte betrachtet hatte und nicht genau gelesen hatte. Beide waren wir überrascht, als sich der Abfahrtsweg als steiler, steiniger, rutschiger, verfallener Maultiersteig entpuppte. Ähem.
Ich schob anfangs eine Menge, wurde mit Zeit und Übung dann aber mutiger und fand mich schon ganz schön cool, als von hinten 2 Downhillfahrer in einem Tempo an uns vorbei brausten, dass mir fast schwindelig wurde. Ich führe jetzt mal an, dass die ja auch eine Rüstung anhatten und wir nicht ;-) Stimmt aber nicht, ich brauche einfach Zeit, um sowas zu üben. Der beste Allgäuer von Allen hatte den Bogen natürlich schnell raus und musste dann immer wieder auf mich warten.
In Campi war der schwierige Teil vorbei und wir konnten auf einem viel einfacher zu bewältigenden Weg nach Riva runter düsen. Zusammengenommen war das dann wegen der spektakulären Abfahrt doch eine ziemlich tolle Runde :-)
Am Sonntag stellten wir den Kangoo in der Früh an einem der wenigen kostenlosen Parkplätze in Riva ab und stapften zu Fuss die alte Ponale-Strasse Richtung Ledrosee hinauf. Die ist eine der Mountainbike-Strecken am Gardasee und entsprechend befahren. Wir bogen nach ein paar Kilometern von der Strasse ab und schraubten uns in schönster Einsamkeit auf einem kleinen schmalen Steiglein Richtung Cima Capi hinauf.
Wir waren ganz erstaunt, wie allein wir unterwegs waren. Als wir aber den Einstieg des Klettersteigs Fausto Susatti erreichten, wurde schnell klar, warum das so war. Zum Einstieg kommt man nämlich auch schneller und einfacher vom Ledrosee aus. Im Klettersteig waren viele Familien, die uns alle ganz problemlos passieren liessen. Der Steig ist schön angelegt und einfach.
Nach der Cima Capi bogen die vielen Leute alle wieder ab und wir hatten den restlichen wunderschönen Weg entlang der Steilwand des Corna Frea und zurück nach Riva del Garda wieder ganz für uns allein :-)
Der Urlaub fing am Donnerstag (Feiertag) an. Speziell meinereine war noch ein wenig erkältungsangegriffen, aber das hielt mich nicht davon ab, eine schöne Runde um den Grünten herum zu planen. Abbrechen geht ja immer.
Erst mal gings von Wagneritz auf die Grüntenhütte, schlappe 750 Höhenmeter am Stück, ein paar davon sind ganz schön steil. So lang man hinauf braucht, so schnell ist man unten. Und die Scheibenbremsen haben gehalten :-) (Ich hab ja immer Sorgen, dass die heiss laufen, wenn man so weit und so schnell runter düst.)
Über Kranzegg radelten wir dann zur Neumayerhütte, wo wir zum zweiten Mal einkehrten. Kurz vor oben war bei mir dann plötzlich die Luft raus. So als hätte man einen Schalter umgelegt. Wir nahmen das zum Anlass, die Alpe Bürgerschläg und die Rossbergalpe auszulassen und einigermassen gemütlich über das Königsträssle und die Dreiangelhütte zurück zu fahren.
Am Freitag war wie angekündigt Sauwetter. Nach gründlichem Alpenwetter-Vergleich entschieden wir, an den Gardasee zu fliehen. Wir verpassten den Mountainbikes einen grossen Kundendienst (was vor allem neue Bremsbebeläge vorn und hinten bei beiden Fahrrädern bedeutete), organisierten ein günstiges Quartier, packten alles Nötige ins Auto und gingen Essen und früh ins Bett.
Frühes Frühstück um 5, dann nix wie ab in den Süden. Der Plan ging auf, kein Stau am Grenztunnel oder am Fernpass. Nur haufenweise Regen, der etwa am Brenner aufhörte. In Riva del Garda schien dann die Sonne :-)
Mehr davon später, jetzt erst mal Grüntenrundenbilder.
