Nach einer unruhigen Nacht (anscheinend bin ich mein Münchner Bettchen nicht mehr gewöhnt) frühstückte ich gemütlich und ‘arbeitete’ noch ein wenig. Irgendwann werde ich aus den Lernplattformen fliegen, bis dahin will ich sie aber noch gründlich nutzen.
Nebenan, wo die starken Raucher wohnten, wird renoviert. Das war am Dienstag nicht weiter auffällig, an diesem Morgen wurde aber sehr ausdauernd gebohrt. Dass die Raucher raus sind, ist bestimmt gut fürs Schlafen, weil dann nicht mehr in der Früh um 5 stinkender Zigarettenrauch ins Schlafzimmer zieht, aber das werde ich ja hoffentlich nicht mehr genießen können.
Am späten Vormittag packte ich meinen Kram und fuhr in den Tower. Mit den Sicherheitsleuten machte ich gleich aus, wie ich nach Abgabe meiner Karte wieder aus der Tiefgarage kommen würde (einfach melden) und ging dann hoch zur letzten Telko ever. Dann gab ich Chef die Parkkarte und sah zu, wie er die Firmenkarte zerschnitt. Uff!
Die Telko war seltsam. Alle waren ein bisserl traurig und so wirklich was zu besprechen gab es ja nicht. Noch sagt jeder, dass wir uns halt im nächsten Sommer mal im Biergarten treffen werden, aber ob das klappen wird, steht in den Sternen. Schaumermal. Dann fuhr ich heim.
Inzwischen waren die besten Eltern heimgekommen und hatten nach diversen Telefonaten festgestellt, dass sie sich nicht in Quarantäne begeben und zum Testen mussten. Weil ich ja eh die vergessenen Eier noch hochbringen wollte, machte ich gleich Kaffee-Trinken aus und das war dann ein sehr netter Nachmittagsratsch. Und praktisch, dass sie etwas früher als geplant heimgekommen waren, denn kurz drauf wurde ganz Südfrankreich zum Risikogebiet erklärt. Dann wäre es doch noch doof und kompliziert geworden.
Am Abend war ich dann wirklich fürchterlich müde. Entweder wegen der schlechten Nacht oder weil das mit dem Schluss! halt doch ein bisserl emotional besetzt und entsprechend anstrengend war. Oder beides. Ich schlief jedenfalls auf dem Sofa ein, was inzwischen schon lang nicht mehr passiert ist.
Ich schlief prima und wachte 10 Minuten vor dem Wecker um 4 auf. Ich konnte mich also aus dem Bett schleichen, ohne den besten Allgäuer stören zu müssen. Die Fahrt nach München war ereignislos.
Meine Wohnung war kalt. Anfang September war es ja noch sehr, sehr warm gewesen und ich hatte das kleine Fenster im Schlafzimmer offen gelassen. Die Türen habe ich hier ja eh immer offen (außer nachts im Winter) und so war die ganze Wohnung echt kühl. Heizen lohnt für anderthalb Tage aber auch nicht. Das mache ich, wenn es die nächsten beiden Wochen auch kalt ist, da muss ich ja noch mal für je 3 Tage her.
Ich hatte in der Früh Zeit für Kaffee und Cornflakes und musste dann los, um den Termin zum Lungen-Röntgen zu schaffen. Da wollen die Docs ja noch immer Kontrolle haben. Ich hatte Glück und kam komplett trocken bis zur Münchner Freiheit.
Ich war später unterwegs, als ich an einem normalen Arbeitstag gewesen wäre, und fuhr auch viel befahrenere Straßen entlang als sonst (ins Büro fuhr ich ja immer eher ‘außen rum’), aber die Menge an Verkehr und Stau war schon beeindruckend. Klar, wegen des MVV-Streiks (keine U-Bahnen und auch sonst alles eingeschränkt), aber halt auch, weil es daheim so viel weniger Verkehr hat. Man ist das mit der Zeit gar nicht mehr gewöhnt.
