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Komisch

Freitag, September 06, 2002

Ich hätte ja vermutet, dass bei der Versteigerung des kostbaren Inhalts unserer Garage die beiden Kawas das meiste Interesse auf sich ziehen würden. Immerhin sind die doch so schön und so schnell und mit soviel Power und ... ich schweife ab.

Weit gefehlt. Die Maschine, die sowohl nach den Zugriffszahlen als auch nach der Anzahl der Kontaktaufnahmen bei weitem das meiste Interesse auf sich zieht, ist der Büffel. Eine Mail und ein Anruf, und das nach nicht mal einem ganzen Tag bei Ebay. Gebote gibt's natürlich noch keine. Da ich realistische Mindestgebote reingeschrieben habe, werden die ersten eh erst bieten, wenn die Maschinen kurz vorm Auslaufen sind. Wenn überhaupt jemand bietet, heisst das ...

Ich fürchte, mit dem Thema Motorräder werd ich euch in nächster Zeit öfters belästigen. Kein Wunder - ich fahre seit 14 Jahren Motorrad und habe mindestens 5 Jahre davor davon geträumt, fahren zu dürfen. Und obwohl ich kaum noch zum Fahren gekommen bin, denke ich immer noch von mir: 'Motorradfahrerin'. Stimmt eigentlich schon eine Weile nicht mehr.

Früher war das so. Ich hatte jahrelang nur ein Motorrad, kein Auto. Eine Honda XL 500 R, damals die hübscheste Enduro ever. Und so hoch, dass ich wirklich nur grad eben so mit den Zehenspitzen auf den Boden kam. Dieses Motorrad habe ich mir mühsam mit Nachhilfestunden erarbeitet - vorher hat mir meine Mom extrem widerstrebend einen Kredit gewährt. Am Ende war es ihr dann lieber, ich fahre selber als dauernd bei irgendwem mit. 'Ich weiss, dass du vernünftig bist!', sagte sie, bevor sie mir das Geld gab.

Sie hatte mehr oder weniger recht. Ich hatte 14 Jahre lang keinen Unfall und nur wenige brenzlige Situationen (und hier kann ich nicht anders als betonen, dass ich nie lahm unterwegs war) ..... nachdem ich 4 Tage nach dem Kauf der XL in Italien im Krankenhaus gelandet war, heisst das.

Mann, war das grässlich da. Ein Krankenhaus am Comer See, das mit kleinen weissen Kacheln an Wänden und Boden bei mir den Eindruck hinterliess, in einer Abdeckerei gelandet zu sein. Und nur ein einziger Arzt sprach genügend Englisch, um mir zu erklären, was los war. Die Schmerzen, mit gebrochenem Schlüsselbein und geknicktem Stolz von meinen Eltern über die vielen Kurven des Malojapasses und des Julier heim gefahren zu werden, waren eine Wohltat gegen diese eine Nacht da unten.

Auch das, was mir der Kemptner Notarzt antat, als er mein Schlüsselbein zusammen mit 2 Pflegern und einem Knie im Rücken ohne Betäubung einrichtete, war ein Klacks dagegen. 'Wer Motorrad fährt, muss was aushalten!' erklärte er mir hinterher, als ich nach meinem Schrei (und ich hatte mir vorher vorgenommen, keinen Ton von mir zu geben) wieder zu Atem kam. Auch wenn das brutal klingt - dieser Arzt ist einer der kompetentesten und nettesten, die mir je begegnet sind.

Wahrscheinlich habe ich an dieser Stelle auch den letzten treuen Leser verloren ;-)

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende :-)

Von engel am 06.09.2002 06:50 • longgone(5) Kommentare