Wieder mal stand nur der Sonntag zur wirklich freien Verfügung, deswegen gab es trotz des schönen Wetters nur eine Wochenend-Sonne-Draussen-Weg-Tour. Und weil ich nicht bergab laufen soll (O-Ton Doc: “Und nehmen sie unterdessen runter besser den Aufzug statt der Treppen.”), sind wir halt radeln gegangen. Man hat ja Möglichkeiten.
(Wobei ich nicht sicher bin, inwieweit der Doc Bergradeln sanktioniert hätte. Immerhin tat hinterher nichts weh - OK, das Sitzfleisch ein bisserl - was im Vergleich zu den letzten Wochenenden ein signifikanter Unterschied ist.)
Obwohl wir relativ spät dran waren und in der Sonne starteten, war es in der Früh noch ziemlich kühl. Aber als wir nach dem eisigen Enge-Tal auf der Forststrasse zum Breitenberg in die Sonne kamen, wurde es schnell warm und wir waren bald mit hochgekrempelten Hosenbeinen und ärmellosen Untershirts unterwegs :-)
Der Plan war eigentlich, bis zum Ostlerhaus hinauf zu fahren (laut Karte ist das eine Forststrasse), aber die ‘Strasse’ besteht nur aus Felsbrocken und man kann das kaum vernünftig radeln. Wir disponierten um, fuhren gemütlich in der Sonne wieder hinunter ins Enge-Tal und radelten in frostigem Schatten auf der anderen Seite unter dem Einstein entlang Richtung Schönkahler und Sonne. Wir hatten da eine Forststrasse gesehen, die so aussah, als könne man darüber problemlos zurück ins Tannheimer Tal kommen (allerdings kannten weder die Papier-Karte noch die OpenStreetMap im GPS diese Strasse).
Im Schatten fuhren wir an wunderschönen Eisblumen entlang, in der Sonne waren dann wieder T-Shirt-Temperaturen :-) Die Forststrasse führte wie geplant an der Schönkahler-Alpe vorbei in Richtung Tannheimer Tal, endete dann aber abrupt an einem kleinen Wendekreis. So kamen wir auch noch zu einer netten Trial-Einlage auf dem Normalweg zum Pirschling. Ich Feigling stieg natürlich an der steilsten Stelle ab und schob ;-)
Kaffee und Kuchen gab es dann daheim, das Tannheimer Tal ist sozusagen geschlossen geschlossen. Jedenfalls war da, wo noch Sonne war, kein Einkehren möglich. Fein wars :-)
Und jetzt könnte dann zwengs mir endlich der Schnee kommen!
Andi und Ilona haben wieder Allgäu-Urlaub gemacht, da bot sich mal wieder eine gemeinsame Tour an. Beim Überlegen, was denn eine schöne Tour wäre kamen wir lustigerweise alle auf dieselbe Idee, daher trafen wir uns am Samstag in der Früh am E-Werk um Ostrachtal, um die Hohen Gänge zu begehen.
Der letzte Urlaubstag, Sonntag, sollte unglaublich heiss werden, 35 Grad oder so. Radeln ist immer gut, wenn es heiss ist und ausserdem ging ja grad eh nichts anderes. Wir entschieden uns für die wunderschöne Schwangau-Plansee-Runde. Die ist, obwohl man durch Schwangau und den ganzen Touri-Trubel muss, grösstenteils schön einsam, führt durch wunderbare Landschaft und bietet als ganz besondere Schmankerl den Jägersteig, einen netten Trial (wo ich natürlich viel geschoben habe) und den Plansee, wo man prima baden kann. Letzteres passend zu den Temperaturen :-)
Schön war’s. Und ein paar Bildchen hab ich auch noch.
Kurz vor dem nächsten Wochenende noch kurz ein paar Worte zum letzten Wochenende, an dem wir Samstags an den Räder rumgebastelt und Ähnliches gemacht haben und am Sonntag von daheim aus eine Runde mit den frisch gewarteten Bikes gemacht haben.