Im Tower war es echt nett, viele der Kollegen noch mal zu sehen. Leider haben Chef und Lieblingskollege die nächsten beiden Wochen nicht mehr Train-Seminar mit mir zusammen. Chef fängt ab Donnerstag bei seinem neuen Job an, wo der extra-lange Titel darauf hindeutet, dass er da genau das Richtige machen kann, und der Kollege ist in einen anderen Slot gewechselt. Chefs neue Mitarbeiter können sich glücklich schätzen, er war ein toller Chef. Hab ich dann zum Abschluss auch noch gesagt, weil man sagt sowas ja viel zu selten.
Sonst habe ich meinen Schrank ausgeräumt, bin mit Chef die Austrittscheckliste durchgegangen, habe ein paar letzte Dokumente ausgedruckt und mit den Inventar-Leuten die Übergabe meiner Notebooks vereinbart. Meine Firmenkarte und das funktionierende Notebook darf ich noch bis Mittwoch behalten, wo ich zum letzten Mal in den Tower fahre, um meinen Kram zu holen und die letzte Telko mitzumachen. Dann gebe ich die Karte ab und melde mein Firmenkonto ab. Und dann ist Schluss. Der Gedanke sticht aber schon ein klitzekleines bisserl trotz der langen Gewöhnungsphase. Schaumermal wie das morgen dann ist.
Mittags traf ich mich mit dem dem Ex-Kollegen zum Italienisch-Essen. Er bestand schon wieder drauf, mich einzuladen und wenn ihm das so ein Bedürfnis ist, dann will ich mich nicht wehren. Sonst war das sehr nett, sehr gut und unterhaltsam.
Danach hatte ich vage vor, zum Zoo zu radeln. Aber es war schon relativ spät, ich hätte da nicht wirklich viel Zeit gehabt im Zoo und der ist ja auch nicht grad billig. Ich muss den Besuch auf - Hmm, irgendwann Mal - verschieben. Ich radelte also heim, holte beim Penny Abendessen und Frühstück und beschäftigte mich dann dort.
Internet-Lesen und -Recherche, Lucifer-Gucken, minimal weiter aufräumen, allerdings gibts da nicht viel mehr viel zu tun. Insgesamt ein netter Abend, wenn auch zugegeben ein wenig kühl ;-)
Nach dem glücklicherweise noch mal schönen und aktiven Sonntag (mit Schnee!!!) begann ich den Montag gemütlich mit Kaffee und dem Sortieren meiner Einkaufslisten. Die besten Eltern kommen nämlich aus dem Spätsommerurlaub zurück und weil Südfrankreich unterdessen zum Risikogebiet erklärt wurde, müssen sie erst mal in Quarantäne.
Ich hatte angeboten, für die Erstversorgung zu sorgen und musste die Eltern-Liste mit meiner mischen und wollte gesammelt erst hier, dann dort einkaufen. Morgens fuhr ich erst mal zur elterlichen Wohnung, um den Kühlschrank anzustellen (bringt ja nix, Gefrorenes in ein warmes TK-Fach zu legen) und dann zum nahe gelegenen Supermarkt für den ersten Teil des Einkaufs, denn ich in unserem Kühlschrank zwischenlagerte.
Dann radelte ich zur anderen Physio-Praxis, um mein zweites Therapie-Rezept vom S. abarbeiten zu lassen. Die C. in München war echt gut und hat mein Bein in die Streckung gebracht (erstaunlich sanft übrigens) und die P. war auch gut, aber ich finde den S. immer noch den besten Therapeuten, den ich je hatte.
Und die Session war auch gleich sehr gut. Der S. hörte sich meine Geschichte an (ist ja nun auch schon wieder eine Weile her) und checkte dann erst mal mein Knie und die Beweglichkeit (wobei das wegen des anstrengenden Sonntags ordentlich gestresst war) und wie ich stehe und liege. Dann massierte er an meinem Bein und meiner Lendenwirbelsäule rum (Aua!), verdrehte mich auf der Liege und zog dann langsam meinen linken Arm von links nach rechts und plötzlich knallte es unten in der LWS.
Das sollte eine Kippung im Becken beheben, die vielleicht dazu beiträgt, dass mein rechtes Bein beim Belasten noch immer diesen Schlenker nach innen macht, den die P. auch schon festgestellt hatte. Hausaufgaben bekam ich noch keine (nächstes Mal, bekam ich ‘angedroht’), aber ich fühle total gut aufgehoben und glaube fest daran, dass ich auch aus dieser Therapie wieder was mitnehmen kann, was dem hilft :-)
Am Nachmittag nahm ich dann das Eltern-Zeug aus dem Kühlschrank und ging den Rest der Listen beim Discounter kaufen. Als ich dann den elterlichen Kühlschrank einräumte, stellte ich fest, dass ich leider einen Teil in unserem Kühlschrank vergessen hatte. Das muss ich dann halt am Mittwoch hochbringen.
Abends packte ich für München. Ich muss in der Firma meinen Kram abgeben und den Rest meines Krams aus dem Schrank räumen und mitnehmen.
Wie seit Tagen ‘versprochen’ schlug das Wetter an diesem Mittwoch um. Nachdem es am Vormittag geregnet hatte, nutzten wir eine Regenlücke am Nachmittag, um noch mal in die Wälder zu gehen. Das war ungemein erfolgreich :-)
Nachdem der Wald anfangs nahezu leer gefegt schien, fanden wir doch einige Maronen und Schusterpilze und am Ende tatsächlich noch haufenweise Steinpilze. Die Versorgung über die nächsten Monate ist gesichert (die Tiefkühltruhe ist voll) :-)
Ich hatte am Vortag schon gemerkt, dass ich so langsam eine Pause brauchte. Nicht unbedingt wegen der Kondition, sondern wegen Knie und Füßen und dem Abstiegsmuskelkater im rechten Bein. Also mehr Radeln und weniger Laufen. Wir nahmen uns mal wieder den zackeligen Gipfel im Tannheimer Tal vor.
Nach einem gemütlichen Frühstück stellten wir den Kangoo an der Bahn ab und radelten los. Die Forststraße ist unten etwas steiler, aber nach den Anstiegen zur Tuftlalm und zur Speicherhütte war das geradezu gemütlich, auch ohne Teer ;-)
Auf dem langen Weg hintenrum sprangen uns die vielen Pilze im Wald an. Vom Rad aus war nichts Verwertbares dabei, aber es hatte endlich mal überhaupt Pilze :-) Das eröffnete doch gleich Möglichkeiten für die nächsten Tage, für die geradezu grusliges Wetter angesagt war.
Im Joch stellten wir die Räder ab und gingen zu Fuß weiter. Da war die morgendliche Sonne dann schon weg und dicke Wolken waren aufgezogen. Eine kurze Pause gab es trotzdem.
Danach nahm ich Stöcke, denn meine Beine waren deutlich gestresst. Verglichen mit den letzten Malen hier ging das Laufen aber ausgezeichnet :-)
Am Gipfel waren wir allein, wir blieben aber trotzdem nicht allzu lang, denn es war windig und kühl. Wir wollten dann eigentlich zur Abwechslung mal bei der Gräner Ödenalpe einkehren, aber dort schickte man uns weg, weil alle Kräfte beim Viehtrieb benötigt wurden. So gab es K&K wieder in der Nesselwängler Edenalpe, gut wie immer.
Wir kamen trocken ins Tal. Es begann tatsächlich erst zu regnen, als wir die Räder ins Auto geladen hatten :-)
Radeln vor toller Kulisse
Das Ziel im Blick
Anstieg zum Gipfel
An derselben Stelle
Oben :-)
Abstieg zur Gräner Ödenalpe
K&K an der Nesselwängler Edenalpe
Abfahrt, die Kulisse ist weg
Der Montag sollte noch mal relativ stabil schön werden. Und weil es nicht Wochenende war, konnten wir auch mal wieder den Tunnel riskieren. Das klappte gut, kein Stau, keine Blockabfertigung und nur ein paar LKWs als Hindernisse. Wir kamen problemlos nach Ehrwald, von schönem Wetter war allerdings erst mal nichts zu sehen. Es war neblig und kühl beim Ausladen.