Die Streckenauswahl daheim rum ist natürlich viel grösser als wenn man in den Bergen mountainbiken geht. Ich versuche immer, möglichst neue Strecken auszusuchen, die wir noch nicht gefahren sind. Das hat den Vorteil, dass es interessant ist und den Nachteil, dass man gelegentlich die Orientierung verliert und nicht so Recht weiss, wo man gerade ist. So lange man der Route auf dem GPS folgen kann, ist das unproblematisch.
Aber irgendwo in den Wäldern zwischen Kürnachtal und Kreuztal war ein Weg gesperrt. Sowohl auf dem GPS als auch auf der Karte (ja klar hab ich trotz GPS auch immer eine ‘echte’ Karte dabei) bot sich eine relativ einfache Umfahrung der gesperrten Strecke an, die wir dann auch nahmen. Allerdings erwischten wir dabei einen falschen Weg, was aber nicht gleich auffiel. Unser Weg endete dann aber irgendwann in Gebüsch und Unterholz. Nach einer ganz ordentlichen Strecke natürlich.
Man dreht ja nicht gern um. Der richtige Weg konnte nicht weit weg sein und da war ein beinahe noch zugewachsener Weg, der genau da hin zu führen schien. Nachdem wir die Bikes mühsam durch Gestrüpp bugsiert hatten, standen wir plötzlich auf einem Bauernhof vor 2 recht erstaunten Leuten. Gut, dass es auf dem Hof keinen Hund gab! Mit Hofhunden haben wir keine guten Erfahrungen.
Der Rest der Strecke verlief weitgehend unspektakulär, wenn man mal davon absieht, dass der Ralle nach einer Pause in den Kürnacher Wäldern nach ein paar Kilometern seinen Helm vermisste. Wir drehten um und fuhren zum Pausenplatz zurück. Der Helm war in den Bach gefallen und tanzte nun fröhlich in den Wirbeln eines kleinen Wasserfalls herum. Gut dass der Wasserfall da war, sonst wäre der Helm wohl schon weit abgetrieben worden.
Bildchen gibt’s auch ein paar.
Dieses lange Wochenende war das Wochenende der Bike&Hike Touren. Ergab sich zufällig, unter anderem natürlich weil die Bikes nach der ersten Tour dann halt schon mal im Auto waren.
Am Donnerstag haben wir mal wieder den Absprung verpasst und einen gemütlichen ziemlich bewölkten Tag daheim verbracht.
Der Freitag sah so bewölkt wie der Donnerstag aus, daher nahmen wir uns nur eine kleine Tour zum Litnisschrofen vor. Wir waren sehr erstaunt, als sich die Wolken an den Bergen komplett verzogen und wir strahlendes Wetter in den Tannheimern vorfanden. Mit den Rädern ging es lang und gemütlich von der Krinnenspitze-Bahn bis zur Ödenalpe. Von da zu Fuss auf den Litnisschrofen und auf demselben Weg zurück. An der Ödenalpe konnten wir grad noch die letzten beiden Kuchenstücke abstauben. Sehr fein!
Von Hinterstein zum Grossen und Kleinen Daumen wollten wir ja letztes Jahr schon mal, da mussten wir aber wegen Gewitter abbrechen. Als wir am Samstag in der Früh in Hinterstein losradelten, waren wir überzeugt, es auch diesmal nicht zu schaffen. Doch obwohl es immer wieder mal tröpfelte und am Ende auch ganz gehörig von hinten grollte, blieben wir bis zuletzt trocken. Womit wir aber ziemlich Glück hatten, denn nur wenige Kilometer weiter (Achtung, Browser-Resize) ging ein gehöriges Unwetter nieder. Die Radlerei wird ab der Abzweigung zur Schwarzenberghütte übrigens extrem anstrengend. Hätte nicht viel gefehlt und ich hätte schieben müssen.
Die Runde am Sonntag von der Gunzesrieder Säge über Siplingerkopf, Heidenkopf und Gierenkopf hätte eigentlich eine kurze gemütliche sein sollen, war dann aber doch (wie üblich) länger als gedacht. Dafür war sie aber wunderschön und über das Gewitter am Ende, das uns erst noch Zeit liess an der Scheidwangalpe Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen, haben wir uns sehr gefreut. Am Samstag waren nämlich die neuen Regenklamotten gekommen und der Test bewies: die sind dicht!