Die Straße zur Tuftlalm fängt ganz kurz einigermaßen bequem an und wird dann richtig steil. Man kann das radeln, weil es eine Teerstraße ist, aber der Aussichtspunkt mit den beiden Bänken nach dem steilsten Stück ist dann schon sehr willkommen ;-) Da hatten wir dann auch volle Sonne und beste Aussicht.
Danach wird es minimal flacher, ist aber weiterhin durchgehend anstrengend, bis man endlich auf die flache Forststraße rüber zur Tuftlalm kommt. Entschädigt wird man für die Anstrengung durch wunderbare Ausblicke ins Zugspitzgebiet und den netten herbstlichen Mischwald bei der Auffahrt. Alles in allem ist das ein sehr schöner Bike-Anstieg :-)
An der Tuftlalm legten wir die Räder ins Gras und gingen gleich ein Stück auf dem Steig weiter, um uns bequem und gemütlich in der Sonne umziehen zu können. Der beste Allgäuer ging barfuß.
Der Weg zum Daniel führt erst lang und mäßig steil durch Wald, bis man in den Latschgürtel kommt. Da wird der Weg dann deutlich steiler und sowohl felsig als auch schottrig. Oberhalb der Latschen folgt dann noch die Querung unter der Upsspitze durch und dann ist man am Gipfel.
Während wir da hinauf stiegen, zog es zu und oben standen wir dann mit Null Sicht in den Wolken. Was schade ist, denn vom Daniel hätte man großartige Aussicht auf den Wetterstein, die Mieminger, Ehrwald und überhaupt ganz viel tolle Gegend. Wenigstens war es nicht ganz so kühl und windig da oben, wie wir befürchtet hatten, die Pause fiel aber doch eher kurz aus.
Weil es (noch?) nicht regnete, beschlossen wir auch noch über die Upsspitze zu gehen und über einen uns bisher unbekannten Weg zum Grünen Ups abzusteigen. Das war eine gute Idee, denn gleich hinter dem Ups kam ein wenig die Sonne durch und wir fanden eine super-bequeme windgeschützte Mulde für eine ausgedehnte Pause. Das war sehr nett da!
Der weitere Abstieg war zwischenzeitlich ordentlich anspruchsvoll für mein Bein, denn es war sehr steil und sehr geröllig und felsig. Toller Abstieg und das Knie kam echt gut zurecht. Über die Pause am Grünen Ups war ich dann aber schon froh.
Der Rückweg zur Tuftlalm zog sich dann ziemlich, weil man die Alm zwar vom Grünen Ups aus schon sehen kann, aber dann allerlei Gelände-Falten ablaufen muss, und das dauert halt. Wir kehrten ein und weil es keinen Kuchen mehr gab, bestellten wir uns zu zweit Kaiserschmarrn. Der Kaffee dort ist klein, aber gut.
Der Kaiserschmarrn war auch gut, es zog sich aber eine gute Weile, bis er fertig war und in der Zwischenzeit wurde es am Daniel immer dunkler. Gerade als wir los radelten, grummelte es da oben bedrohlich und es tröpfelte los.
Wir gaben ordentlich Gas, um dem Gewitter davon zu radeln. Auf einer Teerstraße abfahren ist total einfach und man kann da echt schnell werden, aber das stresst die Bremsen dann ganz schön. Beim besten Allgäuer von Allen, der ja immer viel schneller fährt als ich, begannen dann auf der halben Abfahrt auch die Bremsen seltsam zu riechen.
Wir legten am Aussichtspunkt mit den beiden Bänken eine kleine Zwangspause ein, denn versagende Bremsen sind nicht lustig. Das Gewitter hinter uns blieb, wo es war, deswegen konnten wir nach einer Weile ganz bequem (und viel langsamer) den steilsten Teil der Abfahrt angehen.
Wir kamen trocken bis ans Auto. Das war echt Dusel, denn anderswo, das sahen wir auf der Rückfahrt, hatte es allerlei heftige Gewitter. Ins möglicherweise Heftigste fuhren wir dann auf der Autobahn rein, wo vor uns erst ein paar Auto warnblinkten und dann plötzlich eine regelrechte Wasserwand vor uns stand.
Es regnete so heftig, dass wir auch mit Scheibenwischer auf Höchststufe kaum was sahen und auf der Autobahn stand das Wasser kurz zentimeterhoch. Das dauert aber nicht lang und immerhin wurde das Auto da wirklich gründlich gewaschen ;-)
Start im Nebel
Bald kommt Sonne
Radeln neben dem Wetterstein
Es geht zu Fuß weiter
Vor Upsspitze (links) und Daniel (rechts)
Am Gipfel
Tiefblick mit Wolken
Abstieg von der Upsspitze
Pause :-)
Am Grünen Ups, hinten die Ehrwalder Sonnenspitze
K&K an der Tuftlalm
Flucht vor dem Gewitter
Zwangspause
Bei den Überlegungen, wo wir denn noch weitere Bike&Hike Touren finden könnten, hatte der beste Allgäuer die Speicherhütte in den Ring geworfen. Da waren wir schon sehr lang nicht mehr und ich hatte mir alle möglichen Touren da hinten angeschaut. Aber da ist alles sehr lang und das wollte ich dem Knie noch nicht zumuten. Am Ende beschlossen wir, da einfach hinzuradeln und dann zu schauen, ob wir einen der kleineren weglosen Hügel über der Mindelheimer Hütte schaffen. Und wenn nicht, dann halt nicht.
Wir parkten an der Fellhornbahn. Es war arg frisch da in dem zugigen Tal, denn um diese Jahreszeit schafft es die Sonne erst spät bis unten. Warm wurde es uns erst, als es an der Abzweigung ins Rappenalptal steiler wurde. Die Teerstraße geht für eine Weile relativ steil hoch und wird dann wieder flacher. Und sie ziiiiieht sich. Es dauerte Ewigkeiten, bis wir endlich die Schwarze Hütte und danach - Endlich! - Sonne erreichten. Wir machten erst mal Pause.
Danach beginnt der interessante Teil der Radelstrecke, es geht nämlich bergauf. Teilweise wirklich ordentlich bergauf! Obwohl die Straße bis zur Speicherhütte durchgehend geteert ist, musste ich an 2 Stellen absteigen und schieben (der beste Allgäuer natürlich nicht). Der einzige andere ‘richtige’ Biker ausser uns schob da auch, allerdings stellte ich nachher fest, dass der Mann gut über 70 sein musste und fühlte mich nicht mehr ganz so zufrieden :/ Ausser uns 3en waren nur E-Bikes an der Hütte.
Wir stellten die Räder am Zaun ab und gingen zu Fuß weiter. Den Weg zur (also eher: von der) Mindelheimer Hütte sind wir bisher ausschließlich in umgegekehrter Richtung gegangen und ich war doch erstaunt, wie steil der ist. Ich musste ordentlich schnaufen, hatte aber trotz des anstrengenden Radeln nicht das Gefühl, gleich zusammen zu brechen. Vielleicht wird das ja wieder was mit der Kondition :-)
An der Mindelheimer Hütte liefen wir vorbei und legten uns ein paar Minuten später erst mal in einer windgeschützten Mulde ins Gras und in die Sonne und schauten die beiden potentiellen weglosen Hügel an. Der Linke war steil und grasig, der Rechte steil und bröselig. Als die Sonne hinter Wolken verschwand, entschieden wir uns für den linken Spitz.
Der weglose Aufstieg war erst mal problemlos. Als wir uns dann langsam der steilen grasigen Rinne näherten, wurden die Schritte größer und ich schaute immer wieder mal runter, um den Abstieg abzuschätzen. Schließlich musste ich doch zugeben, dass ich mir einen noch steileren Abstieg nicht zutraute und die Rinne steilte mehr und mehr auf.
Obwohl es so aussah, als müssten wir lediglich noch 30 Höhenmeter oder so aufsteigen, brachen wir ab. Das Knie kaputt machen wäre eine blöde Idee. Zurück an der Hütte stellten wir allerdings fest, dass wir uns ganz schön getäuscht hatten. Das wären noch wenigstens 150 Höhenmeter gewesen! Der Abbruch war schlau gewesen.
Es war schon die ganze Zeit immer dunkler geworden und es hatte dieses komische gelbe Gewitter-Licht. Auf dem halben Abstieg fing es dann auch an zu regnen, mal mehr, mal weniger. Wir kamen aber relativ trocken bis zur Speicherhütte, wo der Regen nochmal zulegte. Unter dem Halbdach der Hütte konnten wir uns bequem und fast trocken umziehen.
Auf der Abfahrt liess der Regen netterweise nach und wir konnten an der Schwarzen Hütte auf Kaffee und Kuchen einkehren. Das war sehr nett :-)
Wir kamen danach sogar fast trocken bis zum Auto, dann aber legte ein Gewitter derart los, dass das Wasser auf der Straße neben dem Parkplatz zentimeterhoch stand. Wir wurden beim Einladen total nass. Immerhin wurde dann auf dem Heimweg das Auto einigermaßen gewaschen ;-)
Start zur Speicherhütte
Im Wald ist es steil und kühl
Endlich Sonne!
Im Steilstück vor der Speicherhütte muss ich schieben
Murmel an der Speicherhütte
Auf dem Weg zur Mindelheimer Hütte
Anstrengender Anstieg
Steile Rinne links oder Bröselrinne rechts?
Anstieg zur steilen Rinne links
Gewitterstimmung
Gewitter-Ausläufer erwischen uns
Gerüstet zur Abfahrt
K&K an der Schwarzen Hütte
Abfahrt
Der Samstag sollte der schönste (also: trockenste) Tag des gesamten Urlaubs werden, deswegen hatten wir uns für diesen Tag einen etwas anspruchsvolleren Berg ausgesucht. Mit Weg allerdings, um den Abstieg nicht ganz so schwierig zu gestalten.
Nach einem mittelfrühen Start landeten wir direkt am Tunnel in die Blockabfertigung (echt jetzt, selbst wenn NIX los ist?) und fuhren durch Füssen nach Musau (was so früh zwar gut ging, aber vermutlich dann auch nicht schneller war, als einen Block am Tunnel zu warten). Dann radelten wir zur Musauer Alm hoch.
Dort war der Viehzaun schon abgebaut, deswegen fuhren wir direkt weiter über den Bach bis zur Abzweigung des Wanderwegs (spart einen halben Kilometer und vielleicht 20 Höhenmeter, immerhin). Der Anstieg im Schatten auf den schmalen Weglein war erstaunlich kühl.
Im Saba-Hochtal machten wir erst mal Pause in der Sonne, denn wie lange die uns die Ehre geben würde, war ja nicht absehbar ;-) Dann stiegen wir ins Gehrenjoch auf.
Dort landeten wir gleich mal in der Halb-Halb-Langhaar-Ziegen-Herde, die da schon seit ein paar Jahren wohnt. Inzwischen sind es erstaunlich viele Ziegen und es sind jetzt auch ‘normale’ Ziegen dabei. Alle sind total unerschrocken und scheren sich überhaupt nicht um die Leute, die zwischen ihnen durchgehen. Es stiegen erstaunlich viele Leute ab, wir befürchteten schon, dass es oben voll sein würde.
Vor der Kraxelei machten wir nochmal Pause und stiegen dann in die felsige Rinne ein. Mit uns stiegen 2 Leute auf und mehrere ab. Es war wirklich auffallend, das sich alle total Mühe gaben, keine Steine zu werfen, das war super! Die Kraxelei ging prima, aber rauf ist ja eh nie ein Problem.
Oben war dann viel weniger los, als wir gedacht hatten, grad mal 6 Leute am Gipfel :-) Wir blieben nicht allzu lang am Gipfel, denn es hatte leichten Wind und Wolken zogen auf und es war nur so halb angenehm da oben.
Der Abstieg war dann ... anspruchsvoll. Oben könnte man, wenn man könnte, relativ viel auf den steilen Platten einfach runter laufen, aber für mein Bein war das zu steil (Stolpern wäre auch eine blöde Idee). Ich ‘ging’ deswegen das meiste rückwärts auf allen Vieren runter, was natürlich ohne Probleme funktionierte, aber halt ein wenig länger dauerte. In der Rinne sind dann keine Platten sondern Schrofen, aber auch die sind meistens noch zu steil für’s Bein. Ich ‘ging’ auch hier meistens rückwärts runter. Alles in Allem klappte das sehr gut :-)
Wir stiegen bis ins Joch ab und wollten danach, möglichst aus dem Wind, nochmal eine Pause machen. Da war die Sonne leider schon verschwunden und es war empfindlich kühl. Als wir endlich eine bequeme und windstille Mulde gefunden hatten, war dann schon eine Jacke nötig.
Der Abstieg zu den Rädern zog sich dann ziemlich und ich war echt froh, endlich nicht mehr laufen zu müssen. Dem Knie ging’s ganz gut, aber meine Füsse jammerten (900 Höhenmeter Abstieg, das hatten wir schon lang nicht mehr). In der Musauer Alm gönnten wir uns noch K&K und fuhren dann zum Auto ab.
Am Heimweg konnten wir von Musau aus schön den Stau wegen der Grenzkontrollen vorm Tunnel sehen und fuhren lieber über Pfronten heim.
Start an der Bärenfalle
Vor der Kellenspitze
Anstieg im Schatten
Sonne! Und das Ziel rechts hinten im Blick.
Die Ziegenbande
Anstieg durch die Rinne
In den Felsen im oberen Teil
Gipfel!
Im Abstieg oben
Rückwartsgehen
Kellenspitze in Wolken.
Abstieg
Rückblick. Der Gipfel ist links.
Zumindest der letzte in dieser Firma.
Der Urlaub begann sehr aktiv und liess dann mit dem Wetter sehr nach :/ Anfangs waren wir so viel unterwegs, dass ich am Dienstag echt eine Pause brauchte. Also eine aktive Pause natürlich, das waren dann trotzdem viele Höhenmeter, aber halt nur 400 zu Fuß :-)
Das Knie hat super mitgemacht und sogar beinahe schon ‘richtig’ Absteigen gelernt. Kleine Stufen nur, bisher, aber das ist wirklich merkbar besser geworden. So langsam bin ich tatsächlich an dem Punkt, wo ich fast sagen kann, es ist jetzt besser als vor der OP (was gut ist, denn das andere Knie wird schlechter, das merke ich ja schon seit einer Weile).
Nach einem weiteren erfolgreichen Pilz-Ausflug am Mittwoch ist die Tiefkühltruhe nun wieder voll :-) Damit hatten wir diesen Sommer wirklich nicht mehr gerechnet.
Seitdem hängen wir daheim rum, machen nette Dinge, essen gut (Pilze!) und schauen dem Regen draußen zu. Zwischendurch gibt’s Hausarbeit, Keller aufräumen, Müll wegbringen und solches Zeug. Das passt schon, auch wenn der beste Allgäuer so langsam schon weider mit den Hufen scharrt. Ich hoffe sehr auf Sonntag, vielleicht geht da ja nochmal was!
Nach dem sportlichen Dienstag und Mittwoch, war das Knie am Donnerstag ein wenig motzig. Ich beschloss, nichts zu tun, also nichts Sportliches.
Am Vormittag verarbeitete ich erst mal die restlichen Steinpilze. Erst mal eine Ladung ‘Schnitzel’ zum Einbacken für’s Abendessen, dann feine Stücke für Spaghetti oder Risotto und den Rest in gröbere Stücke für ‘Gulasch’. Yummie, ich sehe pilzige Zeiten auf uns zukommen. Ich musste nicht viel wegschneiden, brauchte aber insgesamt fast anderthalb Stunden. War schon gut, das nicht noch abends zu machen.
Den restlichen Tag verbrachte ich mit etwas Hausarbeit, dem Aufbereiten der letzten Touren, um für den Urlaub gerüstet zu sein und mit weiterem Lernen. Abends gab es eingebackene Steinpilzschnitzel.